Stodo hält TuS 93 im Nachbarschaftsderby im Abstiegskampf auf Distanz

Henstedt-Ulzburg erlebt ein Waterloo - Sülfeld lässt Punkt liegen

Siegerstimmung beim ATSV nach dem Sieg gegen TuS 93
Foto: ATSV/Hannah Treichel
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Lübeck – In der Schleswig-Holstein-Liga (SHL) der Frauen hat die zweite Mannschaft des ATSV Stockelsdorf das Nachbarschaftsderby gegen TuS Lübeck 93 sicher auf die Habenseite gebracht und wichtige Punkte zum Klassenerhalt eingefahren. Die zweite Mannschaft des SV Henstedt-Ulzburg rutschte nach der deftigen Niederlage bei der HSG Horst/Kiebitzreihe gefährlich in die Abstiegszone ab. Der SV Sülfeld empfing den TSV Lindewitt und musste sich nach deutlicher Führung am Ende mit einem Punkt zufriedengeben. Die „Elbdiven“ pausierten, da sie bereits am vergangenen Wochenende einen Doppeleinsatz verzeichneten.

HSG Horst/Kiebitzreihe – SV Henstedt-Ulzburg II 35:17 (14:10)
Die zweite Mannschaft des SV Henstedt-Ulzburg, die von Annika Fimmern für den erkrankten Norbert Eichel auf der Trainerbank vertreten wurde, erzielte das 1:2 erst in der 4. Minute durch Taina Schermer, doch die HSG Horst/Kiebitzreihe ließ nicht locker und zog auf 7:2 nach elf Minuten davon, was Fimmern zum ersten Team-Time-Out zwang. Anschließend wurde das Spiel ausgeglichener, ohne das die Gäste den Abstand wesentlich verkürzten. So ging der SVHU mit einem 10:14 in die Pause.
Den ersten Treffer der zweiten Hälfte erzielte Henstedt-Ulzburg, sah sich anschließend, bis zur nächsten Auszeit, vier Treffern der Gastgeberinnen gegenüber. Auch nach der Auszeit kassierte das Team des SVHU erneut einen Doppelschlag und es hieß 11:20 (36.), was bereits einer Vorentscheidung gleichkam. Spätestens beim 13:23 (42.) war für den SVHU der Drops gelutscht. Im Angriff und Abwehr standen die Gäste neben sich, zeigten deutlich Ladehemmungen vor dem gegnerischen Tor und die Mannschaft ließ sich von diesen Negativerlebnissen aus der Bahn werfen. So nahm das 17:35-Debakel seinen Lauf.
„Wir bekommen die Köpfe beim Spiel nicht frei und machen zu viele Fehler. Die Hoffnung liegt auf dem nächsten Spiel, dass der Knoten endlich platzt und wir wieder die Leistung aus dem letzten Jahr bringen“, schaute Annika Fimmen als Vertreterin von Trainer Norbert Eichel positiv nach vorne.
Bei nun 14:18 Punkten rutschte die Drittliga-Reserve des SV Henstedt-Ulzburg auf Platz 9 ab, der mit allergrößter Wahrscheinlichkeit neben den drei Regelabstiegsplätzen ebenfalls den Abstieg bedeutet.

Torschützen für den SV Henstedt-Ulzburg
Fiona Schermer (5), Hannah Wulff (4/1), Svenja Seemann, Lara Witzleben und Taina Schermer (je 2), Pauline Eggert und Jule Aschmoneit (je 1)

ATSV Stockelsdorf II – TuS Lübeck 93 28:20 (15:9)
Für beide Mannschaften stand die Partie unter dem Motto: Mission für den Klassenerhalt. Für den TuS Lübeck 93 in ganz besonderer Art, da aufgrund der Situation in der Abstiegsrunde der Oberliga – fünf der sieben Teilnehmer passen in die SH-Liga – es mehr als die drei Regelabsteiger erwischen wird. Der Beginn des Spiels war entsprechend, die Abwehrreihen zeigten Präsenz, doch im Vorwärtsgang wollte der Funke nicht überspringen. So gelang dem ATSV erst in der 4. Minute das 1:0 durch Jil Enke und beim Ausgleich zum 1:1 durch Stina Wieckberg waren bereits mehr als sechs Minuten gespielt. Stodo legte zwar immer einen Treffer vor, doch TuS glich aus bis zum 4:4 durch Sabrina Eppl in der 12. Minute. Jetzt zündete beim ATSV der Turbo, was nach einem 6:1-Lauf zurm10:5 (21.) führte. Bis zur Halbzeitpause bauten die Gastgeberinnen den Vorsprung noch auf 15:9 aus, was durch die gut agierende Abwehr einschließlich Torhüter möglich machte.
Der TuS 93 kam hochmotiviert und mit viel Tempo wieder auf die Platte, legte eine 4:0-Blitzstart zum 13:15 (35.) hin und nutzte die Fehler der Heimmannschaft gnadenlos aus. Jetzt hatte die neue ATSV-Trainerin Lena Schulz, die parallel als Co-Trainerin bei der Ersten auf der Bank sitzt, starken Redebedarf während einer Auszeit. Nach dem Anschlusstreffer vom TuS zeigte sich, das in der Auszeit an den richtigen Stellschrauben gedreht wurde. Die Abläufe beim ATSV Stockelsdorf passten und die Fehlerrate wurde minimiert, so zog Stodo erneut auf 17:14 (37.) davon. Doch die Gäste ließen sich nicht abschütteln, verkürzen wieder auf einen Treffer beim 18:19 (46.). Zwei schnelle Treffer durch Johanna Andersson und Alisa Lang zwingen den TuS Lübeck zur erneuten Auszeit. Doch der ATSV Stockelsdorf ließ sich nicht aus dem Tritt bringen und legte weiter vier Treffer zum 25:18 (55.) nach und der Drops war gelutscht. In dieser Phase unterliefen dem TuS einige technische Fehler und unbedachte Entscheidungen, was ihn letztendlich auf die Verliererstraße brachte. Am Ende hatte Stodo ein sicheres 28:20 eingefahren, was in der Tabelle eine Verbesserung bei ausgeglichenem Punktekonto brachte und für den TuS 93 einen Rückschlag in der Aufholjagd um den Klassenerhalt bedeutete. TuS kassierte nach zwei Siegen wieder eine Niederlage und der ATSV verbuchte nach zwei Niederlagen wieder einen Sieg.
So hat der Wechsel auf der Trainerbank zu der Bundesliga erfahrenen Schulz bei der Oberliga-Reserve des ATSV Stockelsdorf die ersten Früchte getragen und zwei wichtige Punkte in Richtung Klassenerhalt auf die Habenseite gebracht.

Freudentanz nach zwei Punkten gegen TuS 93
Foto: ATSV/Lena Schulz

Torschützen für den ATSV Stockelsdorf II
Johanna Andersson (9/4), Alisa Lang (5), Jil Enke (4), Maite Gutenberg und Lara Kieckbusch (je 3), Nina Kindler (2), Hannah Treichel und Susen Grotzky (je 1)

Torschützen für den TuS Lübeck 93
Sabrina Eppl (7/2), Stina Wieckberg (4), Rebecca Dappen (3), Tabea Nicolai (2), Jennifer Schmidt, Merit Verheyen, Liesa Kunert und Laura Schmidt (je 1)

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SV Sülfeld – TSV Lindewitt 23:23 (12:9)
Nach dem Hinspielerfolg gab es im Rückspiel in der Amtssportshalle in Todesfelde beim zweiten „auswärtigen Heimspiel“ nach deutlicher Führung und fünf Siegen in Folge nur eine Punkteteilung. Alles begann mit einem 1:6-Fehlstart in der 10. Minute, was sofort die Sülfelder Auszeit zur Folge hatte. Im Anschluss kämpften sich die Gastgeberinnen auf 7:8 nach 20 Minuten heran, prompt die Auszeit des TSV Lindewitt. Doch der SV Sülfeld ließ sich nicht aus dem Tritt bringen, übernahm beim 9:8 (22.) erstmals die Führung. Laura Beth beendete einen 7:0-Lauf beim 12:8 (28.), um mit einer 12:9-Führung in die Pause zu gehen.
Trainer Maik Iwastschenko gab in der Pause unmissverständlich die Marschroute aus, noch eine Schippe drauf zu legen, um sich abschließend für die Aufholjagd auch zu belohnen. Gesagt, aber nicht getan! Lindewitt bekam mit zunehmender Spieldauer immer mehr Oberwasser und glich in der 53. Minute beim 20:20 wieder aus. Sülfeld schaffte es wieder sich zu befreien und hatte beim 23:21 gut zwei Minuten vor Ultimo die Nase im Wind. Statt den Sack endgültig zuzumachen, kassierten die Sülfelderinnen neun Sekunden vor der Schlusssirene gar das 23:23 und ein Punkt war liegen geblieben. „Wir haben uns heute leider selbst im Weg gestanden und können froh sein am Ende einen Punkt geholt zu haben“, so das nüchterne Fazit des Trainers.

Torschützen für den SV Sülfeld
Lena Ewen (8/3), Lara Zube (7/2), Julia Fritsche (3), Laura Beth und Merle Butzlaff (je 2), Laura-Marie Belling (1)

Alle Spiele und die aktuelle Tabelle auf einen Blick

IF Stjernen FlensborgHSG Tarp/Wanderup24:31
SG Dithmarschen SüdHSG Schü/We/Re32:29
HSG Horst/KiebitzreiheSV Henstedt-Ulzburg II35:17
ATSV Stockelsdorf IITuS Lübeck 9328:20
SV SülfeldTSV Lindewitt23:23

 

1HSG Tarp/Wanderup23:7 448:346 102
2HSG Horst/Kiebitzreihe22:10 438:387 51
3IF Stjernen Flensborg21:11 451:410 41
4HC Treia/Jübek20:10 447:392 55
5Lauenburger SV20:12 430:400 30
6SV Sülfeld18:12 408:376 32
7TSV Lindewitt18:14 412:393 19
8ATSV Stockelsdorf II15:15 352:346 6
9SV Henstedt-Ulzburg II14:18 415:457 -42
10TuS Lübeck 939:21 381:440 -59
11SG Dithmarschen Süd4:28 388:548 -160
12HSG Schü/We/Re2:28 354:429 -75
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