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Lübeck – Am Donnerstag (16.4.) hat die Handball-Bundesliga (HBL) in einer Telefonkonferenz mit den Vereinen der 1. und 2. Handball-Bundesliga beschlossen, eine Abstimmung über den Saisonabbruch durchzuführen. Hierbei sollen alle Bundesligisten bis Anfang nächster Woche ihr Votum schriftlich abgeben. Bei einer Dreiviertel-Mehrheit für den Abbruch, würden sowohl die erste wie auch die zweite Bundesliga abgebrochen. Sollte diese Mehrheit nicht erreicht werden, gibt es mehrere Szenarien für eine Saison-Fortsetzung, bei denen aber die Zeit drängt. Spätestens bis zum 30. Juni müsste die Saison abgeschlossen sein.

Wertung der Saison bei einem Abbruch noch offen

Eine Regelung über die Wertung der Saison bei einem Abbruch steht noch nicht fest. Darüber würde das HBL-Präsidium entscheiden, wenn das Ergebnis der Abstimmung feststeht. Wie auch immer entschieden wird, es wird nie eine vollständige Gerechtigkeit geben, aber das bringt die außergewöhnliche Situation mit sich.

Quotienten-Regelung als Favorit bei Abbruch

Sollten Anfang der Woche mindestens 27 der 36 Erst- und Zweitligisten die Entscheidung für den Abbruch der Saison 2019/20 getroffen haben, scheint die sogenannte Quotienten-Regelung als Favorit für die Möglichkeit der Wertung der Abschlusstabellen zu sein. Die Quotienten-Regelung besagt, dass die Pluspunkte durch die Anzahl der absolvierten Spiele zum Stichtag 12. März dividiert werden. Der ermittelte Wert ist mit 100 zu multiplizieren und auf eine Stelle nach dem Komma zu runden.

In der 2. Handball-Bundesliga würde dieses an der aktuellen Tabelle nichts ändern, da alle Mannschaften die gleiche Anzahl von Spielen absolviert haben. In der 1. Handball-Bundesliga (Liqui Moly HBL) würde es eine leichte Veränderung geben, da sechs Mannschaften 26 und die restlichen zwölf Teams 27 Spiele absolviert haben. Der THW Kiel – hat bereits vier Punkte Vorsprung – würde als Deutscher Meister geführt.

Da keine Mannschaft als Absteiger – außer Meldeversäumnisse oder vom Spielbetrieb zurück gezogene Mannschaften – geführt würde, müssten die Spielklassen um die Aufsteiger aufgestockt werden.

In den kommenden Tagen will der Bundesrat des Deutschen Handballbundes im Umlaufverfahren über die entsprechende Beschlussvorlage abstimmen.

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Einige Vereine haben sich bereits klar positioniert

VfL Lübeck-Schwartau
VfL-Geschäftsführer Daniel Pankofer deutete gegenüber HL-SPORTS an, dass die Tendenz des VfL Lübeck-Schwartau zum Abbruch geht, alleine um Klarheit zu haben. „Auch wenn wir dafür stimmen würden, weiß man ja auch nicht ob es überhaupt weiter geht. Auch vor dem Hintergrund, dass die Spieler gleich wieder Höchstleitung bringen müssten – sowie all der offenen Fragen – tun wir gut daran zu sagen, wir beenden die Saison“, erläuterte Pankofer.

Handball Sport Verein Hamburg
Geschäftsführer Sebastian Frecke des HSV Hamburg hat sich klar geäußert, dass er im Namen des Vereins für einen Saisonabbruch stimmen wird. Da dem Verein – nach intensivem Austausch mit den Hamburger Behörden – bereits deutlich signalisiert wurde, dass es in den kommenden Wochen keine Ausnahmegenehmigungen für regulären Trainingsbetrieb geben wird. „Diese Entscheidung ist für uns absolut schmerzhaft und wir hätten sie gerne vermieden“, erklärte Frecke, „aber unter den aktuellen Gegebenheiten stellt ein Saisonabbruch für uns leider den einzigen gangbaren Weg dar.“

SG Flensburg-Handewitt
Im Nordmagazin des Norddeutschen Rundfunks (NDR) äußerte sich Geschäftsführer Dierk Schmäschke der SG Flensburg-Handewitt: „Es gibt wenig Alternativen zum Abbruch, Geisterspiele sind für mich keine Alternative.“

Mehrere andere Vereine signalisierten ebenfalls, dass ein Abbruch erwartet werde.

(DHB/PM)

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