TuS 93 schlägt sensationell Spitzenreiter Tarp

Abstiegskampf weiter voller Spannung und spitzt sich zu

TuS 93 feiert Sieg über Spitzenreiter Tarp/Wanderup
Foto: TuS 93/Alina Mülders
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Lübeck – In der Schleswig-Holstein-Liga (SHL) der Frauen hat der Drittletzte TuS Lübeck 93 sensationell den Spitzenreiter HSG Tarp/Wanderup besiegt und noch einmal ein Lebenszeichen gesandt. Die „Elbdiven“ und der SV Sülfeld setzten sich nach den Siegen ins gesicherte Mittelfeld ab. Für die zweiten Mannschaften des SV Henstedt-Ulzburg – trotz des Auswärtssieges – und des ATSV Stockelsdorf geht der Abstiegsstress weiter.

SG Dithmarschen Süd – SV Henstedt-Ulzburg II 22:32 (9:11)
In der Anfangsphase schien die zweite Mannschaft des SV Henstedt-Ulzburg in der „harzfreien Zone“ in Burg den Ball nicht unter Kontrolle zu bekommen. So gelang der erste Treffer zum 1:2 per Siebenmeter erst in der 7. Minute durch Lara Witzleben. Es war der Weckruf zu einem 4:0-Lauf zum 4:2 (11.). Es folgte erneut eine Berg- und Talfahrt mit einem Durchhänger zum 4:7 (19.), als fünf Tore Folge kassiert wurden. Die Auszeit von Trainer Norbert Eichel, verfehlte seine Wirkung nicht. Der SVHU übernahm erneut die Führung beim 8:7 (26.) durch Hannah Wulff und gab diese nicht wieder ab. So ging es, auch aufgrund einer sehr starken Leistung von Torfrau Daniela Reich, mit einem 11:9 in die Kabine.
Trainer Eichel sprach in der Pause den mangelnden Druck im Angriff sowie die fehlende Kreativität an und forderte mehr Kampf, es solle schließlich die Klasse gehalten werden. Die Henstedterinnen kamen diesmal hellwach zurück auf die Platte und legten über ein gutes Tempospiel ein bereits vorentscheidendes 18:11 (37.) hin. Auch wenn die Partie anschließend ausgeglichener verlief, geriet der SV Henstedt-Ulzburg nicht mehr in Gefahr, brachte einen am Ende sicheren 32:22-Erfolg ins Ziel und sicherte sich wichtige Punkte im Abstiegskampf. „Mit der ersten Hälfte war ich ganz und gar nicht zufrieden. Von einem Team, das um den Klassenerhalt kämpft, erwarte ich mehr Einsatz. Das haben wir im zweiten Abschnitt deutlich besser gemacht, hier stimmten jetzt Tempo und Engagement“, zeigte sich Norbert Eichel nach dem Spiel zufrieden.

Der SV Henstedt-Ulzburg freut sich über den wichtigen Auswärtssieg
Foto: Sina Retelstorf

Torschützen für den SV Henstedt-Ulzburg
Carina Wulff (6), Lara Witzleben (5/2), L. S. (4/1), Pauline Eggert (4), Sina Retelstorf und Fiona Schermer (je 3), Hannah Wulff, Freya Kittler und Jule Aschmoneit (je 2), Svenja Seemann (1)

TuS Lübeck 93 – HSG Tarp/Wanderup 23:22 (13:15)
Mit nur zehn Spielerinnen gelang dem TuS Lübeck 93 die Sensation mit dem Erfolg über den Tabellenführer HSG Tarp/Wanderup und ließ die letzte theoretische Chance für den Klassenerhalt noch weiterleben. Dabei war der Start alles andere als erfolgversprechend, da änderte auch die frühe Auszeit nichts. Der Gastgeber lag bereits 0:6 zurück, als Jennifer Schmidt in der 11. Minute den ersten Treffer für TuS 93 erzielte. Fehlpässe und Fehlwürfe, es wollte einfach das Runde nicht in das Eckige, so hieß es 1:9, als der zweite Treffer zum 2:9 gelang und fast die erste Hälfte der ersten Halbzeit gespielt war. Es ging ein Rück durch die Mannschaft von Trainer Joshua Laß und der Schalter wurde umgelegt. TuS verkürzte bis zur Pause auf 13:15.
Die Kabinenansprache zeigte Wirkung, wie ausgewechselt kam TuS zurück auf die Platte. Aus einer sicheren Abwehr zeigte sich der Gastgeber langsam aber sicher dem Spitzenreiter gewachsen und glich beim 16:16 (43.) nicht nur aus, sondern lag nach 47 Minuten selbst mit 19:16 in Front. TuS 93 hatte jetzt auf die Angriffe der HSG eine Antwort parat, ließ bis zum 19:17 (51.) 15 Minuten keinen Treffer zu und blieb auch in der Folgezeit konzentriert. Bis in die Schlussminute hielten die Gastgeberinnen einen Zwei-Tore-Vorsprung, kassierten erst 15 Sekunden vor dem Ende den letzten Treffer per Siebenmeter und hielten am Ende mit dem 23:22 beide Punkte gegen den Tabellenführer fest. Das war ein Spiel der zwei Gesichter, vom Desasterspiel zum besten Spiel der Saison, alle Fassetten zeigten sich.
„Nach einem katastrophalen Beginn, konnten wir uns nach einiger Zeit ins Spiel zurück kämpfen. Mit einer sehr starken Abwehr und Torwartleistung in der zweiten Halbzeit, konnten wir uns trotz des kleinen Kaders mit zwei Punkten gegen den Tabellenersten belohnen“, zeigte sich Trainer Laß nach dem Schlusspfiff voller Begeisterung.

Torschützen für TuS Lübeck 93
Stina Wieckberg (6/2), Jennifer Schmidt (6/1), Pauline Behnke (4), Isabel Macedo (3), Nele Messer (2), Fenja Husfeldt und Merit Verheyen (je 1)

Team-Time-Out bei den „Elbdiven“, um an den Stellschrauben zu drehen
Foto: Ulrike Geschke

Lauenburger SV – ATSV Stockelsdorf II 28:25 (16:11)
Nachdem der ATSV Stockelsdorf gleich zu Beginn einen Siebenmeter nicht verwandelte, dauerte es bis zur 5. Minute als das 1:0 für den Lauenburger SV fiel, der gleich das 2:0 nachlegte. In der 10. Minute glich Jil Enke für den ATSV zum 3:3 aus. So gestaltete sich bis zum 6:6 (15.) ein ausgeglichenes Spiel, bevor die „Elbdiven“ sich aus einer sicheren Abwehr mit einem Zwischenspurt auf 12:7 (23.) absetzten. In dieser Phase bestrafte der LSV die Fehler des ATSV konsequent und nutzte das ungeordnete Rückzugsverhalten. Diesen Vorsprung nahmen die Gastgeberinnen beim 16:11 mit in die Pause.
Zu Beginn der zweiten Hälfte blieb es eine ausgeglichene Partie mit leichten Vorteilen zu Gunsten der Gäste, die durch eine jetzt beweglich agierende Abwehr auf 16:19 (42.) verkürzten, aber anschließend den LSV wieder ziehen lassen mussten. So stand es vorentscheidend 25:18 (52.), bevor Stodo das Spiel erneut offen gestaltete, aber dem Spiel keine Wende mehr geben konnte. So siegte der Lauenburger SV am Ende mit 28:25 und festigte Platz 5, während die zweite Mannschaft des ATSV Stockelsdorf weiter den Kontakt zum rettenden Ufer verlor.
ATSV-Trainerin Lena Schulz fasste es passend zusammen: „Wir haben uns selbst geschlagen, durch zu viele unnötige Fehler. Dennoch gab es, insbesondere am Ende der zweiten Hälfte, viele schöne Szenen auf der halblinken Seite. Die zweite Hälfte konnten wir für uns entscheiden, auch wenn dies nicht zum Sieg verhalf, gilt es dort am Donnerstag in Tarp anzuknüpfen.“
Auf beide Mannschaften wartet noch ein strammes Restprogramm, wobei die „Elbdiven“ sich weiter nach oben orientieren wollen, auch wenn alle drei Gegner über ihnen angesiedelt sind. Für den ATSV geht es in den verbleibenden fünf Partien, die erste steigt bereits am Donnerstag beim Tabellenführer Tarp, um jeden Punkt im Kampf um den Klassenerhalt.

Torschützen für den Lauenburger SV
Sabrina Reimers (7), Lena Hadeler (6/4), Joelle Gümüsdere (4), Maren Knakowski (3), Luisa Rott, Svea Böge, Sarah Lemmermann und Amy Neckel (je 2)

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Torschützen für den ATSV Stockelsdorf II
Kathi Werdin und Berit Schwarz (je 4), Hannah Treichel (3/1), Alisa Lang, Jil Enke und Lara Kieckbusch (je 3), Maite Gutenberg und Luisa Karau (je 2), Fenja Schreiber (1)

SV Sülfeld feiert auswärtigen Heimsieg in Todesfelde
Foto: Antonia Dsubenko

SV Sülfeld – HSG Horst/Kiebitzreihe 30:27 (19:12)
Der SV Sülfeld erwischte – im Heimspiel in der Amtssporthalle Todesfelde – einen guten Start, führte nach etwas mehr als vier Minuten bereits 4:1 und legte bis zur 9. Minute das 7:3 nach, was die Auszeit der HSG Horst/Kiebitzreihe nach sich zog. Doch die Sülfelderinnen ließen sich nicht aus dem Tritt bringen, die Abwehr stand gut und die Absprache mit der Torhüterin passte. So legten die Gastgeberinnen Tor um Tor nach und nahmen eine sichere 19:12-Führung mit in die Kabine.
Die Ansage in der Halbzeit von Trainer Maik Iwastschenko lautete: Nicht nachlassen, das Tempo hoch halten und die Führung weiter auszubauen. Mitte der zweiten Hälfte war beim 27:19 bereits die Entscheidung im Spiel zu Gunsten der Gastgeberinnen gefallen. Im Gefühl des sicheren Sieges ließ beim SVS die Konzentration etwas nach. Es wurde nicht mehr konsequent genug gedeckt und im Angriff unvorbereitet abgeschlossen, dass die Gäste noch etwas Ergebniskosmetik betrieben. Am Ende hatte der SV Sülfeld einen nie gefährdeten 30:27-Erfolg auf die Habenseite gebracht und den Kontakt zu den oberen Tabellenplätzen nicht abreißen lassen.
„Wir haben 45 Minuten lang einen starken Handball gespielt. In den letzten 15 Minuten des Spiels haben wir uns aber leider zunehmend schwerer getan, sodass Horst/Kiebitzreihe sich bis auf ein Tor herankämpfen konnte“, fand Trainer Iwastschenko das Haar in der Suppe. „Umso erfreulicher ist es, dass wir uns rechtzeitig wieder gefangen und verdient zwei Punkte geholt haben.“

Torschützen für den SV Sülfeld
Trixy Rohlfs (13), Lena Ewen (8/1), Kristin Eggert (4), Laura Beth (3), Sophie Frank und Merle Butzlaff (je 1)

Alle Spiele und die aktuelle Tabelle auf einen Blick

HC Treia/JübekTSV Lindewitt34:20
SG Dithmarschen SüdSV Henstedt-Ulzburg II22:32
TuS Lübeck 93HSG Tarp/Wanderup23:22
Lauenburger SVATSV Stockelsdorf II28:25
HSG Schü/We/ReIF Stjernen Flensborg30:30
SV SülfeldHSG Horst/Kiebitzreihe30:27

 

1HSG Tarp/Wanderup27:9 529:411 118
2IF Stjernen Flensborg26:12 538:492 46
3HC Treia/Jübek24:12 547:473 74
4HSG Horst/Kiebitzreihe24:14 516:476 40
5Lauenburger SV24:14 513:481 32
6SV Sülfeld22:14 495:456 39
7TSV Lindewitt20:18 486:477 9
8SV Henstedt-Ulzburg II18:20 501:533 -32
9ATSV Stockelsdorf II15:19 400:405 -5
10TuS Lübeck 9311:25 455:518 -63
11HSG Schü/We/Re5:29 406:480 -74
12SG Dithmarschen Süd4:34 460:644 -184
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