HSV Hamburg vollbringt fast Unmögliches in zweiten 30 Minuten

Hamburg macht aus Sechs-Tore-Halbzeitrückstand hauchdünnen Sieg

Leif Tissier in der zweiten Hälfte nur mit geballter Kraft zu bremsen
Foto: Lobeca/Ralf Homburg
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Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat im fünften Heimspiel der Saison in der Sporthalle Hamburg vor 2.946 Zuschauern seinen dritten Heimsieg gegen den SC DHfK Leipzig errungen. Es war kein Spiel für schwache Nerven. Lagen die Hamburger zur Pause noch mit sechs Toren zurück, gelang es Trainer Torsten Jansen an den richtigen Stellschrauben zu drehen und der Mannschaft Zuversicht einzuhauchen. Am Ende drehte der HSV Hamburg das Spiel mit einem 20:13-Lauf in den zweiten 30 Minuten noch zu seinen Gunsten. Nach nun 7:1 Punkten in Folge wurde der Kontakt zum Mittelfeld mit einem ausgeglichenen Punktekonto realisiert.

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Das Runde will bei Hamburgern nicht in das Eckige

Dominik Axmann erzielte das 1:0 für den Handball Sport Verein Hamburg in der 2. Minute und Leif Tissier das 2:1 (3.), was die letzte Führung der ersten Halbzeit bleiben sollte. Im Anschluss wollte das Runde nicht in das Eckige und Trainer Toto Jansen hatte bereits frühzeitigen Redebedarf beim 2:5. Unmittelbar danach der erste von insgesamt vier vergebenen Siebenmetern auf Hamburger Seite. Doch auch Robin Haug zeigte sein Können und Tissier gelang das 3:5 (11.). Drei Holztreffer und Leipzigs Torhüter Kristian Saeveraas verhinderte weitere Torerfolge, dass der Rückstand auf 3:7 (14.) anwuchs. Die zweite Auszeit von Jansen brachte kaum eine Änderung, die Hamburger liefen weiterhin einem deutlichen Rückstand hinterher. Auch der Torhüterwechsel auf Hamburger Seite verhinderte nicht den deutlichen 13:19-Rückstand zur Pause.

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Völlig ausgewechselt kehrt der HSVH auf die Platte zurück

Der HSV Hamburg kam wie ausgewechselt zurück auf das Spielfeld. Torhüter Mohamed El Tayar war sofort auf Betriebstemperatur, hielt einen Siebenmeter von Viggo Kristjansson und brachte die Gastgeber schnell zurück ins Spiel. Azat Valiullin und Jacob Lassen sorgten dafür, dass Hamburg beim 19:20 (38.) in Schlagdistanz gelangte und die Halle wie ein Mann hinter ihrer Mannschaft stand. Leipzig legte erneut zwei Tore vor, der eingewechselte Torhüter Domenico Ebner legte dafür den Grundstein. Doch Hamburg verkürzte immer wieder, da auch El Tayar (insgesamt 13 Paraden und einer Quote von 44 Prozent) zur Höchstform auflief. So gelangen Tissier und Frederik Bo Andersen der 22:22-Ausgleich, als das erste Drittel der zweiten Halbzeit absolviert war. Alles war auf null gestellt!

Mohamed El Tayar (# 12) jubelt nach einem gehaltenen Siebenmeter
Foto: Lobeca/Ralf Homburg

Den Leipzigern gelang erneut eine Zwei-Tore-Führung beim 24:22 (42.), die beim 27:25 (49.) weiterhin Bestand hatte. In dieser Phase zeichneten sich die Torleute hüben wie drüben aus, darunter zwei gehaltene Siebenmeter von Ebner gegen Bo Andersen und Casper Ulrich Mortensen. Nach Hamburgs 27:29 (51.) begann die Crunch-Time und die Torhüter standen erneut im Fokus. Andreas Magaard und Tissier sorgten derweil für den 29:29-Ausgleich. Trotz des vierten vergebenen Siebenmeters, diesmal scheiterte Levin Unbehaun an Ebner und der Latte, gelang es Moritz Sauter die Führung mit 30:29 (55.) zurückzuerobern. Die Halle kochte und das Spiel wurde zum Krimi. Ausgleich durch die Gäste, Führung für Hamburg, erneuter Ausgleich zum 31:31 (58.). Während einer Zeitstrafe gegen Leipzig zeigten Tissier und Sauter ihre Eins-gegen-Eins-Qualität und brachten ihrer Farben mit 33:31 (59.) in Front, auch hier war El Tayar der Wegbereiter. Niemanden der Hamburger Fans hielt es mehr auf den Sitzen, sie stärkten ihrem Team lautstark den Rücken. Nach dem 32:33-Anschlusstreffer waren noch 40 Sekunden zu spielen und Leipzig öffnete die Deckungsformation. Als noch 20 Sekunden Restspielzeit waren, nahm Toto Jansen seine letzte Auszeit. Der finale Wurf von Bo Andersen fand nicht mehr den Weg ins Tor, aber die restliche Zeit reichte auch nicht mehr für einen Angriff des SC DHfK Leipzig. So feierten die Fans in der Sporthalle Hamburg ihre Mannschaft frenetisch, als der 33:32-Erfolg perfekt war.
Am Ende war auch Trainer Jansen glücklich über den doppelten Punktgewinn. „Wir haben uns in der Halbzeit gesagt, dass wir uns so nicht zuhause präsentieren können und wir wollten ein anderes Gesicht zeigen. Zum Glück haben wir das in der zweiten Halbzeit auch mit Mos (Anmerkung der Redaktion: Mohamed El Tayar) Hilfe, der auch gleich voll präsent war, geschafft. Und wir haben es mit ganz viel Leidenschaft und super Unterstützung der Halle geschafft, zwei Punkte hier zu behalten. Da bin ich super stolz und freue mich insbesondere für Mo, der einen schweren Einstieg bei uns hatte.“

Der Handball Sport Verein Hamburg spielte in folgender Aufstellung
Mohamed El Tayar, Robin Haug – Andreas Magaard (1), Leif Tissier (5), Jacob Lassen (3), Niklas Weller (2), Dominik Axmann (3), Ben Levermann, Frederik Bo Andersen (7/1), Alexander Hartwig (3), Levin Unbehaun, Moritz Sauter (6), Zoran Ilic (2), Casper Ulrich Mortensen, Azat Valiullin (1)

Bildquellen

  • Leif Tissier rustikal angegangen: Lobeca/Ralf Homburg
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