Souverän auftretender THW lässt Hamburgern nicht den Hauch einer Chance

Kiel weiter ohne Verlustpunkt Spitzenreiter

Wenig zu jubeln gab es für Ivan Budalic und Casper Ulrich Mortensen beim THW Kiel
Foto: Lobeca/Ralf Homburg
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Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat nach drei Siegen in Folge am 6. Spieltag der LIQUI MOLY HBL vor 10.285 Zuschauern in der Wunderino-Arena gegen den Rekordmeister THW Kiel mit 28:40 (14:21) verloren. Nur in den ersten Minuten war das Spiel ausgeglichen, anschließend setzte sich der ungeschlagene Tabellenführer, dank einer souveränen Leistung, immer weiter ab und war am Ende auch in der Höhe der verdiente Sieger.

Schon in der ersten Halbzeit zeigt der THW dem HSVH die Grenzen auf

Die Hamburger, bei denen weiterhin Andreas Magaard und Leif Tissier fehlten, fanden ganz gut ins Spiel. Die ersten Angriffe fanden allesamt ihren Weg ins Tor, doch nicht nur Casper Mortensens Siebenmetertor zum 1:0 in der 1. Minute beantworteten die Kieler postwendend, sondern auch die folgenden HSVH-Treffer. In der 7. Minute fiel das 4:4, als ein Wurf von Harald Reinkind an die Latte knallte und vom Rücken von Johannes Bitter ins Tor sprang. Dani Baijens erhöhte wieder auf 5:4 (7.), bevor es dem HSVH gelang, einen THW-Angriff durch einen Block zu stoppen. Niklas Weller bekam so die Chance, Hamburg erstmals mit zwei Toren in Führung zu bringen – und er traf zum 6:4 (8.), nachdem ihn Jacob Lassen am Kreis in Szene gesetzt hatte.

Casper Ulrich Mortensen steuert sieben Treffer für die Hamburger bei
Foto: Lobeca/Ralf Homburg

Es dauerte allerdings nur etwas mehr als eine Minute, bis der THW wieder ausglich und nach der Führung griff. Nach dem Kieler 5:6 (9.) war Welttorhüter Niklas Landin erstmals zur Stelle und parierte einen Wurf von Dani Baijens, so dass die Gastgeber im Gegenzug das 6:6 (10.) durch Reinkind erzielten. In der 13. Minute ging der THW erstmals in Führung durch den ehemalige HSV-Star Domagoj Duvnjak, der gegen seinen alten Team-Kollegen Johannes Bitter zum 8:7 traf. Casper Mortensen traf kurz zuvor auf der Gegenseite nur den Pfosten und scheiterte auch ein zweites Mal am Aluminium, dass der THW mit seinem nächsten Angriff auf 9:7 (15.) erhöhte. Azat Valiullin verkürzte noch einmal auf 8:9 (16.), auf Seiten des HSVH feuerte aber Thies Bergemann einen Gegenstoß über das Tor und Niklas Landin hielt gleich doppelt – erst gegen Valiullin und noch gegen Lassen – was dazu führte, dass der Rekordmeister auf 11:8 (18.) erhöhte.

Nach 18 Minuten schickte HSVH-Trainer Torsten Jansen Ivan Budalic für den bis dato glücklosen Johannes Bitter (1 Parade) ins Tor. Budalic hielt zwar sofort den ersten Wurf auf sein Tor spektakulär, hatte in der Folge aber auch nicht mehr Glück als Bitter. Als auch noch Baijens bei einem Wurf das Pfostenpech ereilte, markierte Kiel das 13:9 (21.) und war erstmals mit vier Toren in Führung. Zwei Minuten später beim 15:10 (23.) sogar mit fünf. Nach einer Zeitstrafe gegen Valiullin konnte der HSVH in Unterzahl einen Kieler Doppelschlag nicht verhindern und Karl Wallinius brachte den THW mit 18:12 (27.) nach vorne. Mit einem Rückstand von sieben Treffern ging der HSVH in die Kabine. Auch wenn den Kielern nicht alles gelang, waren sie doch das viel dominantere Team. Nur weil Patrick Wiencek in der letzten Minute von Durchgang eins nur den Pfosten traf, blieb es beim Halbzeitstand von 21:14.

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Kiel blieb auch nach der Pause die spielbestimmende Mannschaft

Die zweite Halbzeit begann mit Verzögerung. Wegen eines Notarzteinsatzes in der Wunderino-Arena gingen die Spieler noch einmal kurz zurück in die Kabinen, so dass der zweite Durchgang erst mit rund 30 Minuten Verspätung angepfiffen wurde. Das erste Tor gehörte dem THW, der nun für die Acht-Tore-Führung sorgte. In der Anfangsphase der zweiten Halbzeit war auch Johannes Bitter zur Stelle und wehrte gleich drei THW-Würfe in nur wenigen Minuten ab. Doch da sich der HSVH, bei dem ab der 33. Minute Max Niemann zu seinem ersten Saisoneinsatz kam, im Angriff immer weiter an Kiels Keeper Landin die Zähne ausbiss, konnten die Hamburger den Abstand nicht verkürzen. Den ersten Zehn-Tore-Vorsprung stellte Petter Øverby beim 26:16 (40.) her.

Doch nicht nur den Hamburgern, sondern auch den Kielern unterliefen mehrfach technische Fehler oder Fehlpässe, die zu einfachen Ballverlusten führten. Mortensen verkürzte bei 19:27 (45.) noch einmal auf acht Tore. Als der THW beim Stand von 30:22 gleich viermal in Folge traf, stand ein absolut uneinholbares 34:22 (52.) auf der Anzeigetafel.

Der HSVH steckte nicht auf, es blieb aber bis zum Ende immer bei mindestens zehn Toren Vorsprung und durch einen Kieler Doppelschlag in der letzten Spielminute endete das Spiel bei 40:28. Der starke Niklas Landin konnte sich am Ende über 17 Paraden freuen, die Hamburger Torhüter kamen zusammen auf sechs.

Der Handball Sport Verein Hamburg spielte in folgender Aufstellung:
Johannes Bitter, Ivan Budalic – Tobias Schimmelbauer, Casper Ulrich Mortensen (7/2), Jacob Lassen (2), Niklas Weller (7), Dominik Axmann, Frederik Bo Andersen (6), Max Niemann, Thies Bergemann, Nicolai Theilinger, Thore Feit, Azat Valiullin (4), Dani Baijens (2)

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