Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat als Aufsteiger in der LIQUI MOLY HBL in der Sporthalle Hamburg vor 3.611 Zuschauern in einem bis zum Schluss spannenden Spiel ein 28:28 (14:14) gegen den Pokalsieger TBV Lemgo Lippe erzielt und einen wichtigen Punkt im Kampf um das Saisonziel Klassenerhalt festgehalten.
Erste Hälfte ein Wechselbad der Gefühle
Erste Hälfte ein Wechselbad der Gefühle
Der HSV Hamburg erwischte einen guten Start und ging nach dem 1:0 durch Niklas Weller durch Leif Tissier in der 3. Minute mit 2:0 in Führung. Erneut war es Kapitän Weller, der nach dem Ausgleich des TBV Lemgo Lippe seine Farben wieder mit 3:2 und nach erneutem Ausgleich mit 4:3 (7.) per Nachwurf – nach einer Parade von TBV-Torwart Peter Johannesson – in Front brachte. Doch im Angriff häuften sich technische Fehler, was den Gast immer besser ins Spiel kommen ließ und erstmals mit 5:4 (9.) per Gegenstoß – nach einer erneuten Parade von Johannesson – in Front sah. Es blieb ein Spiel auf Augenhöhe, in dem der Gastgeber nach dem 7:7 (14.) die Gunst der Stunde mit einem 3:0-Lauf nutze und sich auf 10:7 (21.) absetzte.
Nachdem Johannes Bitter einen Siebenmeter parierte, traf Tissier nur den Pfosten und im Gegenzug fiel das 8:10 per Gegenstoß. Nach dem Anschlusstreffer des TBV traf Philipp Bauer – nach neun Minuten ohne Treffer des HSVH – zum 11:9 (24.) Jetzt gelang dem Gast ein 3:0-Lauf, da die Hamburger im Angriff immer wieder Fehler produzierten und übernahm erneut die Führung. Mit einen 14:14 wechselten die Seiten.
Hamburg erobert einen verloren geglaubten Punkt zurück
In den ersten Minuten der zweiten Halbzeit entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, dass es nach 40 Minuten 19:19 stand. Die letzte Hamburger Führung des Spiels erzielte Casper Ulrich Mortensen vom Siebenmeterpunkt zum 20:19, danach schlichen sich erneut unnötige Fehler im Angriff ein, schlechte Pässe, vertändelter Gegenstoß und statt die Führung auszubauen, kassierte der HSV Hamburg nicht nur den Ausgleich sondern geriet mit 20:22 (46.) ins Hintertreffen. Das Spiel schien zu kippen.
Weller vergab seinen zweiten Siebenmeter gegen Torhüter Finn Zecher und im nächsten Angriff parierte Bitter hervorragend, doch der Ball landete zum Nachwurf bei Lemgo und anschließend im Hamburger Gehäuse zum 24:21 (51.). Die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen steckte nicht auf, verkürzte auf 24:25 und war wieder in Schlagdistanz. In der 55. Minute kam Jens Vortmann für Bitter ins Tor. Tissier und Frederik Bo Anderson erzielten den Ausgleich zum 27:27 (57.), es war plötzlich wieder alles offen. Lemgo vertändelte mit dem 7. Feldspieler spielend den Ball, Vortmann nahm zu genau Maß und traf nur den Pfosten des leeren Tores und im Gegenzug gelang den Gästen das 28:27 zwei Minuten vor Ultimo. Gleichzeitig erhielt Azat Valiullin eine Zwei-Minuten-Strafe und der HSVH müsste bis zum Schluss in Unterzahl agieren.
Trainer Florian Kehrmann nahm 54 Sekunden vor Schluss seine letzte Auszeit und forderte seine Mannschaft auf, die Zeit von der Uhr zu nehmen und nur bei einer klaren Chance einen Torwurf zu riskieren. Es waren noch 30 Sekunden zu spielen, als Mortensen zum dritten Mal einen Querpass abfing und im Gegenstoß das 28:28 erzielte. Die letzten Sekunden verteidigte der Gastgeber – trotz Unterzahl – variabel, beweglich und konsequent, dass der TBV Lemgo keine klare Torchance mehr erhielt. Mit der Schlusssirene bekam der Gast noch einen direkten Freiwurf zugesprochen, den Vortmann im Tor entschärfte und somit stand die gerechte Punkteteilung fest.
Der Sport Verein Hamburg spielte in folgender Aufstellung:
Johannes Bitter, Jens Vortmann – Tobias Schimmelbauer, Casper Ulrich Mortensen (4/1), Leif Tissier (5), Manuel Späth (1), Niklas Weller (6), Lukas Ossenkopp, Jonas Gertges, Frederik Bo Andersen (2), Philipp Bauer (4), Jan Forstbauer (5), Finn Wullenweber (1), Thies Bergemann, Nicolai Theilinger, Azat Valiullin
Alle bisherigen Begegnungen des 12. SpieltagesRhein-Neckar Löwen – GWD Minden 31:27 HSG Wetzlar – HBW Balingen-Weilstetten 33:21 Bergischer HC – HC Erlangen 25:25 HSV Hamburg – TBV Lemgo Lippe 28:28 TSV Hannover-Burgdorf – SG Flensburg-Handewitt verlegt