Hamburg – Beim Handball Sport Verein Hamburg hat ein neues Führungsteam gegeben, das gestern der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Nach der Verpflichtung von Christian Hüneburg als neuen Geschäftsführer – der am Montag (7.10.) seinen Dienst antrat – wurden auch die neuen Aufgaben von Torwart-Legende Johannes Bitter – der in der vergangenen Woche seine sportliche Karriere als aktiver Sportler beendete – abgesteckt. Bitter wird Sportdirektor und künftig auf Augenhöhe mit Hüneburg die Geschicke des Vereins lenken.
Hohe sportliche und wirtschaftliche Kompetenz
Neben dem neuen Geschäftsführer Christian Hüneburg und dem Präsidenten Kay Spanger wird auch Johannes Bitter künftig Verantwortung beim HSV Hamburg übernehmen. Der ehemalige Weltklasse-Torhüter wird ab sofort den neugeschaffenen Posten des Sportdirektors bekleiden und den Verein als Prokurist vertreten.
Johannes Bitter wird Sportdirektor und bildet Doppelspitze mit Hüneburg
Die neue Doppelspitze aus Geschäftsführer Hüneburg und Sportdirektor Bitter deckt dabei die beiden großen Themenfelder des HSVH ab: Hüneburg ist Fachmann für Finanzen, Vermarktung und Lizenzierung, Bitter verantwortet alle Themen rund um die Profi-Mannschaft, die sportliche Ausrichtung und die Weiterentwicklung im Bereich Sport. Als Vize-Präsident des HSVH ist er außerdem für übergeordnete Themen rund um die Nachwuchsabteilung zuständig.
Hüneburg stellte sich gestern erstmals den Hamburger Journalisten vor und sagte: „Ich war sehr schnell begeistert von den Ideen beim HSVH, und ich war durch ein gemeinsames Beratungsprojekt im Bereich Sponsoring auch schon gut mit dem Verein vertraut. Deswegen musste die Entscheidung auch nicht lange reifen.“
Wird der VfL Lübeck-Schwartau aufsteigen?
- Nein, Lübeck-Schwartau wird sich im Mittelfeld einreihen (31%, 166 Votes)
- Nein, es wird nicht ganz reichen (28%, 148 Votes)
- Ja, Lübeck-Schwartau wird aufsteigen (22%, 115 Votes)
- Ist mir egal (13%, 71 Votes)
- Nein, Lübeck-Schwartau wird gegen den Abstieg spielen (3%, 18 Votes)
- Weiß ich nicht (2%, 12 Votes)
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„Wollen dem Sport zuverlässig die Möglichkeit geben zu wachsen“
Durch seine Erfahrungen aus seinen Stationen als Geschäftsführer beim SSC Palmberg Schwerin und Vorstandsmitglied beim F.C. Hansa Rostock bringt Hüneburg viel Expertise in den Bereichen Finanzen, Vermarktung und auch Lizenzierung mit, die der HSVH für seine nächsten Schritte gebrauchen kann. „Ich glaube, dass wir noch viele Wachstumschancen haben und wir noch viele Hamburgerinnen und Hamburger von uns überzeugen können“, sagte Hüneburg und beschrieb seine Zielsetzung für die Hamburger: „Der Club soll sich in Zukunft wirtschaftlich selbst tragen und soll dem Sport zuverlässig die Möglichkeit geben, zu wachsen und zu investieren. Ich habe mit vielen Sportlern gesprochen und die sportlichen Ambitionen von Ihnen enden natürlich nicht bei Platz 9. Ich sehe in der Vermarktung und im Sponsoring noch großes Potenzial für den HSVH. Und das Thema Sponsoring ist für wahrscheinlich alle Clubs außerhalb des Fußballs die tragende Säule und der größte Hebel, um sich wirtschaftlich weiterzuentwickeln.“
Hüneburg sagte weiter: „Ich stehe für Transparenz, für Offenheit und am Ende des Tages auch für Wirtschaftlichkeit. Johannes und ich haben uns schnell die Aufgaben aufgeteilt. Mein erster Ansatz war: Ich mache alles außer Sport. Das ist das, was ich gelernt habe, wo ich mich wohlfühle, wo ich helfen kann und wo ich Expertise habe.“
HSVH schafft neue Position des Sportdirektors
Für den sportlichen Bereich ist künftig Johannes Bitter verantwortlich. Der HSV Hamburg schaffte die neue Position des Sportdirektors, die der ehemalige Weltklasse-Torhüter ab sofort bekleidet. „Es war immer klar, als ich hierhergekommen bin, dass wir uns irgendwann weiterentwickeln und die Verantwortung für den sportlichen Bereich einer Person geben wollen, in diesem Fall mir. Das gab es vorher nicht. Zu einer professionellen Struktur gehört es einfach, dass wir eine Spitze aus Sport- und Finanzen-Kompetenz haben. Christian und ich werden uns sicher gut ergänzen und wir haben schon klar vereinbart, dass wir keine Alleingänge machen.“
Gerade der Punkt Zusammenarbeit war auch Präsident Kay Spanger enorm wichtig: „Ich möchte es deutlich betonen: Wir sehen uns hier als Team. Jeder nutzt seine Kontakte, ob Präsidium, Aufsichtsrat oder Geschäftsführung. Jeder, der gerade etwas am besten kann, nutzt sein Wissen und bringt uns nach vorne.“
Johannes Bitter ergänzt: „Auch Wilken Möller und Philipp J. Müller sind immer erreichbar für uns und es geht immer schnell, wenn wir etwas abstimmen oder entscheiden wollen. Das ist mir in den letzten Monaten schon positiv aufgefallen, dass die Zusammenarbeit hervorragend läuft.“
„Wollen nicht die nächsten zehn Jahre ein Ausbildungsverein sein“
Inhaltlich ist Bitter schon in den vergangenen Monaten tief in seine neuen Aufgaben eingestiegen, hat bereits die jüngsten Spielerverpflichtungen umgesetzt. „Der richtige Start ist für mich aber in dieser Woche“, sagte der 42-Jährige und zeichnete eine klare Idee, wie sich der HSVH künftig aufstellen will. „Wir haben bei uns Spieler, die wir als Talent bekommen haben und die jetzt in der Welt gefragt sind. Das ist es, was wir bei uns entwickeln wollen. Aber wir wollen auch nicht die nächsten zehn Jahre ein Ausbildungsverein sein, das ist klar. Die Summe, die wir in unseren Kader stecken können, darf gerne steigen in den nächsten Jahren, auch wenn wir weiter versuchen wollen, uns schlau und weitsichtig zu verstärken. Aber mit ein bisschen mehr Möglichkeiten schlaue Verpflichtungen machen zu können, ist sicherlich einfacher.“
Neben seiner neuen Rolle als Sportdirektor hat Bitter weiterhin das Amt des Vize-Präsidenten des HSVH inne. Ein mögliches Spannungsverhältnis räumte er aber aus dem Weg und erklärte: „Wir werden das jetzt noch abschließend klären, damit es nicht heißt, es gäbe irgendwelche Konflikte. Das werden wir im Verein über Durchführungsbestimmungen lösen, dass ich natürlich nicht über Dinge mit abstimme, die mich selbst betreffen.“
Präsident Spanger: „Philipp J. Müller hat uns die Startbahn gelegt“
Präsident Kay Spanger erklärte außerdem, dass vor dem Verein viel Arbeit liegt, um wirtschaftlich stabil und finanziell abgesichert in eine ambitionierte Zukunft zu gehen. „Es ist nicht so, dass wir durch das Geld von Philipp J. Müller auf einmal auf Rosen gebettet sind. Er hat uns in einer schwierigen Phase geholfen, Risiken abgesichert und mit seiner Unterstützung die Startbahn gelegt, die wir nun nutzen müssen, um ein tragfähiges und zukunftsorientiertes Unternehmen zu erschaffen, damit wir auf der Startbahn auch abheben können. Dabei können wir auch auf seine weitere Unterstützung bauen, wollen aber ein breites Netzwerk aus Partnern und Unterstützern aufbauen, um gemeinsam mit den Hamburgern und Hamburger Unternehmen irgendwann vielleicht auch wieder größere Ziele ins Auge zu fassen“, führte Spanger aus.