Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat mit seinem Torhüter Jens Vortmann den am Ende der Saison auslaufenden Vertrag um drei Jahre bis 2024 verlängert, er wird in der 1. Bundesliga hinter Nationaltorhüter Johannes Bitter das Hamburger Tor hüten und soll zur Mission Kassenerhalt seinen Beitrag leisten. Nach jetzigem Stand stehen für die kommende Saison vier Torleute (Johannes Bitter, Jens Vortmann, Jonas Maier und Marcel Kokoszka) unter Vertrag. In den kommenden Wochen entscheidet sich, welches Torhütergespann zu Saisonbeginn auflaufen wird.
Vortmann nach Wechsel sofort Rückhalt bei Hamburg
Erst in Februar dieses Jahrs wechselte Vortmann vom Ligakonkurrenten Wilhelmshavener HV an die Elbe und war sofort eine Unterstützung für die junge Mannschaft des HSV Hamburg. Er überzeugte bereits in seinem ersten Spiel für seinen neuen Klub und steuerte neun Paraden – 36,0 Prozent gehaltene Bälle – zum wichtigen Heimsieg der Hamburger über die SG BBM Bietigheim bei. Vortmann lieferte weiterhin gute Leistungen ab, ein besonders großer Anteil am 29:22-Erfolg über den VfL Gummersbach ging auf seine Kappe, wo er bei 15 Paraden eine Quote von 44,1 Prozent erreichte, dabei zwei Siebenmeter entschärfte.
„Bin hier in einen tollen Verein mit einer tollen Mannschaft gekommen“
Vortmann, der bereits mehr als 350 Erstliga-Einsätze in seiner Vita stehen hat, präsentierte sich immer wieder als starker Rückhalt für seine Vorderleute und empfahl sich so Stück für Stück für einen längerfristigen Aufenthalt in der Hansestadt. Sein Vertrag lief zunächst nur bis zum Ende dieser Saison, wurde nun aber bis 2024 verlängert. „Erstmal freue ich mich immer noch riesig, dass wir den Aufstieg geschafft haben. Für mich persönlich ist das ein perfektes Ende der Saison nach meinem unverhofften und aber sehr schönen Wechsel nach Hamburg. Ich bin hier in einen tollen Verein gekommen, mit einer tollen Mannschaft, die mich sehr schnell und sehr gut aufgenommen hat“, sagte Vortmann, der dem HSVH im Duo mit Johannes Bitter nun zu Konstanz im Tor verhelfen will: „Mein Ziel ist es, dass sich hier in Hamburg künftig niemand mehr über die Torwart-Position Gedanken machen muss.“
Dazu will er an die Leistungen aus seinen ersten Spielen in Hamburg anknüpfen und schaut optimistisch nach vorne: „Zu Beginn habe ich so gespielt, wie ich es mir erhofft hatte. Aber mit den Leistungen aus den vergangenen Spielen bin ich nicht zufrieden. Dass ist nicht das, was ich leisten kann und möchte. Aber nach der Sommerpause und nach der Vorbereitung werde ich wieder dahin zurückkommen.“
Trainer und Geschäftsführung vertrauen auf Vortmann
Auch HSVH-Geschäftsführer Sebastian Frecke ist, genau wie Trainer Torsten Jansen, trotz der kurzen Schwächephase überzeugt von Jens Vortmann: „Wir wissen, was Jens kann. Das hat er über Jahre in der 1. Liga und auch schon bei uns gezeigt. Wir sind überzeugt, dass er wieder zu seiner alten Form zurückfindet und uns viel Sicherheit im Tor geben wird. Wir vertrauen darauf, dass er im Duo mit Jogi Bitter ein super Rückhalt in der 1. Liga für uns sein wird.“
Vortmann zieht mit seiner Familie nach Eimsbüttel
Mit dem Aufstieg in die Handball-Bundesliga ist das erste große Etappenziel erreicht. In der kommenden Saison jedoch geht es in der stärksten Liga der Welt für Vortmann und Co. einzig und allein um den Klassenhalt. „Es wäre vermessen, irgendetwas anderes ins Auge zu fassen“, bestätigte Vortmann. Bei diesem Ziel kann Vortmann in Zukunft auch fest auf die Unterstützung seiner Familie bauen, mit der er nun im September endgültig nach Hamburg ziehen und sein neues Zuhause in Eimsbüttel finden wird. „Nach der ganzen Pendelei nach Berlin in den vergangenen Monaten ist es jetzt sehr schön, endlich langfristig planen zu können und dass wir dann als Familie vereint in Hamburg sind“, freute sich Vortmann, den das „Nomadenleben zwischen Berlin und Hotel in Hamburg“ im Saisonendspurt Kraft gekostete.
Der frühere deutsche Nationalspieler (elf Länderspiele) möchte bei seinem zweiten Anlauf im Dress des HSV Hamburg langfristig erfolgreich sein und in der kommenden Saison seinen Teil zum Ziel Klassenerhalt beisteuern. 2015 stand Vortmann vor der HSV-Insolvenz schon einmal in Hamburg zwischen den Pfosten, wechselte nach einem halben Jahr in der Winterpause zum SC DHfK Leipzig. Nach vier Jahren im Dress der Leipziger folgte im Sommer 2020 der Wechsel zum Wilhelmshavener HV, welchen Vortmann wiederum nach einem halben Jahr verlies, weil die sportliche und wirtschaftliche Ausgangssituation sich in Wilhelmshaven dramatisch verändert hatte. Kurzfristig schloss er sich dem HSVH an und leistete seinen Beitrag zum geglückten Aufstieg in die 1. Liga.