Lübeck – Während der Corona-Pandemie haben nicht nur Unternehmen einen kapitalen Verlust ihrer Umsätze hinzunehmen. Unterschiedliche Hilfen hierfür flossen bisher gar nicht oder nur spärlich. Die Folge ist aktuell ein Streit in der Bundespolitik. Doch nicht nur Firmen sind betroffen, denn Sportvereine und deren Fachverbände stecken ebenso zum Teil in finanziellen Nöten.
Frist läuft ab
Die Soforthilfe Sport I und Soforthilfe Sport II sollen Abhilfe schaffen. Doch die Anträge, die im Innenministerium in Kiel bisher eingingen, halten sich in Grenzen. Dabei läuft die Frist in der kommenden Woche ab: Stichtag ist der 26. Februar! – das ist am Freitag!
2,5 Millionen Euro stehen zur Verteilung an
Auf Anfrage von HL-SPORTS gab das Ministerium folgende Rückinfo, wie viele der 2.600 Vereine in Schleswig-Holstein die Hilfe bisher beantragten. Für die Soforthilfe Sport II waren es gerade einmal 100 Anträge, die bis zum vergangenen Freitag gestellt wurden. Im Detail sind das je vier Anträge aus Lübeck und Herzogtum Lauenburg, sechs aus Ostholstein, acht aus dem Kreis Stormarn und neun aus Segeberg. „Die Anträge befinden sich derzeit noch in der Prüfung“, so Dirk Hundertmark, Pressesprecher des Ministeriums für Inneres, das für den Sport zuständig ist. Insgesamt stehen 2,5 Millionen Euro zur Verfügung.
88 Anträge aus der Region für ersten Hilfsfond
Für die Soforthilfe Sport I im vergangenen Jahr gab es insgesamt 301 Anträge. Auch hier war der Süden vertreten, mit insgesamt 88. Davon entfielen 28 Beantragungen aus dem Kreis Segeberg, jeweils 20 aus Lübeck und Ostholstein, elf aus Stormarn (und neun aus dem Herzogtum Lauenburg. Erhalten haben allerdings nicht alle Antragssteller etwas. Fünf Ablehnungen gab es in Ostholstein, vier in Lübeck, drei in Segeberg und ein Verein aus dem Herzogtum Lauenburg ging leer aus.
Segeberg bekam am meisten
Der größte Teil der Soforthilfe I floss nach Segeberg, nämlich 325.549,40 Euro. In Ostholstein kamen 261.496,22 Euro an. In Lübeck waren es 130.343,13 Euro. Im Kreis Stormarn freute man sich über 62.895,34 Euro und im Herzogtum Lauenburg gab es 45.710,64 Euro zu verteilen.
Geht es den Vereinen doch zu gut?
Wohl nicht, dennoch bleibt die Frage, warum so viele Vereine keine Hilfe beantragt haben. HL-SPORTS sprach mit einigen Vereinen aus der Region und die Antworten ähnelten sich. Von „wir denken, dass wir keine Hilfe beantragen dürfen“ über „die Anträge sind zu schwierig auszufüllen“ und „wir haben keine Geschäftsstelle“ war alles vertreten. Der Landesportverband (LSV) hat dazu ausführliche Informationen auf seiner Homepage bereitgestellt, auf der man zu FAQs oder weiterführenden Links kommt. Vielleicht lohnt es sich ja dort einmal vorbeizuschauen, bevor Vereine weitere finanzielle Engpässe erstragen müssen. Auch die Webseite des Landes Schleswig-Holstein liefert Informationen zu diesem Thema.