Hamburg – Nachdem der Spielbetrieb in der 2. Handball-Bundesliga (2. HBL) vorerst bis zum 22. April eingestellt ist, hat nach mehreren anderen Vereinen auch der Handball Sport Verein Hamburg Kurzarbeit beantragt. Beim HSVH verzichten Spieler, Trainer und Mitarbeiter während der Corona-Krise solidarisch auf Gehalt und haben Kurzarbeit zugestimmt. „Das ist ein wichtiges Signal und notwendig, um diese schwierige Zeit möglichst unbeschadet zu überstehen“, sagt Geschäftsführer Sebastian Frecke.
Spieler, Trainer und Geschäftsstelle in Kurzarbeit
Die Corona-Krise bringt die Sportwelt ins Wanken, da der Spielbetrieb unterbrochen ist und allen Vereinen fest eingeplante Einnahmen fehlen. Wie alle Vereine der 2. HBL ist auch der Handball Sport Verein Hamburg stark davon betroffen. Da zum aktuellen Zeitpunkt sowohl der Trainings- als auch der Spielbetrieb ausgesetzt ist und alle Profis in Eigenregie trainieren, hat der Handball Sport Verein Hamburg rückwirkend zum 13. März Kurzarbeit für seine Spieler und Mitarbeiter beantragt. Sowohl das Team der Geschäftsstelle als auch die gesamte Zweitliga- Mannschaft haben dieser Maßnahme zugestimmt. „Jeder von uns weiß um die schwierige Situation für den Verein. All das, was wir uns hier in den letzten Jahren aufgebaut haben, liegt uns sehr am Herzen, so dass es für uns selbstverständlich war, so unseren Teil zur Bewältigung dieser Krise beizutragen“, erklärt Kapitän Lukas Ossenkopp stellvertretend für das Team.
Geschäftsführer Sebastian Frecke bedankte sich ganz ausdrücklich bei Spielern und Mitarbeiten für konstruktive Gespräche, für die Solidarität und für die Bereitschaft zu helfen: „Dieser Schulterschluss ist ein sehr wichtiges Signal für uns und ist notwendig, um diese schwierige Zeit möglichst unbeschadet zu überstehen. Bei der Beantragung des Kurzarbeitsgeldes haben wir persönliche Umstände der Spieler berücksichtigt und deshalb in Absprache mit den Mannschaftskapitänen individuelle Lösungen für alle Spieler gefunden.“
Noch sechs Heimspiele in dieser Saison offen
Nachdem die Handball-Bundesliga aufgrund der aktuellen Entwicklung rund um das Corona-Virus den Spielbetrieb der 2. HBL vorerst bis zum 22. April ausgesetzt hatte, trainieren die Spieler des HSV Hamburg nun schon in der dritten Woche im „Home Office“, Trainingshalle und Geschäftsstelle sind verwaist. Aufgrund der abgesagten Heimspiele droht dem Hamburger Zweitligisten ein enormer finanzieller Schaden. Anders als bei den meisten anderen Handball-Zweitligisten stehen beim HSVH noch sechs Heimspiele in dieser Saison aus, da in der Hinrunde mit dem TuSEM Essen und dem ThSV Eisenach das Heimrecht getauscht wurde. Was unter normalen Bedingungen ein erhoffter Vorteil im Saisonendspurt und besonders attraktiv für die Hamburger Fans werden sollte, wird aufgrund der Corona-Krise nun wirtschaftlich zum Nachteil.
„Müssen auf alle Szenarien vorbereitet sein“
Die Fortsetzung der laufenden Zweitliga-Meisterschaft soll nach derzeitigem Stand ab dem 22. April stattfinden. Das Auswärtsspiel gegen die DJK Rimpar Wölfe am 24.4. wäre dann die erste Partie, die wieder gespielt werden könnte. Dass dieses Szenario so eintritt, gilt allerdings als äußerst unwahrscheinlich, wie Sebastian Frecke bestätigte: „Die Liga beobachtet die Situation ganz genau und tauscht sich regelmäßig mit Behörden und Experten aus, um eine Entscheidung zu fällen, ob und wann es weitergehen kann. Unabhängig davon, was wir uns wünschen oder glauben, müssen wir auf alle Szenarien vorbereiten sein – auch auf den Fall, dass die Saison abgesagt wird. Deshalb ist der Schritt zur Kurzarbeit aktuell von sehr großer Bedeutung für uns.“
Solidarität auch von Fans und Sponsoren
Neben Trainerteam, Spielern und Mitarbeitern erhielt der Handball Sport Verein Hamburg schon zu diesem Zeitpunkt, wo der weitere Verlauf noch völlig unklar ist, auch von den Fans und von Sponsoren sehr viele Solidaritätsbekundungen. „Das stimmt uns total positiv und es hat mich persönlich sehr berührt, wie sehr unser Verein mit all seinen Beteiligten zusammen steht“, berichtet Sebastian Frecke und will deshalb den Teufel nicht an die Wand malen: „Die Herausforderungen, vor die uns die Corona-Krise stellt, sind natürlich riesig. Aber wir haben uns in den letzten Jahren ein so tolles Umfeld aufgebaut, dass hier etwas zusammengewachsen und entstanden ist. Deshalb sehe ich uns gewappnet, gemeinsam auch diese Krise durchzustehen!“
(PM/kbi)