MTV Lübeck: Matthias Deppisch sieht die U19 auf dem richtigen Weg

Trainer Andrej Kurchev ein Glücksgriff - Perspektive langfristig angelegt

Die Macher der U19 beim MTV Lübeck: Trainer Andrej Kurchev (li.) und der Sportliche Leiter Matthias (Tissy) Deppisch
Foto: MTV Lübeck

Lübeck – Nachdem der MTV Lübeck mit seiner U19-Mannschaft in der Jugend-Bundesliga-Handball (JBLH) die Vorrunde mit 6:12 Punkten als Siebter abgeschlossen hat, heißt es nach einer zweiwöchigen Spielpause am zweiten Dezember-Wochenende in die Pokalrunde zu starten. Dort warten weitere zehn Begegnungen in einer Sechser-Staffel mit Hin- und Rückspiel auf die Mannschaft von Trainer Andrej Kurchev, um eventuell noch die direkte Bundesligaqualifikation für kommende Saison zu erreichen, was aber ein schweres Unterfangen sein wird. In einem Kurzinterview mit dem Sportlichen Leiter Matthias (Tissy) Deppisch ein kurzer Rückblick auf die neun Handballspiele der MTV U19, die sehr unterschiedlich verliefen.

Wie zufrieden bist Du mit der Vorrunde der männlichen Jugend A in der Bundesliga?
Von den Ergebnissen her stimmt mich der Trend sehr positiv. Wir haben drei der letzten sechs Spiele gewonnen, gegen THW Kiel und HSV Hamburg hauchdünn mit einem Tor verloren und selbst gegen die Füchse Berlin Reinickendorf eine Halbzeit auf Augenhöhe gespielt. Man sieht einfach die Entwicklung dieser Mannschaft, auch in puncto Mentalität, sowie die handballerische Handschrift von Andrej Kurchev, der im taktischen Bereich neue Impulse vermittelt hat.

Andrej Kurchev, ein Glücksgriff?
Definitiv. Es ist kein Geheimnis, dass wir ursprünglich andere Planungen hatten, hier aber zwei nahezu feststehende Verpflichtungen sich aus gesundheitlichen Gründen zerschlagen haben. Dass wir dann noch einen Trainer wie Andrej gefunden haben, war auch ein bisschen Glück. Aber Glück gehört beim Handball immer ein wenig dazu. Andrej bringt neben großem handballerischen Know-how auch Loyalität und hohes persönliches Engagement mit – das tut dem MTV gut.

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Mannschaft und Trainer funktionieren also – Wie sieht es mit dem Umfeld aus?
Es ist eine ähnliche Entwicklung, wie ich finde. Es hat etwas gedauert, aber auch hier kommen wir, wie der gesamte Verein und die Handballabteilung, voran. Wir haben keinerlei Hauptamtlichkeit im Verein und müssen viele Aufgaben, die zum Teil sehr detailliert und kostenintensiv vom Deutschen Handballbund vorgegeben werden, auf mehrere Schultern verteilen. Ganz klar: ohne engagierte Elternmitarbeit, finanzielle Unterstützung und viele Ehrenamtliche im Verein wäre ein Spielbetrieb auf dem Niveau nicht möglich. Es gilt „Danke“ in viele Richtungen zu sagen.

Matthias (Tissy) Deppisch bei einer Teamrunde der U19 des MTV Lübeck
Foto: MTV Lübeck

Wie geht es weiter, schaut ihr schon Richtung Saison 2023/24?
Erst einmal wollen wir den Schwung der letzten Spiele weiter mitnehmen. In dieser Woche fanden umfangreiche athletische Tests statt, die zum ersten Mal die Technische Orthopädie durchführte. Hier haben wir mit Klaus Waizner einen echten Profi an unserer Seite. Unterstützung gibt es von der Universität Lübeck, mit denen wir schon seit längerem kooperieren. Dieses medizinische Netzwerk wird ergänzt durch die Kinderchirurgie am Holstentor und ganz neu durch Dr. Olaf Zwad, der unsere Jungs sportmedizinisch checkt. All das sind Entwicklungen, die vor drei Jahren noch weit weg waren.
Ansonsten gilt es, was seit Anfang der Saison die Prämisse war: die Jungs gut ausbilden und in den Seniorenbereich integrieren. Wir haben jetzt schon bis zu acht Spieler im Trainings- und Spielbetrieb unserer 1. und 2. Herren, die beide um den Aufstieg spielen. Dazu kommen eine wirklich gute Kommunikation der Trainer und Verantwortlichen untereinander sowie langfristige sportliche Perspektiven. Das sehe ich viel wertvoller an als die Tatsache, ob ein Spiel mit einem Tor gewonnen oder verloren wird.

Was wären die Wünsche für die Zukunft?
Wir wollen 2023 wieder in die JBLH, egal ob es direkt oder per erneuter Qualifikation klappt. Wir wollen das Gros der Spieler in der Region halten und ihnen einen optimalen Einstieg in den Seniorenbereich bieten. Und: wir wünschen uns einen Ausbau der sportlichen Infrastruktur, sprich adäquate Trainingsmöglichkeiten in der Halle und im athletischen Bereich für den Leistungssport.

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