Torhüter Robin Haug klaut den Berlinern in zweiter Hälfte den Sieg

Nach sieben Toren Rückstand noch wichtigen Punkt erkämpft

Robin Haug im Hamburger Tor der Garanten der Wende
Foto: Lobeca/Ralf Homburg
Anzeige
Kanzlei Proff

Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat sich in seinem fünften Heimspiel der 1. Handball-Bundesliga vor 5.156 Zuschauern in der Barclays-Arena gegen den Tabellenvierten, die Füchse Berlin, mit dem 29:29 (12:18) einen, nach einem Sieben-Tore-Rückstand, schon verloren geglaubten Punkt erkämpft.

Berlins Torhüter Milosavljev macht den Unterschied

In der Anfangsphase lief der Handball Sport Verein Hamburg einem Rückstand hinterher, bevor Frederik Bo Andersen und Leif Tissier, der in den erweiterten Kader der Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft berufen wurde, mit einem Unterhandwurf aus dem 2:3 ein 4:3 in der 5. Minute machten. Nach der 6:5-Führung der Hamburger fanden die Füchse Berlin immer besseren Zugriff durch eine sehr offensiv ausgerichtete Abwehr. Dieses verursachte bei den Hamburger Fehler und unvorbereitete Abschlüsse, die Berlin mit einem 3:0-Lauf bestrafte und sich auf 8:6 (14.) absetzte. Casper Ulrich Mortensen vergab den Siebenmeter, versenkte aber den Nachwurf zum 9:11 (18.). In dieser Phase saß Niklas Weller eine Zeitstrafe ab und Maximilian Botta aus dem Hamburger Unterbau, kam zu seinem ersten Bundesligaeinsatz. Im Anschluss fielen die Tore im Wechsel bis zum 11:13 (22.) aus Sicht des HSV Hamburg. Berlins Torhüter Dejan Milosavljev kaufte den Hamburger Schützen in der Folgezeit den Schneid ab und legte den Grundstein für einen 5:0-Lauf zum 18:11 (29.), bevor die Hamburger mit einem 12:18 in die Pause gingen.

Hamburg wie ausgewechselt aus der Pause zurück

Die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen kam nach der Halbzeitansprache wie ausgewechselt zurück auf die Platte. Nach je einen Treffer der Gastgeber und der Berliner, stellten die Hamburger eine aggressive und bewegliche Abwehr und der in der zweiten Hälfte eingewechselte Torhüter Robin Haug hatte einen guten Einstand. Durch diesen Umstand kamen die Hansestädter zu Ballgewinnen, die per Gegenstoß in Zählbares umgemünzt wurden. Mit einem 4:1-Lauf verkürzten die Hausherren auf 17:20 (36.) und die Halle wurde ständig lauter. Nach dem Berliner 23:19 (41.) erneut ein 4:0-Lauf und die Halle stand Kopf, als Frederik Bo Andersen den 23:23-Ausgleich per Gegenstoß in der 42. Minute erzielte. Selbst der Auszeit der Berliner kurz vorher gelang es nicht den Lauf zu unterbrechen.
Eine Zeitstrafe gegen Dominik Axmann brachte die Hauptstädter wieder mit 25:23 und wenig später mit 26:23 (46.) in Vorteil. Der unermüdliche Tissier und Mortensen brachten ihre Farben erneut in Schlagdistanz beim 25:26 und die Crunch-Time war eingeläutet.
Nach Berlins 27:25 netzte erneut Mortensen zum Anschlusstreffer ein. Als das angezeigte passive Spiel abzulaufen drohte, nahm Toto Jansen seine zweite Auszeit und Azat Valiullin hämmerte den Freiwurf zum 27:27 (55.) über den Block in die Maschen. Mortensen, nach Ballverlust der Berliner, per Gegenstoß und Jacob Lassen brachten die Halle mit ihren Treffern zum 28:27 und 29:27 (56.) zum Brodeln. Berlin hatte Redebedarf und verkürzte anschließend von der Siebenmeterlinie auf 28:29, als Hamburg in Unterzahl war und noch knapp vier Minuten auf der Uhr standen.

Frederik Bo Andersen zeigt sich wie gewohnt treffsicher
Foto: Lobeca/Ralf Homburg

Jetzt zeichnete sich Haug erneut im Hamburger Gehäuse gleich mit einer Doppelparade aus, als erst zuerst gegen Manuel Strlek und im Nachwurf Mathias Gidsel den Ausgleich verhinderte. Auf der Gegenseite vereitelte Milosavljev den endgültigen Hamburger Siegtreffer, als Lassen an ihm scheiterte und damit im Gegenzug den Ausgleichtreffer zum 29:29 ermöglichte, als noch 50 Sekunden Restspielzeit waren. Der finale Angriff der Hamburger endete mit einem Hamburger Freiwurf, der nicht den Weg ins Ziel fand.

Der dreifache Torschütze Jacob Lassen fand nach Schlusspfiff nur schwer Worte: „Es war ein geiles Spiel mit einer super Stimmung. In der ersten Halbzeit war unsere Abwehr viel zu passiv und Mohamed El-Tayar hatte somit kaum Chancen, Bälle zu halten. Aber die zweite Halbzeit war mit das Beste der gesamten Saison. Wir haben alles gegeben und Robin Haug hat uns gerade in der zweiten Hälfte mit seinen Paraden geholfen.“

Anzeige

Fazit: Nach zwei völlig unterschiedlichen Halbzeiten und ein Sieben-Tore-Rückstand der Hamburger in der ersten Halbzeit und eine grandiose Aufholjagd, die in einer Zwei-Tore-Führung mündete, war die Punkteteilung am Ende gerecht.

Der Handball Sport Verein Hamburg spielte in folgender Aufstellung
Mohamed El Tayar, Robin Haug – Leif Tissier (6), Jacob Lassen (3), Maximilian Botta, Niklas Weller (4), Dominik Axmann, Ben Levermann, Frederik Bo Andersen (7/1), Alexander Hartwig, Levin Unbehaun, Moritz Sauter, Zoran Ilic (2), Casper Ulrich Mortensen (4), Azat Valiullin (3)

Die aktuelle Tabelle

1MT Melsungen18:2296:25442
2TSV Hannover-Burgdorf 16:4314:28133
3SG Flensburg-Handewitt15:5342:28359
4Füchse Berlin15:5344:29648
5SC Magdeburg (M)14:4275:24629
6VfL Gummersbach14:6303:28914
7TBV Lemgo Lippe14:6284:27410
8Rhein-Neckar Löwen12:8306:28818
9THW Kiel12:8293:27716
10SC DHfK Leipzig10:10299:2981
11ThSV Eisenach8:12307:3025
12HSV Hamburg 7:13280:299-19
13SG BBM Bietigheim (N)7:13268:294-26
14FRISCH AUF! Göppingen6:14270:295-25
15HSG Wetzlar6:14250:296-46
16HC Erlangen2:18262:309-47
17TVB Stuttgart2:18246:320-74
181.VfL Potsdam (N)0:18212:250-38

Bildquellen

  • Robin Haug in Tor der große Rückhalt: Lobeca/Ralf Homburg
Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein