In den vergangenen Jahren hat sich der Sport in eine bedenkliche Richtung entwickelt, wobei der Geldaspekt immer mehr in den Vordergrund rückt. Die Kommerzialisierung spielt hier eine entscheidende Rolle, und die Auswirkungen sind besonders durch die Vielzahl von Streamingdiensten spürbar. Die breite Verfügbarkeit dieser Dienste hat dazu geführt, dass sich viele Menschen, insbesondere seit der Corona-Pandemie, vom Spitzensport abwenden.
Verlust des Faninteresses und steigende Kosten
Eine Umfrage im Oktober 2021 enthüllte, dass ein Drittel der ursprünglichen Fans das Interesse am Sport verloren hat. Dieser Rückgang wird maßgeblich durch die steigenden Kosten und Ausgaben für verschiedene Abonnements sowie die damit verbundene Rechteverteilung beeinflusst. Insbesondere im Fußball gibt es eine Überflutung von Diensten wie Sky, DAZN, RTL+, MagentaTV und Amazon Prime, was zu monatlichen Kosten von über 70 Euro führt, selbst wenn man nur eine Mannschaft interessant findet und die billigsten Abonnements auswählt. Nach oben ist der Weg offen. Das teuerste Abonnement bei DAZN beträgt mittlerweile 45 Euro. Bis zum 25. Januar 2022 betrug der Preis lediglich 15 Euro pro Monat. Bei Sky kommt man mit 30 Euro gut weg, bis der abgeschlossene Vertrag von einem Jahr beendet ist, danach versucht dich der Anbieter mit grausigen Angeboten zu locken. 56 Euro für die ersten beiden Monate und danach 76 Euro für jeden einzelnen folgenden Monat! Da geht nur kündigen und auf schriftliche Angebote per Post warten, die sich dann aktuell mit Bundesliga und Champions League auf 35 Euro beruhen. Eine Gesamtsumme von 100 Euro für alle Dienste pro Monat ist somit schneller erreicht, als man gucken kann.
Horrende Preiserhöhungen und fragwürdige Inhalte
Die Preise für Abonnements, insbesondere bei Sky und DAZN, sind in kurzer Zeit drastisch gestiegen. Aktionen, bei denen unerwünschte Sportarten und Themen wie Frauenfußball, Transparenz und Diversität aufgezwungen werden, haben zu einem massiven „Shitstorm“ unter zahlenden Kunden geführt. Bei der Champions League-Konferenz zum letzten Gruppenspiel dieser Spielzeit 2023/2024 erlaubte sich der Sender ein UCL-Spiel der Frauen mit in die Konferenz der Männer zu packen. Dies zeigt die mangelnde Rücksichtnahme der Anbieter auf die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe.
Ein Blick über den Tellerrand: Der Game Pass als Lösung?
In vielen anderen Ländern und Sportarten hat sich der Game Pass als Lösung etabliert. Ein Abonnement für eine bestimmte Sportart und alle dazugehörigen Spiele könnte die Kosten für viele Fans reduzieren. Es ist geplant, dass die Bundesliga ab 2025/2026 wieder auf einer Plattform übertragen wird, aber die Frage bleibt, ob dies zu einer tatsächlichen Kostenminimierung für die Zuschauer führt oder ob die Gebühren weiter steigen.
Wachsende Vielfalt der Anbieter und ihre Auswirkungen
Die Probleme beschränken sich jedoch nicht nur auf den Fußball. Mit Diensten wie Eurosport Player, Discovery+ und dem neuen Anbieter Dyn, der von Christian Seifert gegründet wurde, entstehen weitere Konkurrenten im Kampf um Übertragungsrechte. Dieses Szenario erstreckt sich auch auf viele andere Sportarten wie Tennis, Handball, Formel 1 oder Wintersport. Die steigende Anzahl von Anbietern führt zu einem wachsenden Konkurrenzkampf und potenziell höheren Kosten für die Verbraucher.
Die negative Auswirkung auf die Sportkultur und Lebensfreude
Die zunehmende Anzahl an Machthabern und die Priorisierung von Geld verändern nicht nur den Sport, sondern beeinflussen auch die Freude vieler Menschen an ihren Hobbys und Interessen. Die steigenden Kosten und die Fokussierung auf Spitzensportereignisse haben dazu geführt, dass immer mehr Menschen sich von diesem Teil ihres Lebens abwenden. Selbst Stadionbesuche werden durch diese Entwicklungen demotiviert, und viele suchen stattdessen das Vergnügen in unteren Ligen oder im Kicken mit Freunden, wo der Spaß im Vordergrund steht.
Nehmen die vielen Streamingdienste und hohen Preise den Spaß und das Interesse am Sport?
- Ja, das stört mich total (91%, 480 Votes)
- Interessiert mich nicht (5%, 26 Votes)
- Nein, alles bleibt wie bisher (3%, 14 Votes)
- Preiserhöhungen stören mich nicht (1%, 7 Votes)
Total Voters: 527