HSV Hamburg lässt zu viel liegen – Gummersbachs Torhüter der Matchwinner

Gummersbach stürmt die Festung Sporthalle Hamburg

Zehn Tore von Frederik Bo Andersen (# 21) reichen nicht zum Sieg für Hamburg
Foto: Lobeca/Ralf Homburg
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Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat in der Sporthalle Hamburg vor 3.655 Zuschauern gegen den Tabellennachbarn VfL Gummersbach kein Bein auf die Erde bekommen und unterlag nach mehr als einem Jahr erstmals in der Sporthalle Hamburg in einem Pflichtspiel. Aus einem zu harmlosen Hamburger Angriff und mangelhaftem Rückzugsverhalten schlug der VfL gnadenlos Kapital, indem er das Tempo steigerte und hochhielt. Nach dieser Niederlage fielen die Hamburger mit ausgeglichenem Punktekonto auf Platz 11 zurück.

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Technische Fehler und zahmer Angriff bringen HSVH in Rückstand

Der Handball Sport Verein Hamburg erzielte den ersten Treffer des Spiels durch Frederik Bo Andersen. Der VfL Gummersbach stellte eine offensive 5:1-Deckung mit Köster auf der Spitze und stellte den Hamburger Angriff vor Probleme. Gummersbach glich nicht nur aus sondern übernahm mit 2:1 in der 2. Minute die Führung, nach einem technischen Fehler von Andreas Magaard. Der Spielbeginn war auf beiden Seiten nervös mit vielen Fehlern und Ballverlusten. Dominik Axmann und Magaard brachte den HSV Hamburg wieder mit 4:3 (7.) in Führung, doch dieses brachte keine Sicherheit. Im Angriff scheiterten die Hamburger Angreifer ein ums andere Mal am starken Gummersbacher Torhüter Dominik Kuzmanovic, der es in der ersten Hälfte auf neun Paraden brachte. Aus einer 6:5-Führung der Hamburger machte Gummersbach, in Überzahl und auch dank der Torhüterparaden mit einem 4:0-Lauf ein 9:6 (14.). Trainer Torsten Jansen nahm seine erste Auszeit.
Es folgte der Anschlusstreffer zum 8:9 (16.) durch Tore von Zoran Ilic und Moritz Sauter, doch Gummersbach ließ sich nicht beeindrucken und zog erneut auf 14:9 (22.) davon. In dieser Phase ließ Casper Ulrich Mortensen einen Siebenmeter liegen, er scheiterte an Kuzmanovic. Beim 11:16 (25.) bereits die zweite Auszeit von Trainer Jansen und er forderte ein besseres Rückzugsverhalten und mehr Konzentration im Angriff. Hamburg verkürzte auf 14:17 und mit einem 14:18 gingen die Mannschaften in die Kabinen.

Hamburg bricht in Crunchtime völlig ein

Die Hamburger kamen mit wesentlich mehr Dynamik auf das Spielfeld zurück. Nach dem 14:19 zeigte sich die Mannschaft von Trainer Jansen druckvoller und es gelang die offensiv ausgerichtete VfL-Abwehr durch viel Bewegung, auch ohne Ball, auszuspielen. So gelang es Frederik Bo Andersen und mit zwei Treffern von Moritz Sauter, bei einem Gegentreffer, auf 17:20 (36.) zu verkürzen. Nachdem Mohamed El Tayar, der kurz vor der Pause für Robin Haug kam, einen Siebenmeter entschärfte, schlug die Zeit für Bo Andersen. Bo Andersen erzielte das 18:20 (37.) per Siebenmeter und die nächsten drei Hamburger Treffer einschließlich eines weiteren Siebenmeters. Da auch Gummersbach traf, hieß es 21:23 (41.), als die Gäste die nächste Auszeit nahmen.

VfL Torhüter Dominik Kuzmanovic zieht dem HSV Hamburg den Zahn
Foto: Lobeca/Ralf Homburg

In der Folgezeit gelang es den Hamburgern nicht den Anschlusstreffer zu erzielen. Entweder verhinderten eigene technische Fehler oder Gummersbachs Torhüter Kuzmanovic dieses. Der VfL setzte noch einen Siebenmater als Aufsetzer an die Latte, doch der HSVH blieb im Angriff weiterhin Fehler behaftet. Als Bo Andersen per Siebenmeter erneut auf zwei Tore beim 25:27 (50.) verkürzte und der VfL eine Zeitstrafe erhielt, witterten die Zuschaue in der ausverkauften Sporthalle Hamburg noch einmal Morgenluft. Doch die Gäste rührten in der Abwehr Beton an und zogen darauf gestützt bis auf 31:26 (55.) per Gegenstoß, nach einem langen Pass von Torhüter Kuzmanovic, entscheidend davon.
Trainer Jansen setzte in der Auszeit alles auf eine Karte mit dem 7. Feldspieler, doch diese taktische Variante ging nach hinten los. Nach dem 27:31 fanden zwei Bälle den Weg in das verwaiste Hamburger Tor zum 27:33, was den Deckel endgültig drauf machte. Den letzten Treffer des Abends erzielte Mortensen von der Siebenmeterlinie zum 30:37-Endstand. Nach dieser ersten Niederlage in der Sporthalle Hamburg seit dem 11. Februar vergangenen Jahres, mit 30:32 gegen die Füchse Berlin, fiel der HSV Hamburg mit ausgeglichenem Punktekonto auf Rang 11 zurück.

Trainer Jansen: „Bin etwas konsterniert“

„Es war eine Blaupause der letzten Spiele. Wir sind von Beginn an nicht richtig ins Spiel gekommen und unsere zu passive Abwehr war für das Gummersbacher Spiel wie gemacht. Bei dem Tempo, das Gummersbach gegangen ist, hätte man denken können, dass wir vor zwei Tagen gespielt haben. Aber es war Gummersbach, die noch vor zwei Tagen in der European League aktiv waren. Es war bitter zu sehen, dass wir das Tempo nicht mitgehen können. Da bin ich ehrlich gesagt etwas konsterniert“, analysierte der Coach, „trotzdem haben wir es geschafft, uns wieder ins Spiel zu arbeiten. Aber wenn der Gegner dann noch fünf oder sechs Paraden mehr hat als wir, dann wird es schwer.“

Fazit: Der Handball Sport Verein Hamburg spielte gegen eine sehr bewegliche und gut antizipierende VfL-Abwehr zu statisch und zeigte im Rückzugsverhalten viele Mängel. Weiterhin schlichen sich viele einfache Fehler ein, die die Gäste gnadenlos über hohes Tempo bestraften und somit den Grundstein für den deutlichen Sieg legten. Zudem scheiterten die Angreifer sehr häufig mit klarsten Torchancen an Torhüter Dominik Kuzmanovic, der besonders in der ersten Hälfte, einen Sahnetag erwischte.

Der Handball Sport Verein Hamburg spielte in folgender Aufstellung
Mohamed El Tayar, Robin Haug – Andreas Magaard (2), Leif Tissier (3), Jacob Lassen (1), Niklas Weller (1), Dominik Axmann (1), Frederik Bo Andersen (10/4), Alexander Hartwig, Levin Unbehaun, Moritz Sauter (6), Zoran Ilic (3), Casper Ulrich Mortensen (3/3), Azat Valiullin

Bildquellen

  • Frederik Bo Andersen HSVH: Lobeca/Ralf Homburg
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