Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat in der ausverkauften Max-Schmeling-Halle vor 9.000 Zuschauern, nach einer starken ersten Halbzeit, noch mit 31:37 (18:16) gegen die Füchse Berlin verloren. Bei Hamburg war die Fehlerrate in der zweiten Halbzeit zu hoch und ein Einbruch bei der Torhüterleistung besorgte den Rest.
Jens Vortmann hält Hamburgern den Rücken frei
Der Handball Sport Verein Hamburg startet furios in die Partie. Nach 61 Sekunden netzte Dominik Axmann zum 1:0 und Frederik Bo Andersen legte das 2:0 in der 3. Minute, nach einer Parade von Jens Vortmann, nach. Anschließend fallen die Tore wechselweise, auf Berliner Seite durch vier Tore von Hans Lindberg, davon zwei Siebenmeter. Die erste Drei-Tore-Führung für die Hamburger erzielte Bo Andersen zum 8:5 (12.). Die Berliner verkürzten wieder auf 8:9 (16.), doch der HSV Hamburg behielt die Nerven und legte das 10:8 nach. In dieser Phase verletzte sich Axmann bei der Landung, dass er ausgewechselt werden musste. Azat Valiullin kam für Axmann, fügte sich nahtlos ein und brachte Hamburg wieder mir drei Toren, beim 12:9 (20.), in Front. Die Füchse verkürzten erneut auf 12:13, doch Hamburg bewahrte Ruhe und nahm so ein 18:16 mit in die Kabine. Beim 16:13 gab es für wenige Minuten einen Totalausfall beim Hallenlicht. Ein Garant der Führung war Jens Vortmann im Tor, der alleine vier freie Bälle vom ersten Kreis entschärfte und bis zur Pause auf sieben Paraden kam. „Wir haben das in der ersten Halbzeit wirklich sehr, sehr gut gemacht“, sagte Trainer Torsten Jansen, der Matchplan seines Teams sei komplett aufgegangen.
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Zweite Halbzeit zeigt sich die Abwehr löchrig wie ein Schweizer Käse
Die Gastgeber kamen wie ausgewechselt zurück auf das Spielfeld, die Abwehr aggressiver eingestellt und im Angriff voller Dynamik, sowie mit einem sehr gut aufgelegten U21-Weltmeister-Torhüter Lasse Ludwig, der zum Faktor wurde. Das genaue Gegenteil war auf der Hamburger Seite der Fall. So gelang den Berliner beim 19:19 (35.) erstmals im Spiel der Ausgleich. In der 37. Minute brachte Bo Andersen den HSVH letztmalig mit 21:20 in Führung. Im Anschluss gelang ihnen mehr als sechs Minuten kein Treffer, dem hielten die Füchse deren fünf entgegen. Aus der 21:20-Führung wurde ein 21:25 (43.), was die Wende des Spiels besiegelte.
„In der zweiten Halbzeit kam leider einiges zusammen. Uns war klar, dass Berlin nochmal alles reinwerfen wird, um das Spiel zu gewinnen und das haben sie natürlich auch getan. Und es kamen für uns ein paar Sachen zusammen: Wir waren vorne nicht mehr so effizient wie in der ersten Halbzeit, unsere Torhüter haben leider auch nicht mehr wirklich etwas angefasst und auch die ein oder andere Schiedsrichterentscheidung wurde gegen uns getroffen. Das hat in der Kombination dazu geführt, dass Berlin sich mit seiner individuellen Klasse und seinem Tempospiel absetzen konnte“, erläuterte Trainer Jansen.
Von nun an bestimmten die Füchse Berlin das Geschehen und die Hamburger wurden regelrecht vorgeführt, dabei erzielte der ehemalige Hamburger Lindberg insgesamt in zehn Versuchen zehn Tore. Am Ende feierte der Spitzenreiter mit dem deutlichen 37:31 seinen sechsten Heimsieg im sechsten Spiel.
„In der Schlussphase war rein theoretisch noch was drin, aber leider sind wir heute an einigen Faktoren gescheitert, um hier etwas Zählbares mitzunehmen“, bilanzierte Trainer Jansen.
Casper Ulrich Mortensen analysierte das Spiel kurz nach dem Abpfiff: „In den ersten 30 Minuten haben wir diszipliniert im Angriff gespielt, während uns in der zweiten Halbzeit gute Chancen gefehlt haben und sich technische Fehler eingeschlichen haben“.
Der Handball Sport Verein Hamburg spielte in folgender Aufstellung:
Johannes Bitter, Jens Vortmann – Andreas Magaard (1), Casper Ulrich Mortensen (4/1), Leif Tissier (4), Jacob Lassen (5), Niklas Weller (2), Dominik Axmann (1), Frederik Bo Andersen (7), Alexander Hartwig, Tomislav Severec, Thies Bergemann, Zoran Ilic, Azat Valiullin (7)