Tokio 2020: Deutschland unterliegt Europameister Spanien – Ex-Schwartauer Knorr mit Olympia-Debüt

Lübeck – Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat ihr erstes Vorrundenspiel bei den Olympischen Spielen 2020 in Japan mit 27:28 (13:12) gegen den Favoriten und Europameister Spanien verloren. Nun heißt es das Spiel schnell abhaken und nach vorne schauen, schon am Montag (26.7.) wartet mit Argentinien ebenfalls ein Verlierer des ersten Spieltags.

Deutschland – Spanien 27:28 (13:12)

In der Anfangsphase fand Spanien besser ins Spiel und ging nach 57 Sekunden mit 1:0 in Führung, die Philipp Weber in der 2. Minute ausglich. Deutschland lief trotz guter Leistung von Johannes Bitter im Tor weiter einem Rückstand hinterher und lag mit 1:3 (7.) hinten. Mit einem Doppelschlag von Hendrik Pekeler fiel der Ausgleich zum 3:3, doch nach einem Pfostentreffer ging Spanien per Nachwurf erneut mit 4:3 in Führung. Nach dem 4:5 (12.) kam das DHB-Team zu schnellen Ballgewinnen, setzte drei Treffer in nur einer Minute und übernahm mit 7:5 (15.) die Führung, die noch auf 9:6 ausgebaut wurde.

Nach der Auszeit der Spanier kamen diese mit einem 3:0-Lauf nach einem 7:10 zum 10:10-Ausgleich (23.), das Spiel war wieder offen. In dieser Phase taten sich die Deutschen schwer gegen die offensive Deckung, was zu Ballverlusten und Fehlwürfen führte. Kurz vor der Pause kam der Ex-Schwartauer Juri Knorr zu seinem ersten Olympia-Einsatz und erzielte den 13:12-Halbzeitstand. In doppelter Unterzahl ging es in die Halbzeitpause.

DHB-Team scheitert an offensiver Abwehr und Chancenverwertung

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft kam trotz doppelter Unterzahl gut in die zweite Halbzeit und baute den Vorsprung auf 15:13 (32.) aus. Die offensiv ausgerichtete spanische Abwehr bereitete den Deutschen zusehends mehr Probleme, dieses führte zu drei Ballverlusten in Folge, was der Europameister knallhart bestrafte. Mit einem 6:1-Lauf wurde aus dem 13:15 eine 19:16-Führung der Spanier in der 39. Minute. Nachdem Trainer Alfred Gislason seine zweite Auszeit genommen hatte, schaffte sein Team mit dem 18:19 (41.) den Anschluss, lief aber weiterhin einem Rückstand hinterher.

Beim 19:21 beorderte Gislason Andreas Wolff für Bitter zwischen die Pfosten, der sich gleich gut einführte und seinen Farben den Rücken stärkte. So war es Julius Kühn, der die Führung beim 23:22 (51.) zurückeroberte. Spanien ließ sich nicht beeindrucken und übte weiterhin mit der offensiven Abwehr Druck aus, was in der Schlussphase des Spiels den Ausschlag zu Gunsten der Spanier gab. Nachdem Uwe Gensheimer mit seinem zweiten verwandelten Siebenmeter – Marcel Schiller scheiterte zweimal vom Punkt – das 27:26 (58.) erzielt hatte, gelang kein weiterer Treffer. Im Angriff unterliefen dem DHB-Team zwei Offensivfouls, die einen möglichen Ausgleich verhinderten, nachdem die Spanier mit 28:27 in Führung lagen.

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Fazit: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft spielte mit zwei Gesichtern, mal waren sie dominant und wenig später brachte der Angriff nichts mehr zu Stande. Durch viele Zeitstrafen und guten Chancen, die liegenlassen wurden, brachte sich das DHB-Team selbst um den möglichen Erfolg und verlor sein erstes Spiel bei Olympia gegen eine konsequente spanische Mannschaft, die es verstand, die deutschen Angreifer im richtigen Moment unter Druck zu setzen.

Als nächster Gegner wartet Argentinien auf Deutschland

Am Montag (26.7.) steigt für das DHB-Team bereits um 4 Uhr MESZ die zweite Begegnung den Sieger der Panamerika-Spiele Argentinien, die ihr erstes Vorrundenspiel gegen Frankreich ebenfalls mit 27:33 verloren.

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft spielte mit folgender Mannschaft:
Johannes Bitter, Andreas Wolff – Uwe Gensheimer (3/2), Johannes Golla (3), Finn Lemke, Hendrik Pekeler (4), Juri Knorr (1), Steffen Weinhold (5), Philipp Weber (2), Kai Häfner, Marcel Schiller (2/1), Julius Kühn (2), Timo Kastening (3), Paul Drux (2)

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