Totgesagte leben länger – Aumühle überrascht in Stockelsdorf

„Elbdiven“ weiter hartnäckiger Verfolger des Tabellenführers

Die „Elbdiven“ feiern ihren Sieg und bleiben dem Spitzenreiter auf den Fersen
Foto: Elbdiven/ Ulrike Wiegleb
Anzeige
Przybyl MeisterMetall

Lübeck – In der Schleswig-Holstein-Liga (SH-Liga) hat aus dem Bereich Lauenburg/Stormarn der Lauenburger SV sich keine Blöße gegeben und blieb nach dem Erfolg über die HSG Horst/Kiebitzreihe dem Spitzenreiter Henstedt-Ulzburg weiter auf den Fersen. Eben bei diesem Spitzenreiter zeigte der TSV Bargteheide ein großes Spiel, kehrte aber ohne Punkte wieder zurück. Für die ganz große Überraschung sorgte der designierte Absteiger TuS Aumühle-Wohltorf, als er zwei Punkte bei der zweiten Mannschaft des ATSV Stockelsdorf entführte.

Lauenburger SV – HSG Horst/Kiebitzreihe 27:18 (15:10)
Nach einem schnellen Rückstand dauerte es bis zur 4. Minute, bevor Luisa Rott ihren ersten von drei Treffern zum 3:2 (6.) markierte. Talia Gümüsdere und Lena Bahde erhöhten auf 5:2 und die „Elbdiven“ waren in der Spur. Die Hintermannschaft zeigte sich überlegen, in der Offensive ließen die Lauenburgerinnen nach Ballgewinnen nichts anbrennen und liefen Tempo, so hieß es 10:4 (18.). In der Endphase der ersten Halbzeit verkürzten die HSG Horst/Kiebitzreihe, begünstigt durch technische Fehler der Gastgeberinnen, auf 9:13 (29.) und Trainer Daniel Schwarz zog die Notbremse in Form einer Auszeit. Mit einem 15:10 für die Gastgeberinnen wurden die Seiten gewechselt.
Gleich nach Wiederbeginn zeigte der Tabellenzweiter sofort, wer an diesem Tag als Sieger die Halle verlassen wollte. Trotz vieler Fehler, die allerdings auf beiden Seiten zu Buche schlugen, setzte sich Lauenburg auf 19:12 (37.) bereits vorentscheidend ab. Nach dem 21:13 (42.) durch Lena Bahde waren es T. Gümüsdere und Sarah Lemmermann, die mit dem 23:14 (50.) endgültig den Sack zumachten. Am Ende überzeugten die „Elbdiven“ mit einem deutlichen 27:18-Erfolg und blieben dem Spitzenreiter auf den Fersen.
Jetzt allerdings stehen die Woche der Wahrheit an, wenn es zuerst gegen den Tabellendritten in Bargteheide geht, bevor der Tabellenführer aus Henstedt-Ulzburg seine Visitenkarte in Lauenburg abgibt.

Torschützen für den Lauenburger SV
Talia Gümüsdere (6), Luisa Rott und Lena Bahde (je 5), Sarah Lemmermann (4/2), Lena Hadeler (3/2), Joelle Gümüsdere (2), Svea Böge und Anouk Wohltorf (je 1)

ATSV Stockelsdorf II – TuS Aumühle-Wohltorf 24:25 (13:13)
Es entwickelte sich von Beginn an ein Spiel auf Augenhöhe, in dem der Tabellenvorletzte TuS Aumühle-Wohltorf ein beachtliches Lebenszeichen sendete. Auch wenn die Zweite des ATSV Stockelsdorf immer vorlegte, ließ sich der Gast nicht abschütteln und hielt nicht nur den Kontakt, sondern glich beim 6:6 in der 12. Minute aus. Es folgte eine unkonzentrierte Phase, die Stodo sofort nutze und den TuS mit 6:10 (15.) ins Hintertreffen brachte. Die offensiv ausgerichtete Stockelsdorfer Deckung bereitete den Gästen in dieser Phase immer wieder Schwierigkeiten. Die Mannschaft von Trainer Tim Aldenhövel bäumte sich aber auf, gestützt auf eine starke Abwehr, fand zurück ins Spiel, verkürzte Tor um Tor und ging mit einem 13:13 in die Pause.
Der TuS Aumühle-Wohltorf kam frischer zurück auf die Platte und übernahm erstmals beim 14:13 (32.) die Führung, die allerdings wenig später erneut in einen 15:19-Rückstand gipfelte. Totgesagte leben länger heißt es doch so schön. Dieses bewiesen die Gäste eindrucksvoll und zogen nach einem 4:0-Lauf beim 19:19 (43.) gleich. Die Partie entwickelte sich zu einem Spiel „Spitz auf Knopf“, in dem die meiste Zeit die Gastgeberinnen vorlegten und der TuS wieder ausglich. So nahm der ATSV Stockelsdorf eine Auszeit bei deren 24:23-Führung, was Trainer Aldenhövel nutze, um nachzujustieren und im Anschluss den Ausgleich erzielte. In der letzten Minute bat Aldenhövel nun sein Team noch einmal zum finalen Gespräch. Catharina Kafke versenkte sechs Sekunden vor der Schlusssirene den Ball im Stockelsdorfer Gehäuse zum vielumjubelten 25:24-Siegtreffer. Dieser Sieg war der erste Auswärtserfolg in der laufenden Saison und der zweite Erfolg in Folge. Dieses Spiel wurde vor allem durch die vielleicht beste Abwehrleistung der Saison, sowie eine sehr starke Torhüterleistung, vor allem in der zweiten Halbzeit, entschieden.
Auch wenn dieser Erfolg vermutlich zu spät kam, um den Klassenerhalt noch zu realisieren, aber er zeigte eindrucksvoll, dass der TuS Aumühle-Wohltorf bis zum Schluss um jeden Punkt in der Liga zu kämpfen bereit ist.

Torschützen für den TuS Aumühle-Wohltorf
Merle Winkler (4/3), Anna Beckmann und Sina Winter (je 4), Sina Baumgarten (3), Catharina Kafke, Sophie Kageneck, Myrkka Voß und Joy Peters (je 2). Lilly Petersen und Hannah Lou König (je 1)

Steigt der FC Hansa Rostock in die 3. Liga ab?

Anzeige
Anzeige
  • Ja, Rostock steigt ab (49%, 884 Votes)
  • Nein, Rostock steigt nicht ab (24%, 439 Votes)
  • Es reicht zum Relegationsplatz (19%, 342 Votes)
  • Ist mir egal (6%, 110 Votes)
  • Ich weiß es nicht (2%, 38 Votes)

Total Voters: 1.813

Wird geladen ... Wird geladen ...

SV Henstedt-Ulzburg II – TSV Bargteheide 27:24 (15:10)
Die Anfangsphase war von den Hintermannschaften geprägt, so fiel das 1:0 für die Gastgeberinnen erst in der 6. Minute und wenig später das 2:0 per Siebenmeter. Die Angreifer des TSV Bargteheide bissen sich die Zähne an der kompakten Hintermannschaft des Spitzenreiters aus und gerieten mit 2:6 (15.) in Rückstand. Im Anschluss wurde die Partie ausgeglichener, ohne dass der Aufsteiger beim Meisterschaftsanwärter den Rückstand verkürzte. So nahm Bargteheide ein 10:15 mit in die Kabine.
Auch nach Wiederbeginn blieben die Gastgeberinnen am Drücker, so lagen die Gäste beim 16:22 (42.) deutlich zurück. Langsam bekam der TSV mehr Zugriff auf das Spiel und verkürzte Tor um Tor auf 21:23 (50.) per Siebenmeter durch Sina Eichholz. Es schien noch was zu gehen, der SV Henstedt-Ulzburg schien verwundbar. Doch eine weitere Verkürzung gelang nicht. Beide Mannschaften hielten die Partie weiter spannend, doch den längeren Atem bewies der Tabellenführer. So nahm der starke Aufsteiger Bargteheide zwar keine Punkte mit auf die Heimreise, hatte aber dem Meisterschaftsfavoriten alles abverlangt.
„Leider waren wir in der ersten Halbzeit zu nachlässig im Angriff und auch in der Abwehr funktionierte unser Kollektiv nur bedingt. Wir stellten die Abwehr etwas um und im Angriff wurde endlich mit mehr Überzeugung in die Aktionen gegangen, so dass wir den Rückstand verringern und die zweite HZ gewinnen konnten“, zeigte sich Trainer Andreas Frank letztendlich zufrieden. „Beim Tabellenführer fünf Tore in 30 Minuten aufzuholen war daher schon ein schwieriges Unterfangen. Aber bei nur einer guten Halbzeit geht das Ergebnis in Ordnung.“

Torschützen für den TSV Bargteheide
Saskia Sankowski (9/1), Sina Eichholz (6/1), Sina Hallmann (6), Karoline Anna Koch (2), Guilia Störmer (1)

Alle Ergebnisse der SH-Liga auf einen Blick

Lauenburger SVHSG Horst/Kieb27 : 18
IF Stjernen FLHSG 91 Nortorf29 : 19
ATSV Stockelsd 2TuS Aum-Wohlt24 : 25
SV Henst-Ulzb 2TSV Bargteh.27 : 24
SV SülfeldHSG HKiel/Kron33 : 23

Die aktuelle Tabelle

1SV Henstedt-Ulzburg 2544:42631:5
2Lauenburger SV512:42829:7
3TSV Bargteheide525:47824:12
4SV Sülfeld462:47419:15
5TSV Lindewitt486:49019:17
6ATSV Stockelsdorf 2495:47918:18
7HSG Horst/Kiebitzreihe449:45316:18
8IF Stjernen Flensborg486:50716:20
9HSG Kremperh./Münsterd.496:48815:21
10HSG H. Kiel/Kronshagen453:49714:22
11TuS Aumühle-Wohltorf444:5428:28
12HSG 91 Nortorf416:5065:31
Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -