HSV Hamburg nach irrem Finale bei Rhein-Neckar Löwen siegreich

Emotionaler 36:34-Erfolg in Mannheim

Martin Risom Christensen (HSV Hamburg) jubelt. Foto: Max Krause
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Mannheim – Der Handball Sport Verein Hamburg fuhr am Donnerstagabend seinen zweiten Sieg in Folge ein. Bei den favorisierten Rhein-Neckar Löwen siegten die Gäste mit 36:34 (17:16) in einem intensiven und spannenden Spiel verdient. Der HSVH machte damit nach dem 24. Spieltag zunächst einen Sprung in der Bundesliga-Tabelle. Seit zwei Monaten warteten die Norddeutschen auf vier Punkte in Folge, nun haben sie es geschafft.

Guter Gäste-Start

Der HSVH spielte sich in der Anfangsphase eine Führung heraus. Die Hamburger profitierten dabei davon, dass die Löwen in der ersten Viertelstunde große Probleme im Angriff hatten und einen technischen Fehler nach dem anderen machten. Die Gäste waren vorne zwar nicht mit jedem Angriff erfolgreich, machten allerdings mehr aus ihren Offensivbemühungen und gingen durch Dani Baijens in der 8. Minute mit 5:3 in Führung.

In der 15. Minute lag Hamburg sogar schon mit drei Toren vorne, als Niklas Weller seinen fünften Wurf des Abends im Tor zum 9:6 unterbrachte. Weil der HSVH nun selbst mehr Fehler machte, gelang die Drei-Tore-Führung trotz der vielen misslungenen Löwen-Angriffen (sieben technische Fehler in der Anfangsphase) noch nicht früher.

Nachdem Löwen-Coach Sebastian Hinze eine Auszeit nahm, stabilisierte sich sein Team im Angriff und wurde konsequenter in der Abwehr. Dem HSV Hamburg gelang es zwar noch, in der 19. Minute auf 12:8 zu erhöhen, dann legten die Löwen allerdings einen 3:0-Lauf hin und waren bei 11:12 (22.) wieder in Schlagdistanz.

Vor der Pause schafften die Hausherren sogar noch den Ausgleich, als Winter-Neuzugang und Ex-Nationalspieler Tobias Reichmann zum 15:15 (27.) traf. Beim Stand von 17:16 ging der HSVH mit einem kleinen Vorteil in die Kabine.

Löwen mehrfach in Schlagdistanz

Nach der Pause waren die Hamburger zunächst in Ballbesitz und erhöhten durch Leif Tissier auf 18:16 (32.). Jens Vortmann, der schon zum Ende der ersten Hälfte in die Partie kam, stand nach dem Seitenwechsel für Johannes Bitter (vier Paraden im ersten Durchgang) im Tor.

Doch da der HSVH nach einer Zeitstrafe gegen Zoran Ilic zunächst in Unterzahl agierte, glichen die Rhein-Neckar Löwen ins leere Tor zum 18:18 aus. Als kurz darauf die Gastgeber in Unterzahl gerieten, verteidigte Hmaburg stark, was bei 22:19 nach einem Ball-Klau von Casper Mortensen wieder zu einer Drei-Tore-Führung führte. Vortmann wehrte in dieser Phase einen Siebenmeter gegen Tobias Reichmann ab.

In den folgenden Minuten wurden die Hamburger für ihre starke Abwehrarbeit belohnt. Weller ging Juri Knorr mehrfach sehr früh und offensiv an. Knorr gelang in diesem Spiel nur ein Tor. Ilic erhöhte auf 25:21 (42.) und brachte den HSVH mit vier Toren nach vorne.

Und nachdem Vortmann beim Stand von 25:21 einen völlig freien Wurf von Jon Lindenchrone Andersen abwehrte, bot sich den Hamburgern sogar die Chance den Vorsprung auf fünf Tore zu stellen. Das klappte jedoch nicht und zwei einfache Ballverluste später waren die Löwen stattdessen wieder auf 24:26 (46.) dran.

HSVH bleibt in Schlussphase souverän und Bitter hilft

In der 50. Minute traf der dänische Nationalspieler Niclas Kirkelokke zum 28:29-Anschlusstreffer für die Löwen. Mit nur einem Tor Unterschied ging es in die letzten zehn Minuten, in denen die Löwen ohne Ymir Örn Gislason auskommen mussten, der Dani Baijens mit der Hand im Gesicht traf und die Rote Karte sah. Mortensen versenkte den daraus resultierenden Siebenmeter zum 30:28 (51.).

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Bitter kam für die Schlussphase wieder ins HSVH-Tor und zeichnete sich aus. Zweimal hintereinander war der Torwart-Routinier in dieser spielentscheidenden Phase zur Stelle und wehrte beim Stand von 32:30 doppelt ab. So verkürzten die Löwen erst in der 56. Minute auf 31:32. Der HSV Hamburg hatte fortan auf jedes folgende Löwen-Tor eine Antwort: Ilic, der insgesamt acht Tore erzielte, übernahm Verantwortung und traf zum 34:32 (58.) und 35:33 (59.) für die Norddeutschen, stellte damit jeweils den Zwei-Tore-Abstand wieder her.

Das Spiel war spannend bis zum Schluss und wurde erst durch Baijens Treffer zum 36:33 endgültig entschieden. Nationalspieler Knorr missglückte beim Stand von 33:35 ein Kempa-Pass auf Lindenchrone Andersen, so dass den Hausherren nicht noch einmal der Anschlusstreffer gelang und Baijens im Gegenzug den Deckel draufmachte.

Jubel beim HSV Hamburg. Im Vordergrund v.l. Johannes Bitter, Azat Valiullin und Thies Bergemann. Foto: Max Krause

„Wir sind natürlich super happy“, sagte Bitter nach der Partie. „Wir haben fast das gesamte Spiel über geführt, aber es schlug trotzdem hin und her und es gab viele wilde Aktionen auf beiden Seiten. Es ist ein echter Kampf gewesen, aber wir haben gemerkt, dass wir heute emotional überlegen sein können, weil die Rhein-Neckar Löwen durchaus ein bisschen platt waren. Dass wir hier so – völlig überraschend – zwei Punkte mitnehmen können, ist natürlich genial.“

Hamburger springen auf Platz elf

Erfreulich ist für den HSVH ist nun der Blick auf die Tabelle. Durch den Erfolg stehen die Hamburger, die nun 18:28 Punkte auf dem Konto haben, vorerst auf Rang elf, haben jetzt fünf Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz Rang 17 (ThSV Eisenach, 13:35 Punkte). Leipzig, Erlangen und Lemgo könnten allerdings im weiteren Verlauf dieses 24. Spieltags wieder an den Hamburgern vorbeiziehen, sollten alle drei Teams ihre Spiele gewinnen.

Gäste-Trainer Torsten Jansen freute sich für sein Team, dass die harte Arbeit belohnt wurde, und sagte: „Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Jungs, die nach einer langen Durststrecke jetzt zwei Siege in Folge einfahren konnten und sich heute eine schöne Rückfahrt verdient haben.“

Jansen bittet sein Team erst am kommenden Dienstag wieder in die Trainingshalle, hat vier freie Tage angeordnet, da das nächstes Spiel erst am 25. März bei der HSG Wetzlar ansteht.

HSV Hamburg: Bitter (6 Paraden), Vortmann (2) – Ilic (8 Tore), Mortensen (8, 5 Siebenmeter), Baijens (7), Weller (5), Tissier (4), Corak (2), Andersen (2), Valiullin, Risom, Severec, Bergemann (n.e.), Hartwig (n.e.)

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