Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat auch sein fünftes Spiel in Folge ohne Niederlage absolviert und den Top-Favoriten SG BBM Bietigheim mit 34:28 (16:13) vor 3.117 begeisterten Zuschauern in der Sporthalle Hamburg regelrecht demontiert. Aus den letzten fünf Spielen holte der HSVH 8:2 Punkte – darunter 4:2 Punkte gegen Spitzenmannschaften – und festigte mit nun 27:21 Punkten Platz 8.
Bietigheim wünschte Tobias Schimmelbauer gute Besserung
Weit bevor das Spiel begann, zeigte sich die SG BBM Bietigheim geschlossen beim Aufwärmen und während des Einlaufens in roten Warmup-Shirts mit der Aufschrift „Alles Gute Tobi“ und der Rückennummer 2. Damit sendeten sie ihre Genesungswünsche an den an Krebs erkrankten HSVH-Linksaußen Tobias Schimmelbauer. Anschließend warfen sie diese Shirts in die Zuschauerränge zur Erinnerung an das Spiel. Das honorierten die Hamburger Zuschauern mit viel Beifall und wer ein Shirt erhaschte, freute sich besonders. Unmittelbar vor Spielbeginn wurde Aron Edvardsson offiziell vom HSV Hamburg verabschiedet.
HSV Hamburg startet voll konzentriert ins Spiel
Die SG BBM setzte den ersten Wurf ans Holz und im daraus folgenden Gegenstoß netzte Jonas Gertges zum 1:0 für die Hamburger ein. Mannschaftskapitän Niklas Weller erhöhte wenig später per Siebenmeter auf 2:0, bevor der Favorit in der 4. Minute zum 1:2 traf. Die Hamburger legten gleich wieder nach und erneut Weller per Siebenmeter erzielte das 5:3 (9.). Die HSVH-Hintermannschaft agierte sehr beweglich und Jonas Maier im Tor zeigte seinen Ehemaligen, das er nicht so einfach zu überwinden war.
Plötzlich häuften sich im Angriff die Fehler, die der Gast gnadenlos mit einem 3:0-Lauf zur ersten 6:5-Führung (13.) bestrafte, doch postwendend glich Jan Forstbauer aus. Die Auszeit der Bietigheimer zeigte Wirkung, die Gäste bekamen leicht Oberwasser, legten ein 10:8 (19.) vor und hielten bis zum 11:10 (23.) die Führung. Jetzt legte Trainer Torsten Jansen die grüne Karte und holte sein Team zusammen. Auch dieses Team Time Out trug Früchte, mit vier Treffern in Folge übernahm der HSV Hamburg wieder mit 14:11 (27.) die Führung – hieran hatte Maier mit vier Paraden großen Anteil – die sie bis zum Schluss der Partie nicht mehr abgaben. Mit einem 16:13 im Rücken ging es in die Kabine.
Zweite Halbzeit glich fast einer Lehrstunde für Bietigheim
Die Hansestädter legten mit einem 4:0-Lauf in weniger als fünf Minuten zum 20:13 einen Blitzstart in die zweite Runde hin, wobei die Gästen schier überrollt wurden. Auch wenn das Spiel nun wieder zu einem Spiel auf Augenhöhe wurde, hielt der HSVH diesen Sieben-Tore-Vorsprung konstant, was Bietigheim zur zweiten Auszeit in der 41. Minute zwang.
Ganz gleich was die Gäste probierten – kurze Deckung gegen den quirligen Spielmacher Leif Tissier – die Mannschaft von Toto Jansen hatte die passende Antwort parat. Torwartwechsel bei Bietigheim, es kam Jürgen Müller für Aron Edvardsson, die Hamburger trafen weiter, sie spielten wie aus einem Guss. Erspielte sich der Gast auch das eine und andere Mal gute Chancen, war es Maier, der sein Tor schier vernagelte. Näher als auf fünf Tore (21:26) kamen die Gäste nicht heran.
Als Maier einen Gegenstoß der Bietigheimer in der 52. Minute – beim Spielstand vom 30:24 – entschärfte, war der Sack endgültig zu. Jansen nahm noch eine Auszeit, um die Mannschaft auf die Endphase vorzubereiten und er schickte Marcel Kokoszka für Maier zwischen die Pfosten. Die letzten Minuten des Spiels wurden zum Schaulaufen vom Handball Sport Verein Hamburg, da er dem Aufstiegskandidaten nach neun Siegen in Folge eine deftige Niederlage beibrachte. Die Fans feierten ihre Mannschaften schon Minuten vor dem Ende und sangen lautstark: „Sieg! Sieg!“ Am Ende hatte der Außenseiter den Top-Favoriten mit 34:28 regelrecht demontiert.
Fazit: Den Unterschied machten neben der geschlossenen Mannschaftsleistung ein im Vorwärtsgang nicht zu haltender Leif Tissier und zwischen den Pfosten Jonas Maier aus. Beide brachten die Gäste schier zu Verzweiflung und den Rest besorgte der Kampf um jeden Zentimeter Halle und ein schnelles Umschalten von Abwehr auf Angriff. Der Sieg war auch in der Höhe verdient und nach einer kleinen Schwächephase in der ersten Hälfte zu keiner Zeit in Gefahr.
Torschützen für den Handball Sport Verein Hamburg:
Niklas Weller (7/5), Leif Tissier (7), Thies Bergemann (6), Jan Kleineidam (4), Jonas Gertges (3/1), Dominik Axmann und Jan Forstbauer (je 2), Pelle Fick, Lukas Ossenkopp und Dominik Vogt (je 1)
(PM/kbi)