EM 2024: „Leit-Wolff“ wird zur deutschen Lebensversicherung

Deutschland meistert gegen Island erstes von vier „Endspielen“

Andreas Wolff pariert den entscheidenden Siebenmeter gegen Magnusson
Foto: Lobeca/Patrick Suephke
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Köln – Für die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat es im ersten Hauptrundenspiel gegen Island in der ausverkauften Kölner Lanxess-Arena vor 19.750 Zuschauern einen körperbetonten und stark umkämpften 26:24 (11:10)-Erfolg gegeben. Damit meisterte die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason das erste von vier „Endspielen“ zum Erreichen des Halbfinales erfolgreich, dank eines Andreas Wolff, der in den letzten Minuten mit zwei parierten Siebenmetern letztendlich den Sieg ermöglichte.

Wie weit kommt die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason bei dieser EM noch?

  • Sie wird Dritter in der HR und gewinnt das Spiel um Platz 5 (25%, 97 Votes)
  • Sie scheidet in der Hauptrunde aus (20%, 75 Votes)
  • Sie unterliegt im Halbfinale und erreicht Platz drei (18%, 71 Votes)
  • Sie gewinnt im Halbfinale und wird Europameister (16%, 60 Votes)
  • Sie gewinnt im Halbfinale und wird Vize-Europameister (9%, 34 Votes)
  • Sie unterliegt im Halbfinale und erreicht Platz vier (8%, 29 Votes)
  • Sie wird Dritter in der HR und unterliegt im Spiel um Platz 5 (5%, 18 Votes)

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DHB-Team lässt viele klare Chancen liegen

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft tat sich von Beginn an schwer gegen die beweglich isländische Abwehr, die aggressiv sofort den Spielfluss unterband und blitzschnell den Aktionsraum vor Juri Knorr einschränkte. So lag Deutschland 0:2 zurück, bevor Rune Dahmke den Anschlusstreffer zum 1:2 in der 3. Minute erzielte. Beim Stand von 2:3 parierte Andreas Wolff seinen ersten Siebenmeter, doch Island gelang im Anschluss das 4:2. Wenig später vergab Timo Kastening frei über Außen den Anschlusstreffer.
Die Abwehr fand langsam den richtigen Zugriff und Wolff wurde in dieser Phase zum großen Rückhalt und ließ die Angreifer verzweifeln. So machte das DHB-Team durch Geduld im Angriff und eine starke Defensive aus dem 2:4 mit einem 5:1-Lauf eine 7:5-Fürung in der 15. Minute, wobei Martin Hanne, der gerade eingewechselt wurde, die beiden letzten Tore zur Führung beisteuerte. Kurz zuvor hatte Island einen Siebenmeter unter die Latte gehämmert. Nach der Auszeit von Island fiel der Ausgleich zum 7:7 (22.), doch zweimal Sebastian Heymann erhöhte erneut auf 9:7. Beim 9:8 vergab Justus Fischer frei vom Kreis und im Gegenzug fiel der Ausgleich. Es schlichen sich Flüchtigkeitsfehler bei Deutschland ein, dass nur ein 11:10 mit in die Kabine genommen wurde.

https://www.youtube.com/watch?v=DV0Tv-QUTzo

Wolff wird in der Crunch-Time zur Lebensversicherung

Nach dem schnellen Ausgleich der Isländer erwischte Deutschland einen besseren Start gegenüber den ersten 30 Minuten, ging durch Knorr und Johannes Golla mit 13:11 (33.) in Front. Dem DHB-Team gelang es nicht, sich auf drei Tore abzusetzen, da Torhüter Hallgrimsson immer wieder mit guten Paraden dieses verhinderte und seinen Farben zum Anschlusstreffer verhalf. Beim 16:15 (44.) scheiterte Knorr an Islands Torhüter Gustavsson, der für diesen Siebenmeter zwischen die Pfosten kam, im Gegenzug fiel der Ausgleich. Es blieb eine Abwehrschlacht, in der sich die Torhüter auf beiden Seiten immer wieder auszeichneten und die Angreifer zur Verzweiflung brachten. Nach einem Ballverlust im Angriff ging Island mit 19:18 (50.) in Führung und die Crunch-Time begann.
Island behielt die Nase, trotz Unterzahl, mit 21:20 (52.) vorne, bevor ein Kempa, vom Rechtsaußen Timo Kastening eingeleitet und von Julian Köster vollendet, den Ausgleich und anschließend durch Lukas Mertens die 22:21-Führung bedeutete. Knorr scheiterte mit dem zweiten Siebenmeter, erneut am eingewechselten Gustavsson. Es folgte je eine Auszeit von Island und Deutschland kurz vor der 55. Minute. Per Siebenmeter erhöhte Kastening auf 23:21 (56.), doch der Sack war noch lange nicht zu. Nachdem Knorr durch einen Unterhandwurf das 24:22 (57.) erzielt hatte, kam der große Auftritt des späteren „Man oft he Match“ Andreas Wolff. Zuerst parierte er den Siebenmeter von Kristjansson und anschließend beim 24:23 in der 59. Minute den nächsten Siebenmeter von Magnusson, als noch fast zwei Minuten auf der Uhr standen. Die Fans feierten Wolff frenetisch. Als noch 90 Sekunden Restspielzeit waren, nahm Bundestrainer Gislason seine letzte Auszeit und besprach die noch zu erwartenden letzten zwei Angriffe. Der erste Angriff wurde erfolgreich von Golla zum 25:23 (59.) verwertet. Island verkürzte 48 Sekunden vor Ultimo auf 25:26 und ging in die offene Manndeckung über. Deutschland spielte geschickt Zeit von der Uhr und Köster ließ sich nicht aufhalten, marschierte Richtung Tor und versenkte den Ball, fünf Sekunden vor dem Ende, zum alles entscheidenden 26:24 in die Maschen.

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Bundestrainer Alfred Gislason angespannt bis in die Schlussminute
Foto: Lobeca/Patrick Suephke

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft brachte in einem hart umkämpften, aber immer fairen Spiel, das erste von vier „Endspielen“ auf die Habenseite und muss nun morgen gegen Österreich nachlegen.

Deutschland spielte in folgender Aufstellung
David Späth, Andreas Wolff – Johannes Golla (4), Sebastian Heymann (2), Justus Fischer, Juri Knorr (6/2), Julian Köster (4), Philipp Weber, Renars Uscins, Kai Häfner (2), Rune Dahmke (1), Lukas Mertens (1), Martin Hanne (2), Christoph Steinert, Timo Kastening (3/1), Jannik Kohlbacher (1)

Alle bisherigen Ergebnisse mit Tabelle der HRG I

Mitnahme aus VorrundeErgebnis
FrankreichDeutschland33:30
KroatienÖsterreich28:28
IslandUngarn25:33
Ergebnisse Hauptrunde 
UngarnÖsterreich29:30
FrankreichKroatien34:32
DeutschlandIsland26:24

 

   Punkte Tore Diff
1Frankreich 4:0 67:62 5
2Österreich 3:1 58:57 1
3Ungarn 2:2 62:55 7
4Deutschland 2:2 56:57 -1
5Kroatien 1:3 60:62 -2
6Island 0:4 49:59 -10

So geht es morgen weiter

20.01.202415.30FrankreichIsland
20.01.202418.00UngarnKroatien
20.01.202420.30DeutschlandÖsterreich

Bildquellen

  • Wolff pariert gegen Magnusson: Lobeca/Patrick Suephke
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