Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat sein letztes Auswärtsspiel der Saison 2022/23 in der Handball-Bundesliga beim Tabellendritten und European-League-Sieger Füchse Berlin vor 7.930 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle mit 32:36 (16:16) verloren, auch wenn sie in den ersten 15 Minuten einen Blitzstart hinlegten. Nach dieser Niederlage fielen die Hamburger auf Platz 7 zurück, da Hannover erst heute seine Partie absolviert.
Guter Start von Hamburg reicht nur für 15 Minuten
Das Spiel begann mit je einem technischen Fehler, bevor Casper Ulrich Mortensen das 1:0 für den Handball Sport Verein Hamburg nach 79 Sekunden erzielte. Jens Vortmann startete mit einer Parade, konnte aber den Ausgleich nicht verhindern. Die Hamburger spielten konzentriert und beweglich in der Abwehr sowie konzentriert im Angriff, was die Gäste immer einen Treffer vorlegen ließ. Durch zwei Tore in Folge durch Azat Valiullin und Dani Baijens, nach einem Steal in der Abwehr, legte Hamburg ein 6:4 in der 9. Minute vor. Nach dem Anschlusstreffer folgte ein 4:0-Lauf des HSV Hamburg zur Fünf-Tore-Führung beim 10:5 (15.). In diesem Zeitraum hatte Vortmann seine stärkste Phase des Spiels. Es schlichen sich Unaufmerksamkeiten im Angriff ein. Die Füchse Berlin stellten sich in der Abwehr immer besser auf die Situation im Hamburger Angriff ein, dass dieser ohne Linkshänder agieren musste. Die Füchse erzielten drei schnelle Tore, verkürzten auf 8:10 (16.) per Siebenmeter durch Hans Lindberg. Hamburg zeigte Nerven und verlor unnötige Bälle im Angriff und kassierte beim 11:11, durch einen weiteren Siebenmeter von Lindberg, den Ausgleich. Hamburg ging zwar immer wieder in Führung, doch die Gastgeber glichen nicht nur aus sondern übernahmen beim 14:13 (25.) erstmals die Führung des Spiels. In die Kabinen ging es nach einem verwandelten Siebenmeter des HSVH durch Mortensen mit einem 16:16.
Berlin spielt Hamburg in der zweiten Hälfte schwindlig
Die zweite Hälfte begann furios mit einem schnellen Treffer der Berliner, den Fabian Wiede mit einem Kempa-Treffer bereits nach elf Sekunden zum 17:16 einnetzte. Von nun an hatte der European-League-Sieger die Nase im Wind und legte einen Treffer vor, den die Gäste bis zum 19:19 (35.) durch Leif Tissier noch wieder ausglichen. Es häuften sich die Fehlversuche und technischen Fehler des HSVH im Angriff und in der Defensive fehlte die Ordnung. Die Hauptstädter hielten das Tempo hoch, setzten sich über 24:20 (41.) und 25:22 (44.) entscheidend auf 30:22 in der 47. Minute ab. Auch der inzwischen eingewechselte Torhüter Alexander Pinski, der den in der zweiten Hälfte glücklosen Vortmann ablöste, konnte diesen Torkanonade nicht verhindern. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt entschieden und Berlin ließ nichts mehr anbrennen, auch wenn der HSV Hamburg in den letzten zehn Minuten noch ein wenig Ergebniskosmetik betrieb. Hier kaufte Pinski, dem in der ewigen Torschützenliste der Bundesliga führenden Hans Lindberg, einen Siebenmeter ab, nachdem Dani Baijens nach seiner dritten Zeitstrafe die rote Karte sah. Am Ende stand ein 36:32-Erfolg für die Füchse Berlin auf der Anzeige und die Hamburger fielen auf Platz 7 zurück, da der TSV Hannover-Burgdorf erst heute gegen GWD Minden an den Start geht und somit zwei Verlustpunkte weniger auf dem Konto hat.
Fazit: Der Handball Sport Verein Hamburg startete fulminant, trotz erneut stark dezimierten Mannschaft, mit einer Fünf-Tore-Führung ins Spiel, musste aber der Tatsache, keinen Linkshänder im Rückraum zu besitzen, Tribut zollen. Die Füchse Berlin stellten sich immer besser auf diese Situation ein, hielten das Tempo hoch und erzeugten so einen enormen Druck. Dieses führte beim HSV Hamburg zu Fehlern im Angriff und der Abwehr, dass sich die Berliner schnell einen Vorteil verschafften und einen am Ende deutlichen Heimsieg feierten.
Der Handball Sport Verein Hamburg spielte in folgender Aufstellung:
Jens Vortmann, Alexander Pinski, – Tobias Schimmelbauer, Andreas Magaard (4), Casper Ulrich Mortensen (5/1), Leif Tissier (5), Niklas Weller (2), Lukas Ossenkopp (2), Frederik Bo Andersen (2), Alexander Hartwig, Max Niemann, Thies Bergemann, Thore Feit (1), Azat Valiullin (6), Dani Baijens (5)