Lübeck – Im zweiten Play-off-Spiel in Torshavn für die Qualifikation zur nächsten Weltmeisterschaft (10. bis 28. Januar 2023 in Polen und Schweden) gegen die Färöer Inseln hat die deutsche Handball-Nationalmannschaft – nach dem glanzlosen 34:26 in Kiel – mit dem 33:27 (15:16) die Fahrkarte zur WM 2023 endgültig gelöst – ebenfalls glanzlos.
Nach schwacher erster Hälfte mit Rückstand in die Pause
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft erzielte – bereits nach 53 Sekunden in Überzahl – durch Marcel Schiller per Siebenmeter in der 2. Minute mit 1:0 in Führung. Nach dem Ausgleich waren es Julius Kühn und Johannes Golla, die ihre Farben mit 3:1 in Führung brachten. Schiller erzielte erneut vom Punkt das 5:2 (8.) und die erste Drei-Tore-Führung, von der sich die Gastgeber aber nicht beeindrucken ließen. Nach der ersten Auszeit der Färöer kamen diese besser ins Spiel und das DHB-Team biss sich im Angriff an der beweglich agierenden Abwehr immer wieder die Zähne aus. So blieb es nur bei einer knappen Führung, auch bedingt durch eine nicht immer abgestimmte Hintermannschaft, in der Andreas Wolff noch den einen und anderen freien Ball entschärfte.
Mit einem Doppelschlag per Gegenstoß glichen die Hausherren zum 12:12 in der 24. Minute aus, was Bundestrainer Alfred Gislason zur Auszeit veranlasste. Durch Luca Witzke und Lukas Mertens setze sich Deutschland wieder auf 14:12 ab, was allerdings keine Sicherheit brachte. Mit einem 3:0-Lauf übernahmen die Färöer erstmals beim 15:14 (28.) die Führung und nahmen ein 16:15 mit in die Kabine.
Starke zwölf Minuten bringen die Wende
Nach Wiederbeginn bekam das DHB-Team – jetzt mit Till Klimpke im Tor – besseren Zugriff durch eine offensiver ausgerichtete Abwehr, die in der 5:1-Formation die langsam müder werdenden Gastgeber unter Druck setzte, was zu Fehlern führte. Diese nutzte Deutschland nach dem 18:19 (34.) mit einem 8:1-Lauf zum 26:20 (46.) zur Vorentscheidung. In der Folge kontrollierte die Mannschaft von Alfred Gislason das Spiel besser, ohne echte Glanzlichter zu setzen. In der Schlussphase wurde das Spiel ausgeglichen und die deutschen Handballer brachten ein 33:27 ins Ziel, was die Fahrkarte zur nächsten Weltmeisterschaft bedeutete.
Fazit: In der ersten Halbzeit zeigte sich die deutsche Handball Nationalmannschaft streckenweise sehr plan- und ideenlos im Angriff und oft einen Schritt zu später in der Abwehr. Hier bereitete der erst 19-jährige Spielmacher Elias Ellefsen a Skipagötu – steuerte insgesamt neun Tore bei – der gesamten Hintermannschaft Probleme. In der zweiten Hälfte fand die Mannschaft besser ins Spiel und löste am Ende die Aufgabe in der sehr engen Halle noch zufriedenstellend, ohne Glanzpunkte zu setzen. Die DHB-Auswahl bekleckerte sich nicht mit Ruhm gegen einen leidenschaftlich kämpfenden Gastgeber.
Torschützen für die deutsche Handball-Nationalmannschaft
Lukas Mertens (6), Luca Witzke (5), Marcel Schiller (4/2), Johannes Golla (4), Julius Kühn, Lukas Zerbe, Tobias Reichmann, Julian Köster, Djibril M’Bengue und Tim Zechel (je 2), Kai Häfner und Juri Knorr (je 1)