Lübeck – Bundestrainer Alfred Gislason hat nach dem knappen 34:33-Erfolg gegen Portugal am vergangenen Donnerstag in Flensburg – im Rahmen der Vorbereitung auf die EM 2024, die am Mittwoch (10.1.) beginnt – gestern (6.1.) seine zweite Begegnung gegen den gleichen Gegner in der Kieler Wundrino-Arena vor 9.113 Zuschauern mit 35:31 (20:15) gewonnen und die Generalprobe für die bevorstehende Europameisterschaft erfolgreich abgeschlossen. Ein Garant des Sieges war Andreas Wolff im Tor, der auch in der entscheidenden Schlussphase den Ausgleich der Portugiesen verhinderte. Der Wermutstropfen war der verletzungsbedingte Ausfall von Patrick Groetzki, was auch das Aus für die EM 2024 bedeutete.
Wer triumphiert bei den Hallenmasters 2024?
- 1. FC Phönix Lübeck (26%, 280 Votes)
- SV Todesfelde (19%, 204 Votes)
- VfB Lübeck (17%, 183 Votes)
- Holstein Kiel (15%, 159 Votes)
- FC Kilia Kiel (9%, 99 Votes)
- SC Weiche Flensburg (7%, 79 Votes)
- PSV Neumünster (5%, 50 Votes)
- TSB Flensburg (3%, 29 Votes)
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Schlussphase der ersten Hälfte bringt klare Führung
In die Startformation beorderte Bundestrainer Alfred Gislason ins Tor Andreas Wolff sowie Lukas Mertens, Julian Köster, Juri Knorr, Renars Uscins, Patrick Groetzki und Johannes Golla. Groetzki eröffnete mit dem 1:0 bereits in der ersten Minute. Nach dem Ausgleich der Portugiesen waren es Köster und Knorr die auf 3:1 (4.) erhöhten. Portugal fand langsam besser ins Spiel und glich aus, doch dem DHB-Team gelang wieder die Führung bis zum 6:5 (7.) durch Mertens. Im Anschluss übernahmen die Gäste die Führung, hielten diese bis zum 9:8, auch wenn Deutschland zwischenzeitlich ausglich. Durch gute Paraden von Wolff gelang es der deutschen Handball-Nationalmannschaft, sich mit einem 3:0-Lauf auf 11:9 (16.) abzusetzen, was eine Auszeit von Portugal nach sich zog.
Diese Auszeit nutze Bundestrainer Gislason, um durchzuwechseln. Eine Zeitstrafe gegen das deutsche Team nutzte Portugal zum 12:12-Ausgleich in der 21. Minute, was zum Team-Time-Out beim DHB führte. Gislason stellte die Abwehr auf eine 3:2:1-Formation um, mit Köster als Spitze. Nachdem Christoph Steinert das 13:12 markiert hatte, kam es zur Schrecksekunde bei der deutschen Nationalmannschaft, als Groetzki ohne Fremdeinwirkung umknickte und kurz darauf humpelnd das Spielfeld verließ. Timo Kastening rückte auf seine Position und Deutschland baute seinen Vorsprung wieder aus. Wolff markierte mit einem direkten Wurf ins leere Tor das 18:14, bevor Justus Fischer mit dem 19:14 (30.), nach einer Parade von Wolff, den ersten Fünf-Tore-Vorsprung erzielte. Mit 20:15 wurden die Seiten gewechselt.
Zehn Minuten ohne Tor machen es noch einmal spannend
Die zweite Hälfte begann David Späth für Wolff im Tor. Es entwickelte sich ein intensiver Schlagabtausch auf Augenhöhe mit wechselnden Torerfolgen. Die Tore fielen wie reife Früchte und das DHB-Team baute seinen Vorsprung beim 29:22 (40.) gar auf sieben Tore aus, was Portugals nächste Auszeit nach sich zog. Bei Portugal schien an den richtigen Stellschrauben gedreht worden zu sein, den Deutschen gelang im Angriff kein Treffer, sondern Fehlversuche und technische Fehler häuften sich. Dieses Momentum nutzten die Gäste, verkürzten Tor um Tor und zwangen den Bundestrainer zur Auszeit beim 29:26 (46.).
Die Portugiesen behielten weiter die Nase im Wind und schlossen einen 6:0-Lauf mit dem Anschlusstreffer zum 28:29 (49.) ab. Gislason schickte Wolff wieder zwischen die Pfosten für den glücklosen Späth und Köster in der Defensive wieder auf die Spitze. Dieses zeigte nach zehnminütiger Torflaute Wirkung, Golla und zweimal Kai Häfner brachte die deutsche Nationalmannschaft beim 32:28 (54.) wieder auf Kurs. In der Schlussphase zeigte Wolff noch einmal sein ganzes Können und vereitelte klare Möglichkeiten, dass am Ende noch ein 35:31-Erfolg auf der Anzeige stand.
Deutschland spielte in folgender Aufstellung:
David Späth, Andreas Wolff (1) – Nils Lichtlein, Johannes Golla (5), Sebastian Heymann (3), Justus Fischer (1), Juri Knorr (6), Julian Köster (3), Philipp Weber, Renars Uscins, Patrick Groetzki (2), Kai Häfner (5), Rune Dahmke, Lukas Mertens (4), Martin Hanne, Christoph Steinert (3), Timo Kastening (1), Jannik Kohlbacher (1)
Für die Handball-Nationalmannschaft heißt es nun umziehen nach Köln, wo am Mittwoch (10.1.) um 20.45 Uhr im Düsseldorfer Fußballstadion vor mehr als 50.000 Zuschauern das Eröffnungsspiel gegen die Schweiz ausgetragen wird. Wie der Ausfall von Patrick Groetzki kompensiert werden soll, steht noch nicht fest. Der endgültige Kader muss bis zum 9. Januar gemeldet werden.