Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat nach dem Unentschieden beim Aufstiegsaspiranten ASV Hamm-Westfalen auch gegen den nächsten Aufstiegskandidaten VfL Gummersbach vor 3.346 Zuschauern in der Sporthalle Hamburg ein 23:23 (12.11) erzielt, aber über 60 Minuten gesehen einen möglichen doppelten Punktgewinn verschenkt. Sie scheiterten immer wieder in aussichtsreicher Position am Gummersbacher Schlussmann Filip Ivic, alleine viermal vom Siebenmeterpunkt.
Die Hamburger begannen äußerst konzentriert in der Abwehr durch schnelles Verschieben auf schnellen Beinen – dahinter feierte Torhüter Jonas Maier einen guten Einstand – sowie geduldig im Angriff mit einem guten Rückzugsverhalten. So erzielte Leif Tissier nach 93 Sekunden das 1:0 für den HSV Hamburg, die der VfL Gummersbach per Siebenmeter ausglich. Ebenfalls von der Siebenmeterlinie war es Niklas Weller, der seine Farben wieder mit 2:1 in der 5. Minute in Führung brachte. Nach dem letzten Ausgleich der ersten Halbzeit zum 2:2 war es Thies Bergemann mit einem Doppelschlag, der die Hanseaten mit 4:2 – nach einem langen Pass von Maier – nach sieben Minuten in Front brachte. Beim 7:4 (13.) nahm Trainer Torge Greve für den VfL die erste Auszeit.
Unbeeindruckt hatte der HSVH weiterhin auf alles die passende Antwort und lag mit 11:6 (21.) vorn, als Greve seine zweite Auszeit nahm. Die zeigte Wirkung. Nicht nur fiel das 7:11, sondern Weller vergab anschließend seinen ersten Siebenmeter. Bergemann erhöhte noch auch 12:7 (25.) ins leere Tor, bevor der VfL Gummersbach mit einem 4:0-Lauf bis zur Pause auf 11:12 verkürzte.
Auch kam der Favorit voll konzentriert, mit einer aggressiven Deckung aus der Kabine und legte gleich noch zwei Treffer zur ersten Gummersbacher 13:12-Führung (34.) nach, nachdem Jan Forstbauer seinen zweiten Holztreffer verzeichnete. Dank zwei verwandelter Siebenmeter von Weller übernahmen die Hamburger beim 14:13 wieder die Führung, die postwendend ausgeglichen wurde. In den nächsten neun Minuten vergaben erneut Weller, anschließend Lukas Ossenkopp und Jonas Gertges von der Siebenmeterlinie, alle Würfe parierte der stark aufspielende Ivic, der seinen VfL vor einem Rückstand bewahrte.
Es blieb ein Spiel auf Schlagdistanz, allerdings hatte der Gast jetzt immer die Nase vorn und der HSV Hamburg lief einem Rückstand hinterher, der in der 54. Minute beim 19:21 zwei Tore betrug. Jetzt war es Forstbauer, der mit einem Doppelpack den Ausgleich zum 21:21 (56.) erzielte und den Endspurt einläutete. Jeweils ein Siebenmeter für den VfL und den HSVH – diesmal von Dominik Axmann verwandelt – brachte das 22:22 und es waren noch knapp drei Minuten auf der Uhr.
Die letzten Minuten glichen einem Hitchcock. Janko Bozovic brachte den VfL Gummersbach mit 23:22 (58.) in Führung und erneut Forstbauer kanoniert den Ball zum 23:23 (59.) in die Maschen. Es waren noch rund 100 Sekunden auf der Uhr, die Gummersbach versuchte von der Uhr zu nehmen. Doch 17 Sekunden vor dem Ende parierte Maier den Wurf des VfL und Trainer Torsten Jansen nahm die Auszeit, um den finalen Angriff zu anzusagen. Am Ende blieb es bei der Punkteteilung, was für die Hamburger wie eine Niederlage wirkte. So richtig freute sich die Mannschaft nicht darüber, dem Top-Favoriten einen Punkt abgenommen zu haben.
Torschützen für den Handball Sport Verein Hamburg:
Niklas Weller (5/4), Jan Forstbauer und Thies Bergemann (je 5), Dominik Axmann (3/1), Leif Tissier und Lukas Ossenkopp (je 2), Jonas Gertges (1)
(kbi)