Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat am 27. Spieltag der LIQUI MOLY HBL bei den Rhein-Neckar Löwen mit 34:28 (18:16) sensationell beide Punkte entführt und sich damit wichtige Bonuspunkte für den Klassenerhalt gesichert. Nur in der Anfangsphase lagen die Hamburger kurz zurück bevor sie das Spiel kontrollierten und einen sicheren Sieg auf der Habenseite verbuchten.
Erste Halbzeit Tag der offenen Tür – Bitter macht den Unterschied
Juri Knorr eröffnet den Torreigen der ersten Hälfte zum 1:0 für die Rhein-Neckar Löwen, doch Frederik Bo Anderson glich kurz darauf zum 1:1 aus. Die Gastgeber standen in der Abwehr stabil und arbeiteten aggressiv gegen die Hamburger Angreifer und legten zwei Treffer zum 3:1 in der 7. Minute nach. Die Hamburger Hintermannschaft stabilisierte sich, arbeitete beweglicher und Johannes Bitter kam ebenfalls ins Spiel. Mit einem 3:0-Lauf übernahm der HSV Hamburg erstmals beim 4:3 (8.) die Führung durch Anderson nach einem langen Pass von Bitter. Die Löwen glichen per Siebenmeter aus, bevor die Hamburger sich langsam aus der sicheren Abwehr mit einem gut aufgelegten Bitter auf 10:6 (17.) absetzten.
In der 21. Minuten hatten die Hamburger beim 12:7 die Nase mit fünf Toren vorne. Plötzlich schlichen sich leichte Fehler im Angriff ein, die die Gastgeber gnadenlos bestraften und Tor um Tor verkürzten. Doch die Hanseaten blieben ruhig, nutzen ihre Chancen in einem offenen Schlagabtausch und hielten immer einen Zweit-Tore-Vorsprung. In der letzten Minute vor der Pause vielen noch auf jeder Seite zwei Treffer und die Gäste nahmen eine 18:16-Führung und eine Zwei-Minuten-Strafe mit in die Kabine.
Hamburg hält Rhein-Neckar Löwen die zweite Halbzeit in Schach
In Unterzahl begann der HSVH die zweiten 30 Minuten und kassierte dabei den 18:18-Ausgleich. Wieder vollzählig gelang den Gästen ein 4:0-Lauf zum 22:18 (36.) durch zwei Treffer von Casper Ulrich Mortensen und je einem von Jan Forstbauer und Dominik Axmann. In dieser Phase zeigte Torhüter Johannes Bitter sein ganzes Können im Tor und Leif Tissier führte klug Regie. Nach einer Auszeit der Rhein-Neckar Löwen brachte Mortensen per Gegenstoß seine Farben erneut mit fünf Toren in Front beim 25:20 (41.).
Dieser Vorsprung hatte auch beim nächsten Team-Time-Out von Ljubomir Vranjes in der 48. Minute mit 28:23 Bestand. Die RNL verkürzten auf 24:28 und der HSV Hamburg geriet erneut in Unterzahl. Jetzt stärkte Bitter seiner Mannschaft den Rücken, hielt erst einen Siebenmeter von Juri Knorr und entschärfte anschließend einen freien Ball von Lukas Nilsson. Trainer Vranjes setzte alles auf eine Karte und beorderte seine Deckung in die Offensive, dazu eine kurze Deckung gegen Tissier und Philipp Bauer, doch Hamburg hielt eine passende Antwort parat. Spätestens beim 31:24 (55.) durch Tissier war der Deckel endgültig drauf. In den letzten Minuten fielen die Tore noch einmal wie reife Früchte auf beiden Seiten, am Ende stand ein ungefährdeter 34:28-Auswärtssieg auf der Anzeige.
Fazit: Der Handball Sport Verein Hamburg war nach der schlechten Leistung gegen Leipzig nicht wiederzuerkennen. Der HSVH agierte aus einer sicheren Abwehr mit einem sehr gut aufgelegten Johannes Bitter im Tor und einen geschickten Regisseur Leif Tissier. Sie vermöchten es ihre Fehler zu minimieren gegenüber den vorangegangenen Spielen und nutzen ihrerseits die Unsicherheit der Rhein-Neckar Löwen zu einfachen Toren. Mit nun 22 Punkten auf dem Konto sollte der Klassenerhalt nicht mehr in Frage stehen und die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen kann entspannter an die noch vor ihnen liegenden Aufgaben gehen.
Der Sport Verein Hamburg spielte in folgender Aufstellung:
Johannes Bitter, Jens Vortmann – Tobias Schimmelbauer (1), Casper Ulrich Mortensen (10/5), Leif Tissier (4), Manuel Späth, Niklas Weller (5), Dominik Axmann (3), Frederik Bo Anderson (3), Philipp Bauer (2), Jan Forstbauer (5), Finn Wullenweber, Nicolai Theilinger, Azat Valiullin (1)
Alle bisherigen Ergebnisse des 27. SpieltagesHBW Balingen-Weilstetten – TVB 1898 Stuttgart 25:28 HC Erlangen – Bergischer HC 30:23 MT Melsungen – FRISCH AUF! Göppingen 24:26 Rhein-Neckar Löwen – HSV Hamburg 28:34