HSG in Legenden-Trikots. Foto: Frank Barthel
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Neustadt – Die HSG Ostsee erreichte zum Abschluss der Saison am Sonntag ein 34:34 (17:15)-Unentschieden bei der TSG A-H Bielefeld. 17:3 Punkte ist die Bilanz der HSG Ostsee in der Klassenverbleibsrunde, wie sie offiziell beim DHB heißt. In der Runde ging es gegen fünf Gegner, um den Klassenverbleib in der 3. Liga sicherzustellen. Dies hat die HSG Ostsee mit ihrem Trainer Jens Häusler sehr souverän gelöst, bereits drei Spieltage vor dem Ende sicherte sich das Team der Ostsee-Jungs mit 14:0 Punkten den Klassenerhalt, als erstes von insgesamt 40 Teams bundesweit. Nur eine Niederlage und nun ein Unentschieden in 10 Spielen sprechen für sich und untermauern die Zugehörigkeit zur 3. Liga. 26 der 40 Teams müssen in der kommenden Saison in den jeweiligen Oberligen antreten, das ist eine große Zahl, die aber durch die Corona-bedingte Nichtabstiegsregel der vergangenen zwei Jahre zu einer Staffelstärke von 82 Mannschaften führte. Damit man in der übernächsten Saison wieder bei 64 Mannschaften ist, bedurfte es dieser starken Reduzierung.

Für das letzte Spiel der Saison musste das Team um Alexander Mendle und Piet Möller noch einmal 320 Kilometer mit dem Bus nach Bielefeld reisen und zwar in deutlich reduzierter Kaderstärke, denn bei der HSG Ostsee sind derzeit mit Max Folchert, Henning Rost, Christoph Schlichting, Finn Meiners, Tim Claasen, Marius Nagorsen, Yannik Barthel und Christopher Hartwig acht Spieler nicht einsatzfähig und mit Danial Amoey (Bänderriss) und Philipp Wäger (Schulterprobleme) zwei Spieler, die nur bedingt zum Einsatz kommen konnten. So konnte Trainer Jens Häusler nur auf einen mehr als kleinen Kader zurückgreifen, wobei Jonas Engelmanns Einsatz unter der Woche noch mehr als fraglich war, da er sich einen Nerv eingeklemmt hatte. Also ging es für die HSG Ostsee mit neun voll einsatzfähigen Spielern in die Partie.

Es dauerte genau zwei Minuten bevor Dusan Maric für die Gastgeber das 1:0 erzielte, das 15 Sekunden später durch den erfolgreichsten Torschützen der HSG Ostsee Fabian Kaiser egalisiert wurde. Bis zur 9. Spielminute war das Spiel absolut ausgeglichen, dann aber war der 7-Meter-Treffer von Danial Amoey der Auftakt für einen 6:0-Lauf, der durch zwei Tore von Fabian Kaiser, Jonas Engelmann, Bevan Calvert und noch einmal Jonas Engelmann in der 15. Spielminute zum 10:4 abgeschlossen wurde. Eine Kraftleistung, die in der Folge nicht aufrecht erhalten werden konnte, denn die Gastgeber stemmten sich mit aller Kraft gegen eine drohende Niederlage beim letzten Heimspiel, die Abwehr der Bielefelder arbeitete aggressiver und funktionierte besser, als in den vorangegangenen Minuten. Die Abwehr der HSG Ostsee hingegen agierte nicht mehr so effizient und kam dementsprechend nicht mehr zu Tempogegenstößen. Der Angriff der Bielefelder hingegen kam zu einfachen Toren aus dem Rückraum und auch immer wieder über den gut aufgelegten und in Szene gesetzten Carl-Moritz Wagner am Kreis, der mit insgesamt zehn Toren der erfolgreichste Torschütze der TSG war. Bielefeld arbeitete sich Tor für Tor heran und war beim 13:14 durch Jannis Heidemann in der 27. Spielminute wieder dran. Eine Sekunde vor der Halbzeit erzielte Piet Möller dann das 17:15 für die HSG Ostsee und so ging es mit einer Zwei-Tore-Führung in die dringend benötigte Pause.

Nach der Unterbrechung erzielte zwar Fabian Kaiser das 18:15, aber in der 35. Spielminute war es dann einmal mehr Carl-Moritz Wagner, der den Ausgleich zum 19:19 herstellte und Shawn Pauly 30 Sekunden später das 20:19 für die Gastgeber. Die HSG Ostsee kam in den folgenden Minuten auch durch einen sehr gut aufgelegten Alexander Haß im Tor und einen treffsicheren Jan-Ove Litzenroth, der in der 37. und 38. Spielminute zum Ausgleich und zur 22:21 Führung traf, wieder zurück. Die folgenden vier Tore für die HSG Ostsee erzielte dann Fabian Kaiser, der in der 40. Spielminute mit dem 26:23 erneut eine 3-Tore-Führung herstellte. Aber auch dann war es erneut eine Frage der Kräfte, die dazu führte, dass das hochmotivierte Team der Gastgeber von Niels Pfannenschmidt seine Chancen nutzte, um das Spiel an sich zu nehmen. Zwei Tore von Dominik Waldhof sorgten in der 53. und 55. Spielminute für das 32:30 für die Gastgeber. Ein von Jens Häusler in der 56. Spielminute genommener Team-Timeout brachte nicht sofort den gewünschten Effekt, aber die nötige Strategie, um die letzten Spielminuten erfolgreich zu gestalten. Anderthalb Minuten vor Schluss war es Dusan Maric, der mit dem 34:32 erneut eine 2-Tore-Führung erzielte, die Antwort darauf erfolgte umgehend sechs Sekunden später durch Jan-Ove Litzenroth, der auf 33:34 verkürzte. 50 Sekunden vor Schluss nahm Niels Pfannenschmidt eine Auszeit, um den Angriff abzustimmen, denn es war Zeitspiel angezeigt und nur noch zwei Pässe waren möglich. Nach dem Wiederanpfiff traf Shawn Pauly aber nur das Lattenkreuz. Der darauf folgende Angriff der HSG schloss mit einem Pass von Piet Möller nach rechts außen auf Bevan Calvert ab, der dann aber von Jannik Ullmann bei Wurf gefoult wurde und dafür fünf Sekunden vor dem Abpfiff einen 7-Meter zugesprochen bekam. Für den 7-Meter trat dann Piet Möller an, der diesen sicher verwandelte, damit den Ausgleich zum 34:34 und den Endstand erzielte

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Am Ende ein leistungsgerechtes Ergebnis, mit dem beide Teams leben können und eine gute Grundlage für die darauf folgenden Verabschiedungen bei der TSG A-H Bielefeld, die die gesamte Mannschaft der HSG Ostsee auf der Platte mit begleitete. Danach ging es zum Feiern und Umziehen in die Kabine, denn die Ansage war, das die Rückfahrt in „Legenden“ Trikots angetreten wird. Eine gute Stunde nach dem Abpfiff ging es dann für die Ostsee-Jungs zurück in den Norden, wo sie um 2.30 Uhr in bester Feierlaune aus dem Bus gestiegen sind – so muss ein Saisonende sein.  

Tore: Danial Amoey (1), Piet Möller (8), Jonas Engelmann (2), Alexander Mendle (1), Fabian Kaiser (10), Jasper Steingrübner (2), Jan-Ove Litzenroth (4), Bevan Calvert (6)     

Frank Barthel: „Das Spiel hat den Jungs noch einmal alles abverlangt und ich kann nur meinen Hut vor dieser Energieleistung ziehen. Die gesamte Mannschaft hat 60 Minuten gerackert und alles gegeben, obwohl es für uns um nichts mehr ging. Aber genau das ist es, was uns auszeichnet. Wir haben eine echte Mannschaft, ein Team mit Charakter und das macht uns allen Freude. Wenn du alles gibst, dann ist aber auch irgendwann mal Ende mit der Kraft und deshalb sind wir jetzt alle froh, das die Saison geschafft ist. Wir haben unser Ziel – den Klassenerhalt – realisiert und das in einer überragenden Art und Weise – darauf können wir alle sehr stolz sein.“ 

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