Robin Haug macht Hamburg mit seinem Killerinstinkt zum Sieger

Leistungssteigerung hinten wie vorne in zweiter Hälfte führen zum Erfolg

Robin Haug (# 16) wird gegen Bietigheim zum Matchwinner
Foto: Lobeca/Ralf Homburg
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Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat in der Sporthalle Hamburg vor 2.939 Zuschauern gegen den Drittletzten SG BBM Bietigheim sich äußerst schwergetan. Nach einem Halbzeitrückstand zündeten, stark unterstützt durch einen Robin Haug mit 11 Paraden in der zweiten Halbzeit, die Hanseaten den Turbo und brachten am Ende einen knappen aber verdienten Sieg ins Ziel. Mit diesem Erfolg festigte Hamburg Platz 8 in der Tabelle und blieb in 2025 weiter unbesiegt.

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Abwehr der Hamburger löchriger als ein Schweizer Käse

Nach Fehlpass und Ballverlust sah sich der Handball Sport Verein Hamburg in der 3. Minute mit 0:2 im Rückstand. Leif Tissier erzielte den Anschlusstreffer und musste nach einem Foul anschließend außerhalb des Spielfeldes behandelt werden. Durch zwei Treffer von Moritz Sauter und Dominik Axmann wurde aus dem 1:3 ein 3:3 (5.) und der erste Ausgleich der Begegnung. Das Spiel zeigte ein hohes Tempo, in dem die Tore wie reife Früchte fielen. Nach dem 6:7 (8.) erzielten Frederik Bo Andersen und Casper Ulrich Mortensen die erste Hamburger Führung beim 8:7 (10.) nach einer Parade von Mohamed El Tayar. Doch die Hamburger bekamen in der Defensive keinen Zugriff auf den dynamischen Angriff der SG BBM Bietigheim, die immer wieder in der Kleingruppe eine Lösung fand. So zogen die Gäste Tor um Tor auf 17:11 (22.) davon. Die kurz vorher genommene Auszeit von Trainer Torsten Jansen brachte langsam etwas mehr Konstanz und der HSVH verkürzte mit einem 6:2-Lauf auf 17:19 (27.) nach zwei Gegenstößen. Nach dem Anschlusstreffer zum 19:20 (29.) durch Zoran Ilic, gelang den Hamburgern kein Treffer mehr und die SG ging nach zwei weiteren Treffern mit einem 22:19 in die Pause.

Killerinstinkt von Haug bringt die Wende und den Sieg

In der zweiten Halbzeit macht die SG BBM so weiter, wie sie die erste beendete, nämlich mit Vollgas und dem 25:21 (36.). Doch plötzlich gelang den Hamburgern in der Defensive fast alles, auch dank eines Robin Haug, der von Trainer Torsten Jansen in den zweiten 30 Minuten zwischen die Pfosten geschickt wurde. Dieses führte zu Ballgewinnen und einfachen Toren mit dem ersten Ausgleich seit dem 9:9 in der 11. Minute beim 25:25 (40.) nach einem 4:0-Lauf. Trainer Iker Romero griff zur Auszeit, was im Anschluss die 26:25-Führung brachte. Doch Hamburg hatte Blut geleckt und legte erneut einen 4:0-Lauf nach. Der HSVH ging erstmals mit drei Toren beim 29:26 (44.), erneut nach einer Parade von Haug, in Führung. Nach dem Anschlusstreffer zeichnete sich die Hintermannschaft einschließlich Torhüter weiter aus und netzte in der Offensive dreifach zum 32:28 (48.), der letzte Treffer ins leere Tor. Dieser Vorsprung hatte beim 35:31 (54.) weiterhin Bestand, doch Bietigheim verkürzte und Toto Jansen nahm seine zweite Auszeit und forderte konzentriert weiter zu spielen.
Tissier brachte mit einem Überzieher im Eins-gegen-Eins seine Farben mit 36:32 in Front, als noch fünf Minuten Restspielzeit auf der Hallenuhr standen. Plötzlich fehlte im Angriff die letzte Konsequenz und es schlichen sich Unkonzentriertheiten ein, die die Gäste brutal nutzten. So hieß es nach einem Ballverlust in der 58. Minute nur noch 36:35. Wenig später bekam Bo Andersen von der Siebenmeterlinie die große Chance, den Sack zuzumachen, doch er scheiterte am Pfosten. Im Gegenzug fiel der Ausgleich. Nur 14 Sekunden vor Ultimo versenkte Andreas Magaard den Ball im gegnerischen Gehäuse und Bietigheim bekam den finalen Angriff. Mit vereinten Kräften eroberte der HSV Hamburg den Ball und feierte am Ende einen glücklichen, aber durch die Steigerung in der zweiten Halbzeit, verdienten 37:36-Sieg. Mit diesem Sieg festigte Hamburg Platz 8 mit nunmehr 21:19 Punkten.

„Bin ganz perplex über dieses Spiel“

Trainer Torsten Jansen war natürlich überglücklich über den Sieg, musste sich auf der Pressekonferenz aber erstmal sortieren: „Ich bin selbst ganz perplex über dieses Spiel. Die erste Halbzeit war wirklich nicht gut – in der Abwehr hatten wir überhaupt keinen Zugriff und haben nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Im Angriff kann ich der Mannschaft bei 19 Toren keinen Vorwurf machen, aber defensiv war das zu wenig. In der zweiten Halbzeit spielen wir es dann richtig gut, nehmen die Emotionen und die Halle mit – die Zuschauerinnen und Zuschauer haben uns heute wirklich geholfen. Mit einer wahnsinnigen Energieleistung erspielen wir uns kurz vor Schluss eine Führung. Doch in den letzten vier Minuten werden wir wieder fahrlässig, machen zu viele Risikopässe und laden Bietigheim damit ins Spiel ein. Das war naiv und ärgert mich sehr – darüber müssen wir sprechen.“

Der Handball Sport Verein Hamburg spielte in folgender Aufstellung
Mohamed El Tayar, Robin Haug – Andreas Magaard (2), Shane Kerber, Leif Tissier (5), Jacob Lassen (1), Niklas Weller (4), Dominik Axmann (2), Frederik Bo Andersen (4/1), Alexander Hartwig, Moritz Sauter (9), Zoran Ilic (5), Casper Ulrich Mortensen (5), Azat Valiullin

Bildquellen

  • Robin Haug wird zum Matchwinnern: Lobeca/Ralf Homburg
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