Tolle Party beim VfL Lübeck-Schwartau lenkt kurzzeitig von schweren Problemen ab

Volle Hütte gegen SG Flensburg-Handewitt, aber die Kasse noch nicht

Kay Smits (SG Flensburg-Handewitt) findet die Lücke zwischen Kaj Geenen und Vijtech Patzel (beide VfL Lübeck-Schwartau). Foto: Lobeca/Ingrid Anderson-Jensen

Lübeck – Was eine Woche Vorsprung in der Vorbereitung ausmachen kann, hat der VfL Lübeck-Schwartau in einer ausverkauften “Hansehölle“ am vergangenen Mittwochabend gezeigt. Gegner im zweiten Testspiel war der dreifache Deutsche Meister SG Flensburg-Handewitt und es war ein Fest, der zumindest für den Moment alle Sorgen bei den “Tigern“ vergessen ließ.

Zweite Halbzeit gegen müde Flensburger geht an VfL

Der Favorit von der dänischen Grenze machte es sich nach seiner ersten Woche und dem harten Trainingslager in der Hansestadt einfach, führte zur Pause hochverdient und entspannt mit 21:11. Zu viele Fehler gab es in der Abwehr der Hausherren. Trotzdem: die Fans hatten ihren Spaß und viele Flensburger nutzten die Nähe nach Lübeck für einem Tagesausflug mit anschließendem Testspiel und Autogrammen ihrer Stars. Der VfL hatte nach langer Zeit wieder eine volle Halle und hätte zu den 2.176 Karten noch mindestens 600 weitere verkaufen können. Die Wahl des Testgegners war also perfekt. Genauso wie die zweite Halbzeit, die der Gastgeber sogar für sich entschied. 18:13 gewann Lübeck diese und das lässt die eigenen Fans natürlich hoffen.

Spieler der SG Flensburg-Handewitt erfüllten nach dem Spiel in Lübeck viele Autogrammwünsche. Foto: Lobeca

Nach der Party ist das Problem wieder da

Die Party ist heute vorbei und der Alltag beginnt für das Gremium beim VfL um die Geschäftsführung und den Beirat – und das muss Geld sammeln, denn einer der Hauptsponsoren (50.000 Euro einer Krankenkasse) sprang ab, andere haben noch nicht verlängert, wollen das aber tun. Und dann scheint es einige Probleme mit einem der treuesten Sponsoren zu geben. Der “Klub111“ soll aus seiner Loge raus, wie das größte Sportfördernetzwerk der Region Lübeck gegenüber seinen Mitgliedern schon Anfang des Monats mitteilte. Seitdem scheint es Verhandlungen zu geben, doch ohne Ergebnis. Der VfL möchte die Loge für eigene Zwecke nutzen, dort Interessenten einladen, die dann zu Sponsoren werden sollen. Auf der anderen Seite aber verzichtet man erst einmal auf die solide Unterstützung des Klub111? Nicht ganz, denn man will die Lübecker Sportfreunde in einem anderen Teil der Halle unterbringen – im Business-Bereich. Ein scheinbar schwacher Ersatz für eine Loge mitten im Geschehen.

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Rund 100.000 Euro weniger wären fatal

Der Klub111 steckte alleine im vergangenen Jahr insgesamt 60.000 Euro in den VfL. Zusätzlich unterstützte man die gGmbH des VfL Lübeck-Schwartau, die der Zweitligist vor zwei Jahren gründete, großzügig finanziell mit einer stolzen Summe. Bis auf, dass die A-Jugend mitten in der vergangenen Saison aus der Oberliga abgemeldet wurde, war dort allerdings nicht viel zu hören. Erfolge lassen auf sich warten.

Umsatz soll gesteigert werden

VfL-Geschäftsführer Daniel Pankofer soll den Umsatz erhöhen, aber möglicherweise ohne einen starken Klub111 mit seinen vielen Mitgliedern aus der Wirtschaft. Es ist schon fast abstrus, wenn ein Verein, der jeden Cent benötigt, einen langjährigen und soliden Partner zurückweist oder will ihn “umbetten“ möchte… Bis zum Saisonstart am 1. September ist noch ein wenig Zeit, um die langjährige Partnerschaft zu retten.

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