Lübeck – In der Oberliga Schleswig-Holstein (OL-SH) der Frauen haben die „Elbdiven“ als Spitzenreiter den starken Aufsteiger und Tabellenzweiten WIFT Neumünster regelrecht aus der Halle geschossen, wie auch die Zweite des ATSV Stockelsdorf den TSV Lindewitt aus der eigenen Halle. Der TSV Bargteheide feierte einen wichtigen Auswärtssieg an der dänischen Grenze und setzte sich ein wenig aus der Abstiegszone ab, während der SV Sülfeld, nach der neuerlichen Heimniederlage, weiter im Abstiegsstrudel festhängt.
TSV Lindewitt – ATSV Stockelsdorf II 29:41 (14:25)
Gab es in der vergangenen Saison noch eine deutliche Niederlage, machte es die Mannschaft von Trainerin Lena Schulz dieses Mal besser. Mit einer über 60 Minuten konstanten Leistung wurde der TSV Lindewitt aus der eigenen Halle geschossen. Über eine kompakte und aggressiver 3:2:1-Deckung, dazu eine starke Torhüterin dahinter, gab es viele Ballgewinne, die zu einfachen Toren führten.
Die Gastgeber hielten lediglich bis zum 4:4 in der 9. Minute mit. Anschließend dominierte Stodo und setzte sich Tor um Tor bis zum vorentscheidenden 25:14 zur Pause ab. Auch wenn die zweite Hälfte ausgeglichener wurde, behielt die Zweite des ATSV Stockelsdorf jederzeit die Kontrolle und brachte einen nie gefährdeten Kantersieg vom Tabellenvierten mit nach Hause.
„Wir schießen Lindewitt mit einer konstanten Leistung über 60 Minuten aus eigener Halle. Insgesamt war es eine geschlossene Mannschaftsleistung, in der jeder Einzelne seine Leistung abgerufen hat, sodass wir uns bereits in der ersten Halbzeit deutlich absetzen konnten“, sah Lynn Kahler den Schlüssel zum Erfolg.
Zweite des ATSV Stockelsdorf feiert auswärts Kantersieg
Foto: ATSV Stockelsdorf/Sönnevej Herrfurth
Torschützinnen des ATSV Stockelsdorf II
Hannah Lena Treichel (11), Amelie Carstensen (7), Maite Gutenberg (5), Jil Kluge und Berit Schwarz (je 4), Sophia Bulgrin und Isabel Neumann (je 3), Alisa Lang (2), Lynn Kahler und Helena Vogler (je 1)
Lauenburger SV – SG WIFT Neumünster 33:19 (14:10)
Nach der bitteren Heimniederlage gegen die HSG Holstein Kiel/Kronshagen vor der Weihnachtspause, brannten die „Elbdiven“ gegen den starken Aufsteiger und Tabellenzweiten auf Wiedergutmachung. Gesagt, getan.
Den besseren Start in die Partie erwischten die Gäste aus Neumünster. Vor allem die starke Laura Maier sorgte in den ersten zehn Minuten fast im Alleingang dafür, dass die „Elbdiven“ einem Rückstand hinterherliefen und wenig Zugriff in der Abwehr auf den gegnerischen Rückraum bekamen. Bis zur 16. Minute änderte sich daran auch wenig bis gar nichts. Eine Auszeit der Gäste aus Neumünster beim 8:8 sorgte allerdings dafür, dass die Gastgeberinnen diese nutzten und sich neu sortierten. Von da an kam der „Elbdiven-Zug“ so richtig ins Rollen. „Die Mädels zeigten ab der Auszeit, was in ihnen steckt und nervten den Rückraum der Gäste mit ihrer Hartnäckigkeit in der Abwehr sichtbar“, zeigte sich Trainer Daniel Schwarz zufrieden. Für Neumünster ergaben sich kaum noch Lücken im Abwehrverbund und durch schnelle und sehenswerte Tore zogen die Hausherrinnen bis zur Halbzeit auf 14:10 davon.
Eine Zeitstrafe gegen die Lauenburgerinnen erwies sich nicht als Nachteil, eher noch als Vorteil. Die Abwehr arbeitete konsequent, was dazu führte, dass mit einem 8:1-Lauf plötzlich 22:11 (38.) auf der Anzeige stand. Das war bereits die Vorentscheidung, was die Zuschauer mit viel Beifall honorierten. Ganz gleich welche Register die SG WIFT zog, Lauenburg hatte die passende Antwort parat und zogen Tor um Tor weiter davon. Am Ende stand ein 33:19-Kantersieg auf der Anzeige und der Spitzenreiter festigte seine Position in der Liga.
„Wenn ich jemanden hervorheben kann, dann ist das die Mannschaft. Jeder, egal ob auf dem Feld oder der Bank, hat heute sein Herz für seine Mitspielerinnen in der Halle gelassen. Den Fokus dürfen sie gerne beibehalten, denn schon nächste Woche wartet das nächste schwere Spiel auf uns“, so das Resümee von Daniel Schwarz.
Torschützinnen Lauenburger SC
Sabrina Reimers und Talia Gümüsdere (je 6), Lena Bahde, Lena Hadeler und Joelle Gümüsdere (je 5), Sarie-Marleen Stapelfeldt (3), Sarah Lemmermann (2), Anna Krajewski (1)
SV Sülfeld beim Team-Time-Out gegen Suchsdorf
Foto: SV Sülfeld/Julia Studt
SV Sülfeld – Suchsdorfer SV 26:30 (14:16)
Der SV Sülfeld ging mit dem Vorsatz in das letzte Vorrundenspiel, im neuen Jahr zuhause keine Punkte mehr abzugeben, doch es kam anders. Die Gastgeberinnen starteten relativ gut in die Partie, hatten bis zum 6:5 in der 9. Minute die Nase vorn. Unnötige Ballverluste brachte des Suchsdorfer SV ins Spiel, dass dieses ein 16:14 mit in die Kabine nehmen.
Das Trainergespann Maik Iwastschenko und Marcel Reimers forderte in der Pause, diese Fehler abzustellen, was nur kurzfristig Erfolg zeigte, als es 16:16 (32.) hieß. Erneut kehrte der Schlendrian ein und die technischen Fehler kehrten zurück. Dieses nutzte der Gast gnadenlos aus, dass am Ende gleich im neuen Jahr die erste Heimniederlage mit 26:30 zu Buche stand.
„Wir haben leider viele Tore über die erste und zweite Welle kassiert. Wenn es uns gelungen ist, dies zu stoppen, hat unsere Abwehr im Verbund gut funktioniert. Darauf müssen wir aufbauen und werden dies im Training umsetzen“, war aus den Reihen der Sülfelderinnen zu vernehmen.
Torschützinnen des SV Sülfeld
Lena Ewen (10), Trixy Rohlfs und Sophie Frank (je 5), Anna Steputat (3), Annabell Hahn (2), Anni Knutzen (1)
IF Stjernen Flensborg – TSV Bargteheide 22:25 (13:13)
Mit dem vierten Sieg im fünften Spiel beendete der TSV Bargteheide die Hinserie mit einem ausgeglichenen Punktekonto zwar auf Platz 8, nur zwei Plätz vor dem ersten Abstiegsrang. Jedoch inzwischen mit vier Punkten davor und nur noch einem Punkt Rückstand auf Platz 5. Zum „Vier-Punkte-Spiel“ war die Mannschaft des Trainerteams Andreas Frank und Yannik Jensen nur mit zwei Auswechselspielerinnen angereist. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen, spielte die Mannschaft konzentriert und mit viel Energie und Leidenschaft.
Nach dem 6:2 in der 12. Minute griffen die Gastgeberinnen bereits zur Auszeit. Dieses zeigte beim TSV Bargteheide Wirkung, allerdings nicht im positiven Sinne. Die Damen von der Flensburger Förde holten Tor um Tor auf und so gingen beide Teams mit einem 13:13 in die Pause. Alles war auf null gestellt.
Die taktischen Anweisungen des Trainerteams fruchteten, dass sich Sülfeld bist auf 19:15 (42.) absetzte, was erneut eine Auszeit zur Folge hatte. Unbeeindruckt marschierte das stark dezimierte Team aus dem Kreis Segeberg weiter bis zum 25:19 (58.). Im Gefühl des sicheren Sieges kassierte der SV Sülfeld noch drei Treffer, was nichts mehr am 25:22-Erfolg änderte.
„Am Ende gewinnen wir mit kleinem Kader, dank einer enormen Teamleistung und einer starken Emily Hutschreuther im Tor (20 Paraden)“, zeigte sich Trainer Frank sichtlich erleichtert. „Wir verschaffen uns etwas Luft nach unten und klettern weiter Schritt für Schritt nach oben.“
TSV Bargteheide feiert nach dem Sieg ausgeglichenes Punktekonto
Foto: TSV Bargteheide/Lilly Marit Frank
Torschützinnen des TSV Bargteheide
Sina Eichholz (8), Melanie Heß (7), Solveig Korth (3), Karoline Koch, Jette-Sophie Harms und Sina Hallmann (je 2), Jana Dombrowski (1)
Alle Spiele auf einen Blick
TSV Nord Harrislee II | – | Slesvig IF | 23:27 |
TSV Lindewitt | – | ATSV Stockelsdorf II | 29:41 |
HSG FoNA | – | HSG H. Kiel/Kronsh. | 23:25 |
Lauenburger SV | – | SG WIFT Neumünster | 33:19 |
SV Sülfeld | – | Suchsdorfer SV | 26:30 |
IF Stjernen Flensborg | – | TSV Bargteheide | 22:25 |
Die aktuelle Tabelle
1 | Lauenburger SV | 18 | : | 4 | 304 | : | 249 | 55 |
2 | Slesvig IF | 15 | : | 7 | 293 | : | 268 | 25 |
3 | SG WIFT Neumünster | 15 | : | 7 | 275 | : | 254 | 21 |
4 | TSV Lindewitt | 14 | : | 8 | 299 | : | 310 | -11 |
5 | Suchsdorfer SV | 12 | : | 10 | 288 | : | 266 | 22 |
6 | ATSV Stockelsdorf II | 12 | : | 10 | 299 | : | 303 | -4 |
7 | HSG Holst. Kiel/Kronsh. | 11 | : | 11 | 257 | : | 246 | 11 |
8 | TSV Bargteheide | 11 | : | 11 | 252 | : | 261 | -9 |
9 | IF Stjernen Flensborg | 9 | : | 13 | 277 | : | 293 | -16 |
10 | SV Sülfeld | 7 | : | 15 | 312 | : | 318 | -6 |
11 | TSV Nord Harrislee II | 6 | : | 16 | 261 | : | 285 | -24 |
12 | HSG FoNA | 2 | : | 20 | 259 | : | 323 | -64 |
Bildquellen
- Spitzenreiter Elbdiven: Lauenburger SV/Ulrike Wiegleb
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