Sülfeld – Der SV Sülfeld hat die erste Halbserie der zweiten Saison in der Schleswig-Holstein-Liga (SHL) als Tabellenfünfter mit 13:11 Punkten und 309:298 Toren abgeschlossen und ist mit einem 29:23-Heimsieg über den Dritten HSG Tarp/Wanderup in die wohlverdiente Weihnachtspause gegangen.
Der sehr gravierende Umbruch innerhalb der Mannschaft mit dem ebenfalls neuen Trainer Florian Naumann – das alles zu einem sehr späten Zeitpunkt – hat den Saisonbeginn für Mannschaft und Trainer nicht einfacher gemacht. Erschwerend für Naumann kam eine relative niedrige Trainingsbeteiligung mit durchschnittlich 62 Prozent hinzu. Beide Seiten – Mannschaft und Trainer – mussten sich erst kennen lernen, mit der neuen Taktik anfreunden und teilweise auf ungewohnten Positionen spielen, da war sehr viel Geduld gefragt.
Die Konstanz und Geduld hat sich bezahlt gemacht, die Entwicklung zum Team kam voran und zeigte – mit Ausnahme gegen die HSG Horst/Kiebitzreihe – in die richtige Richtung. Die Weiterentwicklung schritt kontinuierlich fort und inzwischen fanden die Spielerinnen zu ihrer bestmöglichen Leistung. Dadurch ist der SV Sülfeld seinem Minimalziel – dem Klassenerhalt – mit derzeit 13:11 Punkten und Platz 5 schon ein ganzes Stück nahe gekommen.
„Wir haben nun elf Minuspunkte, davon aber auch so einige Punkte unnötig abgegeben. Wir denken, dass nach den vielen knappen Hinspiel-Partien noch einiges in den Rückspielen an Punkten zu holen ist“, erläuterte Naumann die Erwartungen des Teams. „Wir können mit der optimalen Einstellung in unserem Spiel gegen jeden Gegner der Liga um den Sieg spielen.“
In der Rückrunde will die Mannschaft zeigen, dass mit einer konstanten Rückrunde auch noch näher an die Spitzengruppe heran zu kommen ist, da sieht der Trainer das Potenzial der Mannschaft angesiedelt. Wie oft die Mannschaft von Naumann dieses abrufen kann, wird letztendlich darüber mit entscheiden, welcher Tabellenplatz am Ende der Saison heraus springt.
Der Trainer legt viel Wert auf die Entwicklung und positive Grundstimmung im Team. „Der Teamgedanke macht es auch schwer, einzelne Spieler hervorzuheben, denn damit würden andere Spieler in den Hintergrund gerückt werden, wohin sie nicht gehören.“ Jede Spielerin hat ihren Anteil am Erfolg in der Hinrunde und so wird es auch in der Rückrunde sein. Die Mannschaft ist gewachsen und hat den Umgang mit Fehlern optimiert und hat aus einer Schwäche der letzten 15 Spielminuten eher eine Stärke entwickelt. So ist ein Team zusammen gewachsen, genauso wie der Verein sportartenübergreifend einen Schulterschluss gezeigt hat und im Schnitt zwischen 150 und 200 begeisterte Fans die Heimspiele besuchen.
Die Sporthalle Sülfeld ist ein Ort, der die gesamte Gemeinde zusammenbringt. So vor allem in den vergangenen Wochen, als Vorfälle wie die Übergriffe von Rechtsradikalen auf Bewohner in Sülfeld Angst machen und die Werte von Vielfalt, Freiheit und Sicherheit erschüttern sollten – doch in Sülfeld wurden diese Werte damit nur noch gefestigt. „Wir sind enger zusammengerückt. Wir sind nicht nur Handball-Freunde, sondern vor allem Menschen mit dem Wunsch auf ein friedliches Zusammenleben. Das Jahr 2019 machte uns allen klar, dass wir mehr als nur Handballer sind und Sülfeld mehr als nur eine Gemeinde ist“, erläutert Trainer Florian Naumann diese ungewöhnliche Situation in Sülfeld.
(kbi)