Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat in Nürnberg vor 5.894 Zuschauern beim HC Erlangen im Kellerduell mit 28:30 (12:15) verloren und fiel auf Platz 14 zurück, nur noch einen Zähler vom ersten Abstiegsplatz entfernt.
Nur drei Tore in 15 Minuten ist zu wenig
Der erste Angriff beider Mannschaften blieb erfolglos, Hamburg in den Block und HC Erlangen an das Holz. Den ersten Treffer erzielte Zoran Ilic für die Hamburger nach mehr als zwei Minuten. Im Anschluss tat sich der HSV Hamburg gegen die aggressive und offensiv ausgerichtete Abwehr von Erlangen schwer. Es passierten leichte Fehler, die zu Ballverlusten und Gegenstößen führten, da der HSVH es im Angriff immer nur über die Mitte probierte, zum Erfolg zu kommen. Trotz Auszeit von Trainer Torsten Jansen lagen die Gäste nach sechs Gegentreffern in Folge mit 1:6 (9.) zurück, darunter zwei Gegenstöße und ein Siebenmeter. In der Offensive weiterhin Ladehemmungen bei Hamburg und den Rest erledigte Torhüter Klemen Ferlin, der den einen und anderen freien Ball entschärfte. So hieß es 9:3 für den HCE in der 15. Minute.
Langsam bekam die Hamburger Abwehr mehr Zugriff und verkürzte durch vier Treffer von Casper Ulrich Mortensen und einen von Ilic auf 8:10 (20.). Mortensen mit zwei verwandelten Siebenmetern und zwei Treffern ins Leere Tor in Überzahl. Nach der Auszeit der Gastgeber legten sie ein 14:9 (25.) nach, bevor der HSV Hamburg zur Pause noch auf 12:15 verkürzte.
Zu viele klare Chancen vergeben, das bricht Hamburg das Genick
Der Handball Sport Verein Hamburg kam zu Beginn der zweiten Halbzeit besser ins Spiel, steigerte sich in der Abwehr und im Rückzugsverhalten. So gelang die Verkürzung auf 16:18 (36.) und es brachte den HC Erlangen ins passive Spiel. Als nur noch ein Pass gespielt werden durfte, kam Dani Baijens zu früh aus dem Block und kassierte dafür eine unnötige Zeitstrafe, seine zweite. Der Gastgeber durfte erneut in aller Ruhe seinen Angriff in Überzahl ausspielen und das 19:16 erzielen. Je ein verwandelter Siebenmeter auf beiden Seiten und es hieß 20:17 für die Gastgeber. Innerhalb von 22 Sekunden gelang Baijens und Ilic der Anschlusstreffer zum 19:20 (40.) durch einen technischen Fehler des HCE. Nachdem Leif Tissier der erneute Anschluss zum 22:23 gelang, hatte Baijens, frei vor dem Tor, die Chance zum Ausgleich, doch Torhüter Ferlin parierte grandios. Statt des Ausgleichs klingelte es erneut bei Johannes Bitter im Kasten zum 22:24 (49.).
Die Crunch-Time brach an. Erlangen legte einen zweiten Treffer vor, Hamburg verkürzte, doch der Ausgleich fiel nicht. Nachdem Baijens das 25:26 gelungen war und er beim Wechsel zwischen Angriff und Abwehr versehentlich eine Trinkflasche aufs Spielfeld kickte und hinterherlief, um sie zurückzuholen, war er der siebte Feldspieler, also einer zu viel. Als Folge gab es nach einiger Diskussion die Zeitstrafe gegen Baijens, was die Disqualifikation bedeutete, da es seine dritte Zeitstrafe war. Es blieb weiter ein Spiel auf des Messers Schneide, in dem den Hamburger der Ausgleich nicht gelang. Beim 27:28 leistete die Hamburger Abwehr Schwerstarbeit und brachte die Gastgeber erneut ins passive Spiel, das diese geschickt lange ausspielten und zweimal der Ball vom Block ins Toraus gelangte. Mit dem Einwurf aus der Spielfeldecke gelang ein Kempa-Zuspiel auf Tim Gommel, der zum 28:26 vollendete. Erneut parierte Ferlin einen freien Ball von Niklas Weller. Auch Bitter kassierte einen Freien und im Anschluss traf Weller zum 27:28, als noch 62 Sekunden auf der Uhr standen. In den letzten 30 Sekunden fielen noch drei Treffer, zwei für die Gastgeber und einer für die Gäste, so hieß es mit der Schlusssirene 30:28 für den HC Erlangen.
Tim Walter raus - musste das sein?
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Fazit: Nach dem anfänglich hohen Rückstand (3:9) kämpfte sich der Handball Sport Verein Hamburg noch wieder zurück ins Spiel, doch in Summe ließen die Hamburger zu viele klare Chancen ungenutzt. Hinzu kam, dass der HC Erlangen mit Klemen Ferlin den eindeutig besseren Torhüter besaß, der den Hamburger Angreifern viele Großchancen zu Nichte machte und so zum Matchwinner wurde. Diese beiden entscheidenden Faktoren brachen den Hamburgern das Genick! Für den HSV Hamburg bedeutet dieses, dass er noch tiefer im Abstiegsstrudel angekommen ist und ihm in den kommenden Wochen schwere Aufgaben bevorstehen. Nach dem achten sieglosen Spiel in Folge, muss im nächsten Heimspiel gegen FRISCH AUF! Göppingen gepunktet werden, da anschließend die Rhein-Neckar Löwen auswärts und der THW Kiel zuhause warten.
Der Handball Sport Verein Hamburg spielte in folgender Aufstellung:
Johannes Bitter, Alexander Pinski – Casper Ulrich Mortensen (9/5), Leif Tissier (4), Niklas Weller (1), Dino Corak, Frederik Bo Andersen, Alexander Hartwig, Tomislav Severec (1), Martin Risom, Thies Bergemann (1), Zoran Ilic (6), Azat Valiullin (1), Dani Baijens (5)