Lübeck – Nachdem die Gruppeneinteilungen im Seniorenbereich der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein (OL-HH/SH), der Schleswig-Holstein-Liga (SH-Liga) und den Landesligen (LL) Nord und Süd erfolgt ist und die Starttermine der einzelnen Ligen feststehen, heißt es für die Vereine sich Gedanken zu machen, wie die Hygiene-Vorschriften (Hygienekonzept als Anlage zu den Durchführungsbestimmungen der Saison 2020/21 vom HVSH) in den Hallen für den Spielbetrieb umgesetzt werden können.
Es stehen noch Fragezeichen in der Luft
Gibt es genügend Hallenkapazitäten?
Diese Frage stellt sich, ob in den einzelnen Kreisen genügend Hallenkapazitäten vorhanden sind, da sich die benötigte Zeit – vor, während und nach dem Spiel – drastisch erhöhen wird. Dazu zählt:
- Das regelmäßige Durchlüften sowie Reinigen der Räumlichkeiten benötigt größere Pausen nach jedem Spiel, bis zum Start des nächsten.
- Die Registrierung aller am Spiel beteiligten Personen beim Zugang der Halle.
- Zeitliche Entkopplung der am Spielbeteiligten (Festlegung welche Gruppe in welcher Reihenfolge die Halle betritt oder verlässt).
- Gastmannschaft und Schiedsrichter/Zeitnehmer/Sekretär sind vom Gastgeberverein mit dem gültige Hygienekonzept, welches vor Ort aktuell ist, vertraut zu machen
- Heim- und Gastmannschaft müssen das Spielfeld mit einer zeitlichen Verzögerung von mindestens einer Minute betreten und verlassen, sofern keine verschiedenen Ausgänge vorhanden sind.
- Am nachfolgenden Spiel Beteiligte dürfen die Halle erst betreten, wenn diese nach erfolgter Durchlüftung und Reinigung wieder frei gegeben wurde.
Dieses wird dazu führen, dass die Durchführung der einzelnen Spiele durchaus drei Stunden in Anspruch nehmen kann, beziehungsweise noch darüber hinaus.
Somit werden in gleichen Zeitabschnitten gegenüber den Vorjahren weniger Spiele absolviert werden können.
Individuelle Anfahrt zu den Spielen
Das Hygienekonzept des HVSH sieht vor, dass die Anreise (Spieler, Trainer, Betreuer) zu den Spielen individuell im Pkw oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgen sollte. Auf Fahrgemeinschaften sollte verzichtet werden. Dieses gilt im Senioren- wie auch im Jugendbereich.
Auch hier stellt sich die Frage, ob – und das insbesondere im Jugendbereich – dieses von den Spielern und Eltern getragen wird, oder ob es dadurch zum Rückzug einiger Spieler und Spielerinnen vom Spielbetrieb kommt.
Was zu Folge haben könnte, dass sich Mannschaften noch vor oder während der Saison vom Spielbetrieb abgemeldet werden müssen.
Dürfen Eltern von Jugendlichen in die Halle?
Bislang dürfen noch keine Zuschauer dem Spielbetrieb bewohnen, somit besteht für die Eltern oder Fahrer der minderjährigen Spieler und Spielerinnen nicht die Möglichkeit das Spiel zu verfolgen, beziehungsweise nicht einmal die Halle zu betreten.
Dieses kann oder wird – besonders bei den Gastmannschaften – bei der Anreise zu Problemen und gegebenenfalls zu kurzfristigen Spielabsagen führen.
Zu diesen Fragen gibt es bisher keine plausiblen Lösungen, aber auch die Umsetzung der einzelnen Punkte des Hygienekonzepts stellt die Vereine vor eine große Herausforderung. Das beginnt mit der Nennung eines Hygiene-Beauftragten sowie seinen Aufgaben und Verantwortlichkeiten im Verein und endet mit der Umsetzung der Hygiene-Maßnahmen für den Spielbetrieb vor Ort.
Weiter stellt sich die Frage, wie die am Spiel beteiligten Personen (Mannschaft, Trainer Betreuer, Schiedsrichter, Zeitnehmer und Sekretär) über das individuelle vor Ort gültige Hygienekonzept vertraut gemacht werden. Wird es hierzu eine zentrale Datenbank geben, wo für jede Halle das Hygienekonzept hinterlegt sein wird, damit dieses nicht vor dem Betreten der Halle durch eine autorisierte Person bekannt gemacht werden muss? Schließlich müssen alle Beteiligten (Mannschaftsliste) dafür unterschreiben, dass sie das Hygienekonzept zur Kenntnis genommen haben.
Es sind bis zum Saisonstart noch viele Dinge auf den Weg zu bringen, da heißt es von Seiten der Verantwortlichen: Nicht kleckern sondern klotzen! Sonst wird es einen sehr holprigen Start in die Saison 2020/21 oder gar noch ein Wegbrechen an Mannschaften – besonders im Jugendbereich – geben.