Lübeck – Nachdem der MTV Lübeck mit seiner U19-Mannschaft am vergangenen Wochenende in der Jugend-Bundesliga-Handball (JBLH) seine beiden Spiele verloren hat, steht er weiterhin ohne jeden Punktgewinn am Tabellenende. Bei der SG Flensburg-Handewitt unterlagen die Schützlinge von Trainer Andrej Kurchev am Freitag (7.10.) deutlich mit 22:31 und am Sonntag war der THW Kiel in der Hansehalle vor knapp 300 Zuschauern zu Gast und entführte beide Punkte durch einen schwer erkämpften 28:27-Erfolg in einem Spiel, dass bis zum Schluss auf des Messers Schneide stand.
SG Flensburg-Handewitt – MTV Lübeck 31:22 (15:11)
In den ersten Minuten hielt der MTV Lübeck noch mit, so hieß es in der 7. Minute 4:4. Mit vier Toren in Folge setzte sich die SG Flensburg-Handewitt auf 8:4 (13.) ab, anschließend gestaltete sich die Partie wieder ausgeglichen. Die Lübecker gingen mit einem 11:15 in die Kabine. Es standen zu viele Fehler und Fehlversuche zu Buche. Julian Hamann zwischen den Pfosten – mit Doppelspielrecht vom TSV Rellingen aus der Hamburger Liga ausgeliehen – hielt die Lübecker zu Beginn im Spiel.
Auch in der zweiten Hälfte hielten die Lübecker gegen und verkürzten auf zwei Tore, dass in der 37. Minute beim 15:17 noch nichts verloren schien, doch eine weitere Verkürzung gelang dem MTV nicht. Es fehlten die etatmäßigen Rückraumspieler, so mussten andere in die Bresche springen. Hervor stachen die jungen Außen Fabian Hübner und ganz besonders Tom Kalkmann. Der Linkshänder auf der rechten Außenbahn brachte 100 Prozent seiner Würfe im Flensburger Tor unter. Beim 17:24 (49.) war die Vorentscheidung des Spiels gefallen und am Ende fuhren die Lübecker mit einer deutlichen 22:31-Niederlage in Richtung Heimat.
Der MTV Lübeck spielte in folgender Aufstellung:
Piet Bäumer, Niklas Böttger – Guèric Gehrmann (2), Tjorben Patzke, Tom Kalkmann (5), Julian Hammon, Ivan Kurchev (1), Luis Jose Ciudad Benitez (4/2), Daniel Baasch (2), Vincent Gottstein (2), Elias Moussa, Johannes Petrowa, Adrian Heuer (1), Fabian Hübner (5/3)
MTV Lübeck – THW Kiel 27:28 (14:13)
Nach der 22:31-Niederlage bei der SG Flensburg-Handewitt blieb nicht viel Zeit sich bis zum Spiel gegen den THW Kiel zu erholen, was am Tag zwischen den Spielen per Videoanalyse geschah. Den Kopf bekam die Mannschaft von Trainer Andrej Kurchev frei, sie zeigte ein ganz anderes Bild. Der haushohe Favorit aus der Landeshauptstadt kam ohne die Jugendnationalspieler Henri Pabst und Ben Connar Battermann nach Lübeck, die beide mit der Herrenmannschaft zum Bundesligaspiel nach Berlin gereist waren.
Den ersten Treffer für den MTV erzielte Reinhard Canzler nach zwei Minuten zum 1:1, was der THW Kiel mit dem 2:1 per Siebenmeter nur 30 Sekunden später beantwortete. Nun folgten drei Treffer in Folge durch Ivan Kurchev, Luis Jose Ciudad Benitez und erneut Canzler zur 4:2-Führung in der 8. Minute. Erneut trug auch Neuzugang Julian Hamann im Tor – insbesondere in den ersten 20 Minuten – einen großen Teil dazu bei, dass der MTV auf Augenhöhe blieb. Von den ersten sieben Toren erzielten die Kieler vier per Siebenmeter, ansonsten taten sie sich schwer. Erst beim 7:6 (16.) per Siebenmeter übernahm der Gast erneut die Führung, die er auf 12:9 (24.) ausbaute. Jetzt zeigten sich beim THW Konzentrationsschwächen mit technischen Fehlern oder ungenauen Abschlüssen. Mit viel körperlichem Eins-gegen-Eins, insbesondere von Fabian Hübner und Adrian Heuer, wendete sich das Blatt zugunsten der Gastgeber. Der MTV Lübeck kämpfte sich zurück ins Spiel und ging nach einem 5:1-Lauf mit einem 14:13 in die Kabine.
Auch der Beginn der zweiten Halbzeit gehörte dem Gastgeber, der beim 18:16 (39.) mit zwei Toren vorne lag. Kiel profitierte nun von den Lübecker Aluminium-Treffern und netzte dreifach zur 19:18-Führung, doch es blieb ein Spiel auf Augenhöhe, der MTV glich immer wieder aus. Vincent Gottstein traf jetzt wieder, Fabian Hübner tanzte die Kieler Abwehr aus, Adrian Heuer behielt die Nerven in der Angriffssteuerung und glich zum 25:25 (54.) aus. So ging es bis in die letzte Minute, als der MTV Lübeck 25 Sekunden vor Ultimo das 27:27 erzielte, nahm der THW Kiel seine letzte Auszeit. Der allerletzte Wurf der Kieler fand noch den Weg ins Ziel, was den 28:27-Sieg markierte.
Der MTV Lübeck spielte in folgender Aufstellung:
Julian Hammon, Niklas Böttger – Reinhard Canzler (4), Tjorben Patzke, Tom Kalkmann (1), Ivan Kurchev (1), Luis Jose Ciudad Benitez (5/2), Daniel Baasch, Vincent Gottstein (5), Elias Moussa, Johannes Petrowa (3), Adrian Heuer (3), Fabian Hübner (5/2)
Trainer Andrej Kurchev fasste beide Spiele zusammen:
„Mit leeren Händen nach beiden Spielen dazustehen ist natürlich nicht zufriedenstellend. Ich habe aber schon in Flensburg deutliche Fortschritte gesehen und fand, dass das Ergebnis zu hoch ausgefallen ist. Für das Spiel gegen Kiel kann das Trainerteam den Jungs nur ein großes Kompliment machen. Man hat eine Mannschaft gesehen, die zusammen gekämpft und deutlich mehr Disziplin gezeigt hat. Wir nehmen die positiven Momente mit und besprechen, was noch nicht geklappt hat. Wir sind aber jetzt auf jeden Fall auf einem guten Weg.“
Alle Spiele des Wochenendes mit aktueller TabelleSG Flensburg-Handewitt – MTV Lübeck 31:22 Handball Sport Verein Hamburg – HSG Eider Harde 41:28 Mecklenburger Stiere Schwerin – HSG Eider Harde 24:26 MTV Lübeck – THW Kiel 27:28 1 Füchse Berlin Reinickendorf 8 : 0 141 : 84 57 2 Handball Sport Verein Hamburg 8 : 0 138 : 107 31 3 THW Kiel 6 : 2 110 : 93 17 4 HSG Eider Harde 6 : 2 118 : 120 -2 5 HC Empor Rostock 4 : 2 111 : 95 16 6 SG Flensburg-Handewitt 2 : 4 52 : 49 3 7 1. VfL Potsdam 1990 2 : 6 98 : 116 -18 8 Mecklenburger Stiere Schwerin 2 : 8 91 : 130 -39 9 HC Bremen 0 : 6 66 : 104 -38 10 MTV Lübeck 0 : 8 108 : 135 -27