Lübeck – In der 2. Handball-Bundesliga hat der VfL Lübeck-Schwartau vor 1.530 Zuschauern in der Hansehalle gegen den starken Aufsteiger HC Empor Rostock mit 25:27 (11:12) verloren. In einer umkämpften und ausgeglichenen Partie setzten die Gäste in der Schlussphase die entscheidenden Akzente. Bester VfL-Torschütze war Matej Klima mit sieben Treffern.
Gute Derbystimmung und Hektik in erster Halbzeit
Gute Derbystimmung und Hektik in erster Halbzeit
Die Stimmung in der Hansehölle war schon zu Beginn des Spiels derbywürdig – rund 300 mitgereiste Empor-Fans sorgten zusammen mit den VfL-Fans für die richtige Atmosphäre. Und auch die Akteure auf dem Feld präsentierten sich auf beiden Seiten formstark. Nach ausgeglichenen zehn Minuten besorgte Markus Hansen die 5:4-Führung (11.).
Die Partie blieb umkämpft, mit einigen Zeitstrafen und technischen Fehlern auf beiden Seiten. Nachdem Wetzel Hansens Siebenmeter parierte (23.) übernahm Empor durch den Treffer von Breitenfeld die Führung (9:8/24.). In der hektischen Schlussphase wechselte die Führung hin und her, im letzten Angriff verpasste der VfL aber den Ausgleich. Die Gäste aus Rostock gingen mit einer knappen 12:11-Führung in die Pause.
VfL ohne Gegenmittel beim siebten Feldspieler
Die Partie ging auch im zweiten Durchgang hitzig weiter, zunächst holte sich der VfL die Führung durch den Treffer von Gonschor zum 13:12 (34.) zurück, danach war Rostock dreimal in Folge erfolgreich. Völzke traf zum 15:13 (40.). Der VfL hatte erneut eine Antwort: Mizumachi, Bruhn, Kretschmer trafen und der VfL war wieder vorne. Als Dennis Klockmann den Siebenmeter von Pechstein parierte, brodelte die „Hansehölle“. Auf der anderen Seite verwandelte Niels Versteijnen vom Strich und erhöhte auf 17:15 (44.). Mit einem Wurf ins leere Tor zum 19:16 besorgte Martin Waschul schließlich die erste Drei-Tore-Führung im Spiel (47.).
Es blieb aber wie im gesamten Spiel: Es dauerte nur fünf Minuten, bis die Gäste das Spiel wieder gedreht hatten. Leon Mehler vernagelte seinen Kasten, Empor agierte nun mit drei Kreisläufern und übernahm durch Thümmlers Tor zum 21:20 (52.) wieder die Führung. Der VfL fand jetzt keine Mittel mehr gegen Rostocks Spiel mit dem siebten Feldspieler und tat sich auch offensiv gegen Empors kompakte Abwehr schwer. Ottsen erhöhte für die Gäste auf 23:20 (55.).
Der VfL hoffte auf eine erneute Trendwende, scheiterte aber immer wieder an Mehler und bekam den Rostocker Angriff mit drei Kreisläufern nicht in den Griff. Am Ende gewann Empor Rostock das Derby mit 27:25.
Piotr Przybecki sagte nach dem Spiel: „Wir haben bis zur 50 Minuten ein gutes Spiel gemacht, haben mit drei Toren geführt und verlieren dann aber offensiv den Faden. Hinten hatten wir Probleme gegen das Spiel mit dem siebten Feldspieler und den drei Kreisläufern. Da müssen wir cleverer sein.“
Jan Schult: „Wir sind enttäuscht, wollten unbedingt die zwei Punkte im Derby holen. Es war das erwartete Derby, wir führen nach 45 Minuten 19:16 und haben eine richtig gute Abwehr. In der letzten viertel Stunde kommt ein kleiner Knacks ins Spiel, wir verwerfen vorne viel und gehen nicht mehr konsequent zum Tor. Sie haben uns mit dem siebten Feldspieler ausgespielt und damit auch verdient gewonnen.“
Finn Kretschmer: „Es war im Vorfeld angesprochen, dass sie viel Sieben gegen Sechs spielen und das haben sie erfolgreich gemacht. In einem Spiel auf Augenhöhe hat Rostock am Ende die besseren Karten gehabt. Es war eine Hansehalle, wie ich sie kenne, eine riesen Stimmung. Hut ab vor der Leistung von Rostock, aber wir brauchen und auch nicht verstecken, wir haben ein riesen Spiel gemacht. Wir führen noch bis zur 50. Minute mit zwei Toren, alles war auf unserer Seite und dann verlieren wir das Spiel mit zwei Toren. Bitter für uns und die Enttäuschung ist riesengroß.“
Martin Waschul: „Natürlich tut das weh, denn wir führen acht Minuten vor Schluss noch mit drei, da müssen wir cleverer spielen. Haben hinten den Zugriff zu den drei Kreisläufern nicht. Rostock wirft jeden Angriff ein Tor und wir nicht. Wir haben uns abgesetzt, aber Rostock hat sich nicht beirren lassen und letztendlich in den letzten zwölf Minuten verdient gewonnen.“