Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat mitgeteilt, dass er seine kommenden zwei Heimspiele mit Zuschauern plant. So darf in enger Zusammenarbeit mit der Sozialbehörde ein Modellprojekt unter strengen Auflagen durchgeführt werden. Das nächste HSVH-Heimspiel gegen den ThSV Eisenach sowie das Spiel gegen den ASV Hamm-Westfalen können somit vor Zuschauern in der Barclaycard-Arena ausgetragen werden.
HSV Hamburg plant mit Fans bei den letzten beiden Heimspielen
In Hamburg dürfen im Rahmen eines Modellprojekts wieder Zuschauer und Zuschauerinnen zu Handballspielen zugelassen werden. Die zuständigen Hamburger Behörden haben das gemeinsame Konzept des Handball Sport Verein Hamburg und der Barclaycard-Arena positiv bewertet, das aus zwei Veranstaltungen besteht: dem Spiel gegen den ThSV Eisenach am 28. Mai und dem letzten HSVH- Heimspiel der Saison gegen den ASV Hamm-Westfalen am 22. Juni.
Im ersten Schritt werden unter strengen Hygiene- und Testauflagen 1.000 Fans zugelassen. Bei erfolgreicher Durchführung der ersten Veranstaltung dürfen 2.000 Zuschauer und Zuschauerinnen zum Hamm-Spiel in die Arena. Die Behörde behält sich hierbei ausdrücklich je nach Verlauf der Veranstaltung und je nach Inzidenzwert ein Veto und einen kurzfristigen Abbruch des Modellprojektes vor. Zudem wird es in der kommenden Woche noch eine abschließende Vor-Ort-Begehung durch die Behörde geben.
Für den ersten Schritt gegen Eisenach hat die Behörde dem HSV Hamburg aber eine entscheidende Auflage formuliert: Um eine zuverlässige und vor allem zügige Kontaktverfolgung zu gewährleisten, dürfen an diesem Tag lediglich Zuschauer und Zuschauerinnen in die Arena kommen, die in Hamburg gemeldet sind und für die ein Hamburger Gesundheitsamt zuständig ist. Nur so könne garantiert werden, dass ein etwaiger Corona-Fall kurzfristig bekannt wird. Beim Spiel gegen den ASV Hamm-Westfalen gilt diese Einschränkung nicht.
Test- und Maskenpflicht für alle Zuschauer und Zuschauerinnen
Bei den Veranstaltungen des Modellprojekts dürfen nur Zuschauer und Zuschauerinnen in die Arena, die einen aktuellen negativen Corona-Schnelltest nachweisen können. Dafür arbeitet der HSVH für dieses Modellprojekt mit den App-Entwicklern von „Corona Freepass“ zusammen, einer digitalen Anwendung zur zuverlässigen Nachverfolgung von getesteten Personen auf Veranstaltungen. Gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern betreibt das Hamburger Start-Up deutschlandweit rund 50 Teststationen, allein in Hamburg bereits mehr als 20. Damit bietet „Corona Freepass“ eine flächendeckende Reichweite für alle sportbegeisterten Fans aus Hamburg, so dass sich alle Zuschauer dezentral testen lassen können. Auch auf dem Parkplatz der Barclaycard Arena befindet sich eine Teststation.
Außerdem müssen alle Besucher medizinische Masken tragen und diese dürfen lediglich zum Essen und Trinken am Platz abgenommen werden. Getränke und Essen in Form einer Lunchbox müssen bei der Ticketbuchung vorbestellt werden. Durch einen angepassten Saalplan der Barclaycard-Arena sitzen alle Zuschauer und Zuschauerinnen mit nötigem Abstand voneinander.
Ein zentraler Teil des Hygienekonzepts und wichtiger Grund für die Genehmigung des Modellprojekts ist die wissenschaftliche Begleitung durch das Fraunhofer Institut. Unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Schade wird die Aerosol-Verteilung in der Barclaycard-Arena, die mit einer hochmodernen Lüftungsanlage ausgestattet ist, und das Infektionsrisiko bei derartigen Veranstaltungen untersucht. Mit modifizierten Schaufensterpuppen wird die Aerosol-Verteilung erstmals unter realen Bedingungen experimentell gemessen, um zukünftig eine faktenbasierte Risikoabschätzung zu ermöglichen.
„Wir sind froh, dass wir endlich wieder Zuschauer und Zuschauerinnen in der Barclaycard-Arena begrüßen dürfen. Dies ist für alle Fans, Sportler und Mitarbeiter ein wichtiges Zeichen. Auch wenn es sich zunächst einmal um eine wissenschaftliche Muster-Veranstaltung handelt, ist es ein schönes Gefühl, nach fast 15 Monaten Pause wieder unserer eigentlichen Arbeit nachgehen zu dürfen. Diese Veranstaltung ist richtungsweisend und wir sind überzeugt davon, dass wir mit unserem detaillierten Hygienekonzept gut aufgestellt sind, zukünftig wieder verantwortungsvoll Veranstaltungen im größeren Rahmen ausführen zu können“, sagte Steve Schwenkglenks, Geschäftsführer der Barclaycard-Arena.
HSV Hamburg startet Ticketvergabe am Freitag
Der HSVH durfte in dieser Saison erst einmal mit Zuschauer und Zuschauerinnen in eigener Halle spielen: am ersten Heimspieltag gegen die HSG Konstanz waren aufgrund der niedrigen Corona-Inzidenz (unter 35) noch 650 Fans in der Sporthalle Hamburg zugelassen. Nun befindet sich die Inzidenz in Hamburg seit Wochen im Sinkflug und hat wieder einen Wert von unter 50 erreicht – und der HSVH hat endlich wieder die Möglichkeit, Fans in die Halle lassen. Von den 1.000 Tickets, die für das Spiel gegen Eisenach ausgestellt werden dürfen, wird ein kleines Kontingent für in Hamburg wohnende Sponsoren vorgehalten, der Rest geht an Dauerkarteninhaber und -inhaberinnen, die aber in Hamburg gemeldet sein müssen.
Am Freitag erhalten alle Dauerkarteninhaber und -inhaberinnen, die bei der Ticketvergabe für das Eisenach-Spiel teilgenommen haben, einen Code, um sich bis Montagabend ihre Plätze in der Barclaycard-Arena zu buchen. Sollten am Dienstag noch Tickets verfügbar sein, gehen diese kurzfristig in den freien Verkauf. Für den ersten Schritt des Modellprojekts (1.000 Zuschauer und Zuschauerinnen) wird nur der Unterrang der Arena geöffnet, es wird ausschließlich Einzel- und Zweierplätze geben. Ticketinhaber und -inhaberinnen bekommen rechtzeitig vor dem Spiel einen Weblink, über den bequem online ein Testtermin reserviert werden kann.
Für das Spiel gegen den ASV Hamm-Westfalen entfällt die behördliche Beschränkung auf gemeldete Hamburger und alle Dauerkarteninhaber und -inhaberinnen können einen Platz in der Arena buchen und den HSVH im vorletzten Spiel der Saison unterstützen. Die dann zugelassenen 2.000 Fans verteilen sich bei diesem Spiel auf Ober- und Unterrang.
„Wir haben viele Fans, die nicht direkt aus Hamburg kommen, die beim ersten Spiel aufgrund der behördlichen Auflage leider noch nicht dabei sein dürfen“, sagte HSVH-Geschäftsführer Sebastian Frecke. „Aber umso mehr freuen wir uns, dann beim Hamm-Spiel alle treuen Fans begrüßen zu dürfen und dass sie die Jungs beim letzten Heimspiel dieser tollen Saison noch zusätzlich unterstützen können.“ Freckes ausdrücklicher Dank gilt der Handball-Bundesliga, der Barclaycard-Arena sowie den Hamburger Behörden für die gemeinsame Entwicklung des Hygienekonzepts.
(PM)