Stark dezimierter HSV Hamburg zündet in der zweiten Hälfte den Turbo

Technische Fehler der ersten Hälfte reichen für mehrere Spiele

Kapitän Niklas Weller sorgt für Unruhe und Torgefahr in des Gegners Abwehr
Foto: Lobeca/Ralf Homburg
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Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat in der LIQUI MOLY HBL in der fast ausverkauften Sporthalle Hamburg vor 3.464 Zuschauern gegen den Final-Four-Finalisten der European League FRISCH AUF! Göppingen mit dem 31:28 (11:13), nach zuletzt 1:3 Punkten, wieder in die Erfolgsspur gefunden. Mit einem stark dezimierten Kader – Leif Tissier (Hand), Andreas Magaard (Knie) sowie Jacob Lassen (Saison-Aus nach Schlüsselbein-OP) – kamen die Hamburger erst in der zweiten Hälfte auf Betriebstemperatur und münzten den Pausenrückstand innerhalb von nur fünf Minuten in eine Führung um und legten den Grundstein zum späteren Erfolg.

Stark dezimierte Mannschaft kommt nicht auf Betriebstemperatur

Auf den guten Start des Handball Sport Verein Hamburg mit einem 2:0 durch Casper Ulrich Mortensen und Azat Valiullin in der 2. Minute folgten technische Fehler und FRISCH AUF! Göppingen übernahm mit einem 3:0-Lauf beim 3:2 (4.) die Führung. Nach dem Ausgleich durch Niklas Weller ging es mit Fehlern der Hamburger weiter und die Gäste führten 6:3 (9.) nach erneut drei Treffern in Folge, was Trainer Torsten Jansen seine erste Auszeit nehmen ließ. Mit einem 3:0-Lauf des HSV Hamburg, davon zwei Treffer in Überzahl, glichen die Gastgeber aus. Es blieb eine Partie der Fehler, nur Jens Vortmann hielt seine Farben im Spiel, ohne das Hamburg zum Rhythmus fand. In doppelter Überzahl produzierten die Hamburger einen Fehlpass, glichen anschließend mit einem Wurf ins leere Tor zum 10:10 (22.) aus, nachdem Mortensen nach einer Balleroberung im Sitzen das leere Tor verfehlte. Göppingens Torwart Rebmann hatte seinen starken Auftritt und verhalf Göppingen zur 13:11-Pausenführung.

Jens Vortmann hält in der entscheidenden Phase seiner Mannschaft den Rücken frei
Foto: Lobeca/Ralf Homburg

In der zweiten Hälfte schaltete Mortensen sein Getriebe in den 7. Gang

Nach der Pause geriet der HSV Hamburg noch mit 12:15 (33.) in Rückstand, danach legte er los wie die Feuerwehr und drehte mit einem 5:0-Lauf – jeweils zwei Tore von Frederik Bo Andersen und Dominik Axmann sowie einem Treffer von Mortensen – den Spieß zum 17:15 (37.) um. In dieser Phase zeichnete sich Jens Vortmann im Tor erneut aus, die Angreifer suchten den direkten Weg zum Tor und wurden dafür belohnt. Erneute Fehler der Hamburger brachte FAG zurück ins Spiel, Göppingen glich nicht nur beim 17:17 (40.) aus, sondern übernahm beim 19:18 (43.) erneut die Führung. Nun steckte der Fehlerteufel bei den Gästen, was die Gastgeber zu einfachen Toren und der 23:21-Führung in der 46. Minute nutzten. In der fälligen Auszeit wurde es durch Trainer Markus Bauer lauter, was aber nicht den gewünschten Erfolg brachte, und Bauer zusätzlich, nach einem Wutausbruch an der Seitenlinie, die gelbe Karte einbrachte.

Marcel Schiller verkürzte für FRISCH AUF! Noch einmal auf 22:23, doch Axmann und Mortensen per Siebenmeter brachten den HSVH erstmals beim 25:22 (50.) mit drei Toren in Front. Als erneut Mortensen das 26:22 ins leere Tor erzielte, war der Bann gebrochen und die aufopferungsvolle Mannschaftsleistung belohnt. Beim 29:23 (56.) machte Mortensen mit seinem achten Treffer endgültig den Sack zu. Am Ende feierte der Handball Sport Verein Hamburg durch eine ernorme Steigerung in der zweiten Hälfte einen am Ende noch sicheren 31:28-Erfolg. Den letzten Hamburger Treffer erzielte Thore Feit, der wie auch Lukas Ossenkopp in der Schlussphase noch ins Spiel kam.

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Gäste-Trainer Markus Bauer war sichtlich enttäuscht. „Ich bin unzufrieden, wie wir aufgetreten sind. Mit extrem vielen technischen Fehlern, extrem verunsichert. In der zweiten Halbzeit haben wir Vieles liegen lassen. Wir haben leider zu viele Bälle weggeschmissen.“

Trainer Torsten Jansen zeigte sich nach dem hart umkämpften Sieg zufrieden. „Der Rückstand war für uns zur Halbzeit, bei dem was wir uns da zusammengespielt haben, noch schmeichelhaft. In der zweiten Halbzeit haben die Jungs sich an den eigenen Haaren herausgezogen. Natürlich mit der Hilfe unseres super Publikums. Ich bin hochzufrieden.“ Auch Nicolai Theilinger war glücklich, aber nur in Teilen mit der Leistung der Mannschaft einverstanden. „Eine absolute Achterbahnfahrt. In der zweiten Halbzeit haben wir eine tolle Abwehr gespielt. Am Ende hat man vielleicht doch noch gemerkt, dass Göppingen vorgestern gespielt hat.“

Der Handball Sport Verein Hamburg spielte in folgender Aufstellung:
Johannes Bitter, Jens Vortmann – Tobias Schimmelbauer, Casper Ulrich Mortensen (8/1), Niklas Weller (5), Lukas Ossenkopp, Dominik Axmann (5), Frederik Bo Andersen (6), Thies Bergemann, Nicolai Theilinger (1), Thore Feit (1), Azat Valiullin (2), Dani Baijens (3)

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