Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat mit dem Rückraumspieler Max Niemann ein weiteres 19-jähriges Eigengewächs mit einem Profivertrag ausgestattet. Er erhielt einen Vertrag bis 2023 und wird zukünftig in der Mannschaft von Trainer Torsten Jansen mittrainieren, soll hauptsächlich in der U21-Mannschaft in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein Spielpraxis sammeln, um sich weiterzuentwickeln.
Niemann schnupperte in der abgelaufenen Saison schon Erstligaluft
Der 1,89 m große und 93 kg schwere Rechtshänder kam in der abgelaufenen Saison zu einem sehr plötzlichen Bundesliga-Debüt. Als dem HSV Hamburg vor dem Auswärtsspiel bei der TSV Hannover-Burgdorf, aufgrund von etlichen Verletzungen und Corona-Ausfällen die Profi-Spieler ausgingen, nahm Jansen neben den U19-Akteuren Mats Quardfasel, Alexander Pinski und Alex Most auch Spielmacher Max Niemann mit nach Hannover. Niemann wurde ins kalte Wasser geworfen, machte seine Sache aber hervorragend und trug sich gleich dreifach in die Torschützenliste ein. Er war einer der Faktoren, dass der HSVH das Spiel trotz eines dezimierten Kaders lange offenhielt und den Recken am Ende nur knapp mit 27:29 unterlag. „Es war natürlich immer ein Traum, irgendwann mal in der 1. Bundesliga zu spielen, aber dass es dann so schnell ging, damit hätte ich selbst ein paar Tage vor dem Spiel überhaupt nicht gerechnet“, erzählte Niemann über die große Chance zur Eigenwerbung, die sich ihm plötzlich bot und die er nutzte.
Auch Anfang Juni, beim Spiel gegen den THW Kiel, war der 19-Jährige wieder beim Profi-Team mit von der Partie und durfte eine Woche später gegen den TVB 1898 Stuttgart erstmals auch bei einem Erstliga-Heimspiel auflaufen. Am letzten Spieltag trug er ein Tor zum 28:24 in Lemgo bei. Insgesamt stehen aus seinen vier Einsätzen sieben Bundesliga-Tore zu Buche – nun sollen weitere folgen.
Eigengewächs Niemann schafft Sprung ins Profiteam
Niemann, der im Verein „B-Max“ (bi-mäx; englisch gesprochen) genannt wird, ist ein echtes Eigengewächs des HSVH: Als E-Jugendlicher wechselte er 2014 vom Niendorfer TSV in den Volkspark und durchlief seitdem alle Jugend-Mannschaften der Hamburger. Erfolgreich absolvierte er in diesem Sommer sein Abitur an der Eliteschule des Sports am Alten Teichweg.
„Ich habe mich natürlich mega darüber gefreut, als Toto (Torsten Jansen) und Lac (Blazenko Lackovic) mir gesagt haben, dass sie in der nächsten Saison mit mir planen wollen und ich zum Kader gehören soll. Ich wusste im ersten Moment gar nicht, was ich sagen soll“, erzählte Niemann, der sich jedoch schon davor entschieden hatte, beim HSVH zu bleiben, um mit der U21 in der Oberliga zu spielen.
Mit seinen Leistungen in seinen ersten vier Spielen im Profi-Bereich hat Niemann Eindruck hinterlassen. Nicht nur, dass sein Mut und seine Spielweise den Zuschauern auffielen, auch Trainer Torsten Jansen war angetan: „Er hat sich die Chance sehr verdient und er hat in den Spielen bei uns gezeigt, dass er die Veranlagung mitbringt. Er ist ein technisch guter Spieler, der das für sein Alter auch in der Abwehr schon sehr ordentlich macht. Natürlich hat er noch ein bisschen was zu lernen, aber er bringt bereits eine sehr gute Basis mit.“