Hamburg verspielt Sieben-Tore-Führung in der Crunchtime

Viele Verletzungen und Sieben-gegen-Sechs brechen HSVH das Genick

Neun Tore von Casper Ulrich Mortensen reichten am Ende nicht zum HSVH-Sieg
Foto: Lobeca/Ralf Homburg
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Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat in Hannover beim Tabellendritten TSV Hannover-Burgdorf ständig in Führung gelegen, gab allerdings in den letzten 13 Minuten eine Sieben-Tore-Führung noch aus der Hand und verlor am Ende vor 9.900 Zuschauern in Hannover mit 32:33 (18:16). Dabei gelang den Hannoveranern nur eine einzige Führung im Spiel, und das war der Endstand.

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Hamburg erwidert hohes Tempo und führt in erste Halbzeit ständig

Der Handball Sport Verein Hamburg ging nach einem Fehlwurf vom TSV Hannover-Burgdorf durch Frederik Bo Andersen mit 1:0 nach 72 Sekunden in Führung. Während einer Zeitstrafe gegen Dominik Axmann glichen die Gastgeber aus, doch erneut Bo Andersen brachte seine Farben wieder in Front. Nach dem Ausgleich waren es Casper Ulrich Mortensen und Bo Andersen, nach einer Parade von Mohamed El Tayar, die den HSV Hamburg erstmals beim 4:2 in der 5. Minute per erweiterten Gegenstoß mit zwei Toren in Front brachten. Von nun an behielt Hamburg die Nase vorn und setzte sich in einem temporeichen Spiel mit 12:9 (16.) durch einen Doppelschlag von Leif Tissier ab, der auch sein 100. Bundesligator erzielte. Das hohe Tempo flachte langsam ab, wobei Hamburg weiter konzentriert spielte, die sich bietenden Torchancen nutzten und mit vier Tore auf 15:11 (23.) absetzte. Hannover wechselte die Torhüter, für Gade kam Birlehm zwischen die Pfosten und fügte sich gleich mit zwei Paraden ein und der TSV verkürzte auf 13:15 (25.). Kurz vor der Pause verließ Zoran Ilic verletzt das Spielfeld und sollte auch später nicht mehr eingesetzt werden können. Mit einem 18:16 gingen die Hamburger in die Kabine.

HSV Hamburg gibt Sieben-Tore-Führung in Crunchtime aus der Hand

Mit viel Tempo startete die Zweite Halbzeit, in der der HSV Hamburg einen perfekten Start erwischte und sich mit einem Treffer ins leere Tor auf 23:18 (37.) absetzte. Nach Ballverlusten gelang es dem Gastgeber sich auf 20:23 (40.) durch zwei erweiterte Gegenstöße heran zu kämpfen. Beim 24:21 wechselte Trainer Torsten Jansen Robin Haug für den verletzten El Tayar ein. Mit einem anschließenden 5:1-Lauf des HSVH hieß es 29:22 (47.), es schien die Vorentscheidung gefallen zu sein.
Weit gefehlt. Eine Zeitstrafe gegen Niklas Weller in der 49. Minute brachte die Recken zurück ins Spiel. Mit einer offenen Deckung, die fast einer Manndeckung glich, gelang Hannover in der Überzahl ein 3:0-Lauf zum 26:29 (51.), was Toto Jansen zur Auszeit zwang. Im Anschluss war es Dominik Axmann, der das 30:26 erzielte, doch die offensive Abwehr machten dem Hamburger Angriff das Leben schwer. Mit einem Sieben-gegen-Sechs probierte Jansen wieder ins Spiel zu kommen, doch dieses gelang nicht. Zu allem Überfluss verletzte sich auch Axmann noch ohne Fremdeinwirkung und musste das Spielfeld verlassen. Hamburg gelang in der Offensive kam noch etwas Zählbares, sondern die Fehler häuften sich. Dieses nutzen die Hannoveraner gnadenlos aus und holten Tor um Tor auf. Nach einer Parade von Haug brachte der Abpraller das 31:32. Wenig später nach einem Ballverlust im Sieben-gegen Sechs den Ausgleich ins leere Tor und erneut ins leere Tor, die erste und einzige Führung des TSV Hannover-Burgdorf zum 33:32-Endstand, als noch fast zwei Minuten auf der Uhr standen. In dieser Phase hielt Simon Gade im Tor der Hannoveraner den Sieg fest.

Auch für Trainer Torsten Jansen wurde das sportliche Ergebnis von der Sorge um Dominik Axmann überschattet und er ordnete das Spiel mit gemischten Gefühlen ein: „Glückwunsch zum Sieg an Hannover. Es war ein völliges Wahnsinns-Spiel und die letzten Minuten sind nur so an uns vorbeigerauscht. Wenn eine Mannschaft so zurückliegt und All-in geht, ist die Wahrscheinlichkeit nicht so groß, dass es funktioniert. Aber heute hat es funktioniert, weil sie sich gar keinen Kopf mehr gemacht haben und dann alles gepasst hat. Letzten Endes müssen wir uns ohne Zählbares aus Hannover verabschieden. Das ist für uns natürlich bitter, weil wir sonst ein super Spiel gemacht haben. Aber das ist der Sport. Daraus müssen wir lernen und es schnellstmöglich abhaken.“

Der Handball Sport Verein Hamburg spielte in folgender Aufstellung
Mohamed El Tayar, Robin Haug – Andreas Magaard (3), Leif Tissier (7), Niklas Weller, Dominik Axmann (4), Frederik Bo Andersen (6), Alexander Hartwig, Levin Unbehaun, Moritz Sauter (2), Zoran Ilic (1), Casper Ulrich Mortensen (9/1), Azat Valiullin

Bildquellen

  • Casper Ulrich Mortensen HSVH: Lobeca/Ralf Homburg
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