MTV Lübeck bändigt Spitzenreiter THW in seinem Wohnzimmer

Lübeck – In der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein (OL HH/SH) hat der MTV Lübeck die Freitagspartie beim Bundesliga-Nachwuchs des THW Kiel mit 34:33 (14:14) gewonnen und den Spitzenreiter vom Thron gestoßen. Mit dem zweiten Sieg in Folge schlossen die Lübecker zu den Kielern auf und entführten wichtige Punkte.

THW Kiel II – MTV Lübeck 33:34 (14:14)
Der MTV Lübeck reiste in Anbetracht der engen Personaldecke mit den vier A-Jugendspielern Niclas Janßen, Johannes Petrowa, Jonas Rudi und Julian Euler zum Spitzenreiter an, die damit ihr Oberliga Debüt bei den Herren gaben. Petrowa trug sich auch gleich mit einem Treffer in die Torschützenliste ein.
Nach Lasse Rademachers 1:0 geriet der MTV Lübeck in der 3. Minute mit 1:2 ins Hintertreffen. Im Anschluss an das 2:3 startete und beendetet Guèric Gehrmann einen 4:0-Lauf zum 6:3 (9.), der höchsten Lübecker Führung im gesamten Spiel. Der THW Kiel machte es dem MTV nach und holte zu einem 6:1-Lauf aus, was das Trainergespann Mirko Baltic und Thomas Steinkrauß beim 7:9 in der 15. Minute die Auszeit nehmen ließ. Die Ansprache fruchtete, so glich der MTV beim 10:10 (22.) wieder aus, was die Gastgeber zum Team-Time-Out veranlasste. Die Hansestädter legten wieder einen Treffer vor, konnte sich aber nicht absetzen. So ging es mit einem 14:14 in die Kabinen.

Nach Wiederbeginn blieb es ein Spiel auf Augenhöhe, in dem die Kieler immer leicht die Nase im Wind behielten und sich langsam auf 23:20 (40.) absetzten. Die Lübecker Trainer meldeten erneut Redebedarf an. An den richtigen Stellschrauben wurde gedreht und mit drei Toren in Folge der Ausgleich beim 23:23, nur zwei Minuten später, erzielt. Auszeit Kiel. Es blieb ein offener Schlagabtausch, in dem die Gastgeber erneut die Oberhand gewannen und sich mit 31:29 (52.) in Führung brachten. Nach dem 31:31 sowie der Disqualifikation des Kielers Jesse Dahmke, vergab der Haupttorschütze des MTV, Jan Schult, einen Siebenmeter. Seinen Fehler behob er kurze Zeit später mit seinem Treffer zur erneuten 32:31-Führung. Damit nicht genug, Kim Colin Reiter und Julian Lauenroth (per Siebenmeter) vollendeten einen 5:0-Lauf, trotz Auszeit des THW, zum 34:31 nur 92 Sekunden vor Ultimo. Die Kieler netzten noch doppelt, doch am verdienten 34:33-Erfolg änderte dieses nichts mehr. Der Spitzenreiter war gestürzt!

MTV-Freudentanz nach Gewinn der zwei Punkte in Kiel
Foto: Heiko Klemann

„Es war ein abwechslungsreiches gutes Handballspiel mit wechselnden Führungen. Wir haben 60 Minuten eine gute Abwehr gespielt, eine gute Torwartleistung gezeigt und am Ende verdient gewonnen“, war Trainer Thomas Steinkrauß nach dem Spiel voll des Lobes. „Entscheidend war aber die überragende Abwehrleistung in der Crunch-Time, die Kiel zu Fehlern provozierte und wir diesen Vorteil mit Würfen ins leere Tor nutzten. Nach dem 34:31 spielte Kiel eine Manndeckung, was noch einmal den Anschluss brachte, aber das Spiel war bereits durch. Die Mannschaft hat sich für einen tollen Fight belohnt, die immer an sich geglaubt hat und wir als Trainer taten dieses auch.“

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Torschützen für den MTV Lübeck
Jan Schult (9/2), Kim Colin Reiter und Lasse Rademacher (je 5), Guèric Gehrmann (4), Julian Lauenroth und Torge Klemann (je 3/1), Markus Hansen (3), Johannes Petrowa und Ole Seyfferth (je 1)

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