Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat in der Handball-Bundesliga (HBL) heute (28.4.) um 15 Uhr beim Tabellenvierzehnten TVB 1898 Stuttgart anzutreten. Nach sieben Spielen ohne Niederlage wartet auswärts eine weitere Herausforderung auf die Hamburger, die nach der 31:36-Hinspielniederlage noch eine alte Rechnung offen haben. Nachdem der Klassenerhalt für die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen seit dem Punktgewinn gegen Gummersbach in trockenen Tüchern ist, geht es nun an die Kür.
Stuttgart nach dem Wiederaufstieg ein gutes Pflaster für Hamburg
Der TVB Stuttgart holte in diesem Jahr zuhause 6:2 Punkte und unterlag nur dem SC DHfK Leipzig am 25. Spieltag. So müssen sich die Hamburger auf einen heißen Fight gefasst machen, wollen aber den Vorjahreserfolg gerne wiederholen. Seit dem Wiederaufstieg entführte der HSV Hamburg bisher alle Punkte aus Stuttgart, was für die Mannschaft von Trainer Jansen Ansporn genug sein wird, auch im achten Spiel in Folge die Halle nicht als Verlierer zu verlassen.
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Stuttgart muss noch punkten im Abstiegskampf
Der TVB Stuttgart entschied nur eines der letzten sechs Spiele für sich (27:26 gegen den Bergischen HC) und steht vor dem Spieltag mit 20:38 Punkten auf dem 14. Tabellenplatz. Am vergangenen Wochenende verlor das Team von Trainer Michael Schweikardt mit 28:33 beim ThSV Eisenach und benötigt fünf Spieltage vor Saison-Ende noch wichtige Punkte zum Klassenerhalt.
Duell der aktiven Torhüter-Legenden
Für HSVH-Keeper Johannes Bitter, der seit Wochen in guter Form ist, wird es nicht nur ein Wiedersehen mit seinem Ex-Verein sein (6 Jahre beim TVB), sondern auch ein Duell mit seinem ehemaligen Nationalmannschafts-Kollegen Silvio Heinevetter. Bitter (41) und Heinevetter (39) gehören zu den erfahrensten Schlussmännern in der Handball-Bundesliga und weisen gemeinsam über 1.200 HBL-Spiele auf. Heinevetter ist mit 621 Spielen der Akteur mit den drittmeisten Einsätze in der Geschichte der Handball-Bundesliga. Nur Bitter (aktuell 646 Spiele) und Carsten Lichtlein (712 Spiele) sind in dieser Statistik noch vor ihm.
Routiniers geben ebenfalls in der Offensive den Ton an
Wie beim HSVH mit Casper Ulrich Mortensen (196 Tore, 34 Jahre) gehört auch bei den Stuttgartern der beste Werfer des Teams zu den erfahreneren Spielern. DHB-Akteur Kai Häfner (34) traf für die „Wild Boys“ in dieser Saison 158-mal und legte 89 weitere Treffer auf. Die meiste Unterstützung im Angriffsspiel erhält er von Linksaußen Daniel Fernandez Jimenez (117 Tore) und Adam Lönn (109 Tore und 66 Assists).
Angeführt von den starken Rückraumspielern Häfner und Lönn schließt der TVB häufig aus der Distanz ab. Die Stuttgarter treffen häufig aus dem Feld (791 von 848 Toren) und sind auch deshalb die Mannschaft mit den wenigsten Toren per Siebenmeter. Für den Hamburger Defensivverbund wird es deshalb wichtig sein, die torgefährlichen Werfer schon frühzeitig anzunehmen und ihnen die Distanzwürfe zu erschweren.
Hamburger können zwei Serien fortsetzen
Neben dem aktuellen Aufwärtstrend können die Hamburger heute noch eine weitere interessante Serie am Laufen halten. Der HSV Hamburg ist nicht nur die letzten sieben Ligaspiele unbesiegt, sondern seit dem Bundesligaaufstieg 2021/22 auch noch ohne Niederlage im Bundesland Baden-Württemberg. Egal ob gegen die Rhein-Neckar Löwen, HBW Balingen-Weilstetten, FRISCH AUF! Göppingen oder Stuttgart: die Jansen-Sieben kam immer mit etwas Zählbarem zurück in den Norden und steht aktuell bei einer Bilanz von 17:1 Punkten.
Trotzdem ist das Team von Trainer Torsten Jansen gewarnt, denn in der Vorrunde verloren die Hamburger ihr Heimspiel verdient mit 31:36 gegen den TVB. Die damals schwächelnde Defensive des HSVH stabilisierte sich jedoch in den letzten Wochen und mit Jacob Lassen ist ein wichtiger Akteur nach langer Verletzungspause zurück im Kader.
Lassen peilt nächste Punkte an
Rückraumspieler Lassen feierte im vergangenen Heimspiel gegen den VfL Gummersbach sein Comeback nach viermonatiger Abstinenz und steuerte direkt zwei Tore und eine Torvorlage bei. Für das kommende Spiel formulierte er zudem klare Ziele: „Ich will der Mannschaft im nächsten Spiel noch mehr helfen und für viel Gefahr im Rückraum sorgen.“ Der 28-Jährige fügte zuversichtlich an: „Wir sind in den letzten Wochen richtig gut drauf und wollen natürlich auch in Stuttgart Punkte holen. Wenn wir wieder unsere Leistung bringen, glaube ich daran, dass uns das auch gelingen wird.“
Die lange Reise in den Süden trat die Mannschaft bereits gestern per Bus an. Zurück geht es direkt nach dem Spiel per Eurowings-Maschine.