Köln – Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat bei der Europameisterschaft 2024 (EM 2024) im kleinen Finale gegen Schweden einen Achtungserfolg erreicht auch wenn die Bronzemedaille mit der 31:34 (12:18)-Niederlage knapp verfehlt wurde. In der ersten Halbzeit ließ die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason zu viele Chancen liegen, scheiterte dabei immer wieder an Schwedens Torhüter Andreas Palicka, der immer wieder die flachen Würfe parierte.
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Schwedens Torhüter Andreas Palicka macht in erster Halbzeit den Unterschied
Das Spiel startet mit Paraden der Torhüter auf beiden Seiten und dem 1:0 durch Schweden in der 3. Minute. Per Siebenmeter glich Timo Kastening aus und Renars Uscins brachte Deutschland mit 2:1 (4.) per Gegenstoß in Führung, es sollte die einzige im gesamten Spiel bleiben. Das DHB-Team produzierte mehrere Fehlversuche den Kreis anzuspielen, probierte es ebenfalls immer nur durch die Mitte zum Torerfolg zu kommen. Torwürfe scheiterten immer häufiger an Andreas Palicka, der zur Hochform auflief und die flachen Bälle fast alle entschärfte. Die Schweden bestraften Fehlwürfe und Ballverluste der Deutschen mit viel Tempo und erzielten Tore über die erste und zweite Welle. So hieß es bereits 9:5 Mitte der ersten Halbzeit. Beim 9:6 (17.) gab es eine längere Spielunterbrechung wegen eines medizinischen Notfalls im Publikum.
Im Anschluss zogen die Skandinavier auf 14:7 (22.) davon, trotz eines zwischenzeitlichen Torwartwechsels von Andreas Wolff zu David Späth. Nach zwei Treffern auf beiden Seiten verkürzte Deutschland mit einem 3:0-Lauf auf 12:16 (29.), kassierte aber zwei weitere Gegentreffer zum 12:18-Halbzeitstand.
Schweden bringt Führung mit Routine ins Ziel
Wolff startete mit zwei Paraden und blies damit zur Aufholjagd und Uscins leitete diese zum 13:18 ein. Erneut individuelle Fehler ließen es nicht zu, dass sich der Abstand verkürzte und Schweden hielt Deutschland weiter auf Distanz. Ab der 35. Minute fand die Abwehr besseren Zugriff, holte Tor um Tor auf und Juri Knorr verkürzte per Gegenstoß auf 18:22 (40.), nach einem Ballgewinn in der Defensive. Die Halle zeigte sich plötzlich wieder lautstark in der Unterstützung. Im Anschluss brachte Schweden den siebten Feldspieler und setzte die DHB-Abwehr unter Druck, die aber beweglich dagegenhielt. Es war erneut Knorr, der das 21:24 (43.) erzielte. Durch Fehler in der deutschen Offensive gelang den Skandinaviern, das Spiel beim 26:21 (45.), nach einem Gegenstoßtreffer nach Fehlpass im Angriff des DHB, wieder an sich zu reißen.
Als Kastening von der Siebenmeterlinie das 24:27 (48.) erzielte, stand die Halle Kopf. Schweden blieb beim Sieben-gegen-Sechs, hielt damit vorerst den Vorsprung, bis Lukas Merten, Christoph Steinert und erneut Uscins mit dem 29:30 (54.) den Anschluss herstellten. Doch Schweden befreite sich wieder und nach dem 33:30 waren nur noch 98 Sekunden auf der Uhr. Nach dem 31:33, erneut durch Uscins, waren es noch 65 Sekunden. Die Zeit spielte für Schweden, trotz Unterzahl gelang noch das 34:31 und Schweden gewann die Bronzemedaille und die direkte Olympia-Qualifikation.
Fazit: Deutschland machte es den Schweden in der ersten Halbzeit zu einfach, griff immer nur über die Mitte an und legte das Spiel nicht in der gesamten Breite an. Der große Unterschied lag in der ersten Hälfte auf der Torhüterposition, wo Andreas Palicka auf 14 Paraden gegenüber insgesamt nur drei auf deutscher Seite kam.
Das DHB-Team machte es in der zweiten Hälfte besser, kam über den Kampf und einem besser aufgelegten Andreas Wolff zurück ins Spiel und auch über Außen. Immer wenn die Chance bestand entscheidend zu verkürzen, passierten im Angriff Flüchtigkeitsfehler, die Schweden gnadenlos bestrafte. So ging am Ende der Sieg für die Skandinavier in Ordnung, da Deutschland in den entscheidenden Phasen noch nicht mit den europäischen Spitzenmannschaften mithalten kann. Trotzdem machte die junge Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason während der EM 2024 einen riesigen Schritt in Richtung europäischer Spitze, was zuversichtlich für die Zukunft stimmt.
Deutschland spielte in folgender Aufstellung
David Späth, Andreas Wolff – Nils Lichtlein, Johannes Golla (4), Sebastian Heymann, Justus Fischer, Juri Knorr (3), Julian Köster (3), Philipp Weber (2), Renars Uscins (8), Kai Häfner (1), Rune Dahmke, Lukas Mertens (4), Christoph Steinert (2), Timo Kastening (2/2), Jannik Kohlbacher (2)