Reaktionen auf Nicht-Lockerung: Landesregierung jetzt unter Beschuss – „Blauer Brief“ an die Politik

„Absolute Katastrophe“

Sascha Strehlau (Trainer FC Dornbreite): „Aus Trainersicht eine absolute Katastrophe, gerade was die Motivation und die mentale Frische der Jungs betrifft. Wir als Trainer müssen in den Kleingruppen versuchen die Mannschaft auf die bevorstehende Saison vorzubereiten. Für mich auch nicht nachvollziehbar warum es in den Nachbarländern möglich ist und die ganzen Vereine ihre Testspiele in Mecklenburg-Vorpommern abhalten oder sich einen Platz dort mieten und als Spiel abhalten. Das sonnige Wetter steht vor der Tür und die Menschen strömen in Scharen an die Küste, da Schleswig-Holstein Tagestouristen zulässt. Einige Vereine bekommen eine Sondergenehmigung und können normal trainieren. Wo ist da die Fairness im Sinne des Fußballs? Vielleicht sollten wir nun auch Spiele in unseren Nachbarländern abhalten damit auch wir nicht im Nachteil sind. Ein fairer Wettbewerb ist das so nicht. Sollte am 31. August die Info kommen, dass Mitte September die Saison startet, ist das so kein Fairer Wettbewerb und die Vereine, die sich an die Landesverordnung halten, sind hier klar im Nachteil.“ Dornbreites Abteilungsleiter Sebastian Hippel fügt hinzu: „Alle Planungen zu Testspielen und vor allem unseres „Confima-Sommercups“ sind damit höchstwahrscheinlich wieder über den Haufen geworfen. Für alle Ehrenamtler eine ärgerliche Situation, da man viel Freizeit und Engagement in solche Veranstaltungen steckt.“

Sascha Strehlau (Trainer FC Dornbreite)
Foto: Lobeca/Russau

Keine Lobby für den Sport

Bei Verbandsliga-Aufsteiger VfL Vorwerk ist die Stimmung ebenfalls vermiest. Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Peters: „Zweierlei Maß hat die ganze Corona Verordnung. Zu einem sind die Strände voll, es finden große Demos statt usw., aber dem Sport darf unter Wettkampfbedingungen nicht nachgegangen werden. Für mich nicht zu verstehen. Zudem werden Spielberichtsbögen erstellt, also nachvollziehbar wer am Spiel teilgenommen hat. Auch Zuschauer wären möglich. Adressbögen erstellen und vor Betreten ausfüllen lassen. Dann mit Mund-Nasenschutz die, vorher gekennzeichneten, Zehner „Zuschauerbuchten“ betreten und einfach nur wieder einem Fußballspiel beiwohnen. Voraussetzung es sind genügend Ordner zur Aufsicht der Einhaltung anwesend.“ Sein Coach Benjamin Schramm ergänzt: „Das ist schon sehr enttäuschend und bitter. Wenn es bundesweit eine einheitliche Regelung geben würde hätte man wohl mehr Verständnis. Wenn uns hier in Schleswig-Holstein die Hände gebunden sind jedoch zehn Autominuten entfernt wieder richtig gespielt wird hat das alles einen bitteren Beigeschmack. 50 Leute dürfen feiern und tollen aber 22 namentlich erfasste Spieler dürfen dem Hobby nicht nachgehen.“

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