Lübeck – Die deutsche Handball-Nationalmannschaft stand durch den Sieg Norwegens über Frankreich stark unter Druck und benötigte für das Erreichen des Viertelfinales mindesten einen Punkt gegen Brasilien im letzten Vorrundenspiel. Durch den 29:25 (16:12)-Erfolg über Brasilien – der mit nur starken zehn Minuten herausgespielt wurde – erreichte Deutschland als Gruppendritter die K.o.-Runde. Im Viertelfinale treffen die Deutschen übermorgen (3.8.) nun auf Ägypten, den Zweiten der Gruppe B.
Deutschland – Brasilien 29:25 (16:12)
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft erzielte durch Paul Drux nach 55 Sekunden das 1:0, musste aber postwendend den Ausgleich hinnehmen. Steffen Weinhold und Philipp Weber brachten Deutschland erneut in Front, doch Brasilien übernahm mit einem Doppelschlag beim 5:4 in der 8. Minute erstmals die Führung. Im Angriff der deutsche Handballer lief nicht viel zusammen, es fehlte das Tempo und die letzte Konsequenz. So behielt Brasilien, gestützt auf ihre bewegliche Abwehr, die Nase vorn. In der 17. Minute verletzte sich der gut aufgelegte brasilianische Torhüter Leonardo Vial Tercariol und schied aus.
Deutschland weiter mit unvorbereiteten Würfen und Fehlern im Angriff, was die Südamerikaner gnadenlos nutzten und auf 9:7 (20.) davon zogen. Trainer Alfred Gislason nahm seine erste Auszeit und brachte Juri Knorr und Julius Kühn ins Spiel. Knorr stellte mit einem trockenen Schlagwurf den 8:9-Anschluss her und Finn Lemke glich kurz darauf per Gegenstoß zum 9:9 aus. Jetzt bekam der Angriff mehr Durchschlagskraft und profitierte von der guten Abwehrleistung und guten Paraden von Johannes Bitter. So drehte Deutschland das Spiel in den letzten drei Minuten der ersten Halbzeit und machte aus einem 11:12-Rückstand mit einem 5:0-Lauf eine 16:12-Pausenführung.
Beginn der zweiten Hälfte bringt Entscheidung
Nachdem Brasilien das erste Tor nach der Pause erzielt hatte, knüpfte das DHB-Team an die guten Leistungen der letzten drei Minuten vor der Pause an und zog mit einem 5:1-Lauf auf 21:14 (38.) vorentscheidend davon. In dieser Phase waren es Bitter und Knorr, die Akzente setzten und diesen Vorsprung ermöglichten. Die Brasilianer ließen sich nicht entmutigen, zeigten weiter eine bewegliche und aggressive Abwehrarbeit, was zu leichten Ballgewinnen führte. So hielten sie nach dem 16:22 (43.) das Spiel lange Zeit offen und es fielen auf beiden Seiten Tore im Minutentakt. Brasilien blieb bis zum 24:27 (55.) im Spiel, bevor Timo Kastening mit dem 28:24 in der 59. Minute endgültig den Deckel drauf machte. Am Ende hieß es 29:25 für Deutschland, die damit als Tabellendritter in die K.o.-Runde einzogen.
Fazit: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft tat sich schwer gegen eine kompakte Hintermannschaft von Brasilien, wodurch der recht statische deutsche Angriff Probleme beim Abschluss bekam. Gute zehn Minuten – davon drei kurz vor der Pause – brachten die Entscheidung zu Gunsten Deutschland. Anschließend wieder die durchschnittliche Mannschaftsleistung, aus der Johannes Bitter im Tor und Juri Knorr auf der Spielmacher-Position, herausragten. In den Schlussminuten zeigte auch Andras Wolff noch sein Können zwischen den Pfosten. Zum Erreichen des Halbfinales muss das DHB-Team noch eine Schippe drauflegen, wollen sie den Traum von der Medaille im Auge behalten.
Am Dienstag wartet im Viertelfinale Ägypten
Am Dienstag (3.8.) wartet auf das DHB-Team im Viertelfinale mit Ägypten der Zweite der Gruppe B. Ab hier zählt nur noch ein Sieg für das Weiterkommen in Richtung Medaille.
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft spielte mit folgender Mannschaft:
Johannes Bitter, Andreas Wolff – Uwe Gensheimer (3/1), Johannes Golla (1), Finn Lemke (1), Hendrik Pekeler, Juri Knorr (6), Steffen Weinhold (6), Philipp Weber (3), Kai Häfner (3), Julius Kühn (2), Jannik Kohlbacher, Timo Kastening (2), Paul Drux (2)
Alle Ergebnisse der Gruppe ANorwegen – Brasilien 27:24 Frankreich – Argentinien 33:27 Deutschland – Spanien 27:28 Brasilien – Frankreich 29:34 Argentinien – Deutschland 25:33 Spanien – Norwegen 28:27 Norwegen – Argentinien 27:23 Brasilien – Spanien 25:32 Frankreich – Deutschland 30:29 Argentinien – Brasilien 23:25 Frankreich – Spanien 36:31 Deutschland – Norwegen 28:23 Spanien – Argentinien 36:27 Norwegen – Frankreich 32:29 Deutschland – Brasilien 29:25
Die Abschlusstabelle der Gruppe A1 Frankreich 162 : 148 8 : 2 14 2 Spanien 155 : 142 8 : 2 13 3 Deutschland 146 : 131 6 : 4 15 4 Norwegen 136 : 132 6 : 4 4 5 Brasilien 128 : 145 2 : 8 -17 6 Argentinien 125 : 154 0 : 10 -29