Johannes Bitter macht in den letzten Sekunden den Unterschied

Spiel auf Augenhöhe mit Wechselbad der Gefühle in beiden Hälften

Leif Tissier zeichnet sich als Torschütze sowie Lenker und Denker aus
Foto: Lobeca/Andreas Hannig
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Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat am 24. Spieltag der LIQUI MOLY HBL sein Heimspiel in der Sporthalle Hamburg vor 2.576 Zuschauern gegen den HC Erlangen mit 30:29 (15:13) äußerst knapp gewonnen. Dieses war nach fünf Niederlagen in Folge der erste Sieg seit dem 18. Dezember des vergangenen Jahres. Matchwinner wurde einmal mehr Torhüter Johannes Bitter, der nach unglücklichem Start und zwischenzeitlicher Auswechselung, in den letzten 90 Sekunden des Spiels zwei Siebenmeter parierte und seiner Mannschaft die beiden Punkte nach Ablauf der Spielzeit festhielt.

Starke zehn Minuten nach schwachem Start bringen Halbzeitführung

Der Handball Sport Verein Hamburg zeigte leichte Schwächen zu Beginn des Spiels, geriet mit 0:2 in der 4. Minute in Rückstand, bevor Leif Tissier das 1:2 (5.) erzielte. Gegen die bewegliche Abwehr des HC Erlangen unterliefen den Hamburgern mehrere Fehler, die gnadenlos bestraft wurden, so lag der HSVH in der 16. Minute mit 5:9 hinten und hatte bereits drei Zeitstrafen kassiert, als Trainer Torsten Jansen seine erste Auszeit nahm. Direkt zuvor hatte Johannes Bitter wegen Meckerns eine Zeitstrafe erhalten.

Jens Vortmann hütete fortan das Tor der Hamburger und brachte seine Farben mit guten Paraden besser ins Spiel. Nachdem Erlangen erneut mit 11:8 in Führung lag, setzten die Gastgeber zu einem 6:0-Lauf an, der auch nicht durch eine Auszeit des HCE unterbrochen wurde. Die Hanseaten machten aus einem 8:11 ein 14:11 (26.) und nahmen eine 15:13-Führung mit in die Kabine. Sie hatten das schwache Spiel der ersten 20 Minuten gedreht.

Casper Ulrich Mortensen treffsicher von außen und vom Siebenmeterpunkt
Foto: Lobeca/Andreas Hannig

Bitter wird am Ende zum entscheidenden Faktor

Nach Wiederbeginn war es Casper Ulrich Mortensen, der die Hamburger mit 16:13 in Front brachte, bevor ein Spiegel der ersten Hälfte sich einstellte. Mit drei Treffern in Folge war der HC Erlangen beim 16:16 (33.) wieder im Spiel, alles war auf Null gestellt. Hieran hatte die bewegliche und aggressive Abwehr mit einem gut aufgelegten Torhüter Martin Ziemer sehr großen Anteil, dass die Hamburger sich jedes Tor schwer erarbeiten mussten. So übernahm der Gast in der 39. Minute erneut die Führung und es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe mit wechselnder Führung.

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Beim 22:23 in der 44. Minute kam Bitter wieder für den jetzt glücklosen Vortmann ins Tor und Bitter führte sich gleich gut ein. Er nahm den einen und anderen schweren Ball weg, dass die Hamburger in Schlagdistanz blieben. Nach dem 25:26 (50.) legte der HSV Hamburg, gestützt auf eine starke Abwehrarbeit mit einem jetzt zum Faktor werden Bitter dahinter, einen 3:0-Lauf hin und übernahmen beim 28:26 (55.) durch Philipp Bauer die Führung mit zwei Toren. Was dem HSVH gerade gelungen war, gelang nun den Gästen, sie hatten plötzlich mit 29:28 (58.) wieder die Nase vorn.

Mortensen glich kurze Zeit später aus. Als 90 Sekunden vor Ultimo Tobias Schimmelbauer seine zweite Zeitstrafe erhielt und Erlangen gleichzeitig einen Siebenmeter zugesprochen bekam, kam die ganz große Stunde von Johannes Bitter. Er parierte den Siebenmeter von Johannes Sellin und im Gegenzug versenkte Mortensen seinen Siebenmeter zum 30:29 im Gehäuse. Während des finalen Angriffs von Erlangen, nahm der Trainer noch eine Auszeit, um letzte taktische Vorgaben zu machen. Mit der Schlusssirene erhielt Erlangen noch einen Siebenmeter zugesprochen. Mit einer Blitzreaktion fuhr Bitter seinen linken Arm aus und parierte erneut den Wurf von Sellin und hielt damit den knappen, aber verdienten Sieg fest.

Johannes Bitter hält Sieg in den letzten 90 Sekunden fest
Foto: Lobeca/Ralf Homburg

Der Sport Verein Hamburg spielte in folgender Aufstellung:
Johannes Bitter, Jens Vortmann – Tobias Schimmelbauer, Casper Ulrich Mortensen (8/3), Leif Tissier (6), Manuel Späth, Niklas Weller (4), Jonas Gertges, Fredekik Bo Anderson, Philipp Bauer (2), Jan Forstbauer (4), Thies Bergemann (3), Jan Kleineidam (1), Nicolai Theilinger, Azat Valiullin (2)

Alle bisherigen Ergebnisse des 24. Spieltages

Bergischer HCTSV Hannover-Burgdorf25:23
TuS N.-LübbeckeGWD Minden19:21
HSV HamburgHC Erlangen30:29
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