Hamburg steckt rote Karte gegen Weller weg – Abwehr und Bitter sicher und souverän

HSV Hamburg schließt Hinserie auf Platz 7 ab

Frederik Bo Andersen mit 8 Toren erfolgreichster Hamburger in Stuttgart
Foto: Lobeca/Ralf Homburg
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Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat in der LIQUI MOLY HBL sein letztes Hinrundenspiel beim TVB 1898 Stuttgart mit 28:22 (11:10) souverän gemeistert. Dieses ohne den Haupttorschütze der Hamburger, Casper Ulrich Mortensen, der gerade Vater geworden war und nicht mit nach Stuttgart reiste. Weiterhin sah der Jubilar und Kapitän Niklas Weller frühzeitig die rote Karte und sich das restliche Spiel von der Tribüne an. Mit nunmehr 19:15 Punkten belegen die Hanseaten nach Abschluss der Hinrunde den ausgezeichneten 7. Platz.

Jubilar und Kapitän Niklas Weller (# 13) sieht Mitte der ersten Hälfte die rote Karte
Foto: Lobeca/Ralf Homburg

Nach Blitzstart, kurzer Einbruch, restliche Halbzeit auf Augenhöhe

Der Handball Sport Verein Hamburg erwischte einen Blitzstart und legte innerhalb von 70 Sekunden durch Dominik Axmann und Niklas Weller ein 2:0 vor, bevor Axmann nach einer Parade von Johannes Bitter auf 3:0 in der 5. Minute erhöhte. Bitter zeigte gleich, dass er voller Konzentration im Spiel war, aber auch Silvio Heinevetter auf Stuttgarter Seite stand im in der Anfangsphase in nichts nach. So gelang es dem TVB 1898 Stuttgart aus einem 1:4 (8.) mit einem 4:0-Lauf die erste Führung beim 5:4 (13.) zu machen, dem zwei Gegenstöße voraus gingen. Die Hamburger fingen sich wieder, Leif Tissier zog nun seine Kreise.

Beim 6:6 erhielt Jubilar Weller (bestritt sein 200. Spiel für den HSVH) die rote Karte und musste sich das weitere Spiel von der Tribüne aus ansehen. Es folgte eine kurze Schockphase, die die Gastgeber nutzten und wieder die Führung übernahmen. Doch jetzt lief Bitter zur Höchstform auf und entschärfte reihenweise Bälle, die seine Mannschaft wieder in Vorteil brachte. Tissier war es, der den HSV Hamburg mit einem Unterhandwurf wieder mit 10:9 (25) in Führung warf und Frederik Bo Andersen legte von der Siebenmeterlinie das 11:9 nach. In die Pause gingen die Hamburger mit einem 11:10.

Johannes Bitter hält seiner Mannschaft mit 13 Paraden den Rücken frei
Foto: Lobeca/Ralf Homburg

Zweite Hälfte souverän und dominant kontrolliert

Die zweite Halbzeit begann ähnlich wie die erste, der HSV Hamburg legte schnell wieder drei Tore beim 15:12 (34.), durch je zwei Treffer von Andreas Magaard und Dani Baijens, vor. Doch nicht wie in den ersten 30 Minuten kamen die Gastgeber zurück ins Spiel, sondern der Handball Sport Verein Hamburg ließ in der sehr beweglich agierenden Hintermannschaft nichts anbrennen und setzte die Stuttgarter Angreifer unter Druck. Die daraus resultierenden Fehler der Heimmannschaft nutzen die Gäste, schalteten schnell auf Angriff um. Mit einem 6:1-Lauf zogen sie von 16:14 in der 37. Minute auf 22:15 (48.) vorentscheidend davon.

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Nach der dritten Auszeit von Trainer Michael Schweikardt deckten die Stuttgarter sehr offensiv, es wurden Jacob Lassen und Dani Baijens fast in kurze Deckung genommen. Diese Deckung produzierte bei den Hamburger Angreifern leichte Unsicherheit, die der Gastgeber in einen 4:0-Lauf ummünzte und auf 19:22 (52.) verkürzte. Trainer Torsten Jansen zog die Notbremse in Form einer Auszeit und brachte seine Mannschaft wieder in die Spur. So brachten vier Treffer von Baijens, Frederik Bo Andersen und zweimal Magaard bei einem Gegentreffer das entscheidende 26:20 knapp drei Minuten vor der Schlusssirene. Diese erklang beim 28:22 und die Hamburger feierten ihren vierten Auswärtssieg der Saison.

Johannes Bitters Zwischenfazit nach der Hinrunde fiel nach dem Sieg beim TVB und angesichts von 19:15 Punkten positiv aus: „Wir haben es geschafft, uns in der Tabelle von Anfang an von unten fernzuhalten. So kam eine gewisse Lockerheit in die Mannschaft. Wir haben das gut gemacht.“ Und eben mit dieser Lockerheit wollen die Hanseaten auch am nächsten Donnerstag im Pokal-Knaller gegen die SG Flensburg-Handewitt was holen. „Wir gehen da mit Vollgas rein. An einem guten Tag, und wenn Flensburg uns die Tür ein bisschen aufmachen sollte, dann sind sie schlagbar“, schielte Bitter ein wenig in Richtung DHB-Pokal.

Fazit: Eine bewegliche und aufopferungsvoll agierende Abwehr mit einem sehr gut aufgelegten Johannes Bitter (13 Paraden und einer Quote von fast 41 Prozent) dahinter, entschied das Spiel. Auch die rote Karte gegen Kapitän Niklas Weller steckte die Mannschaft nach kurzen durchatmen weg und nahm einen souveränen Sieg mit an die Elbe. Mit nun 19:15 Punkten auf Platz 7 schloss der HSV Hamburg die Hinrunde bemerkenswert ab.

Der Handball Sport Verein Hamburg spielte in folgender Aufstellung:
Johannes Bitter, Ivan Budalic – Tobias Schimmelbauer, Andreas Magaard (6), Leif Tissier (1), Jacob Lassen (1), Niklas Weller (2), Dominik Axmann (5), Frederik Bo Andersen (8/4), Alexander Hartwig, Thies Bergemann (1), Nicolai Theilinger, Azat Valiullin, Dani Baijens (4)

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