Thees Glabisch (VfL Lübeck-Schwartau)
Foto: Lobeca/Kaben
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Lübeck – Der VfL Lübeck-Schwartau lädt zum Kellerduell. Gegner am kommenden Sonnabend (22. Februar um 19 Uhr) ist die HSG Konstanz. Was für ein gebrauchter letzter Spieltag: Die Niederlage in Dresden (24:28) wurde „garniert“ von der nächsten Verletzung. Jan Schult musste während des Spiels gegen den HC Elbflorenz 2006 aufgeben: Adduktorenbeschwerden verhinderten ein Eingreifen des VfL-Urgesteins in den letzten zehn Minuten. Auch die Trainingswoche war eher eine Reha-Woche für den Halblinken. Damit ergänzt er die Liste der Verletzten um Nikola Potic, Mex Raguse, Pawel Genda und Dadi Runarsson. Was für eine Seuchen-Saison.

Besonders schmerzhaft ist der dezimierte Kader vor dem Hintergrund der Tabellensituation. Der VfL Lübeck-Schwartau geht als Fünfzehnter in den 22. Spieltag und spürt den Atem des Verfolgers im Nacken. Lediglich ein Punkt trennt unseren VfL (16:26) vom Gegner des aktuellen Spieltags und damit vom Relegationsplatz – die HSG Konstanz (15:27 Punkte) kommt als Sechzehnter nach Lübeck.

Ungewohntes Terrain für die in den vergangenen Jahren erfolgsverwöhnten Schwartauer. Aber: Die Mannschaft, das Trainerteam und alle Verantwortlichen haben die Zeichen der Zeit längst erkannt. Nun müssen sie diese Erkenntnis in positive Ergebnisse umwandeln, um am Ende der Saison nicht mit einem völlig unerwarteten Resultat konfrontiert zu werden. Der Abstieg ist Teil der potenziellen Realität geworden. Der Druck steigt.

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HSG mit Erfolg im letzten Spiel

Konstanz hat im Vergleich zum VfL bereits einen Sieg im Kalenderjahr 2020 verbucht und am vergangenen Spieltag den TSV Eisenach mit 28:24 bezwungen. Maßgeblicher Erfolgsfaktor war (wieder einmal) Paul Kaletsch. Der Rückraum-Linke erzielte zehn Tore und erhöhte sein Trefferkonto damit auf 118. Im Vergleich dazu: Thees Glabisch ist mit 75 Toren der erfolgreichste VfL-Werfer.

Der Sieg der HSG gegen die Thüringer war das Ergebnis einer kämpferisch und spielerisch überzeugenden Leistung ohne Schwächephase. Konstanz hat es geschafft, eine gute Balance zwischen dynamischem Angriffsdrang und Abwehrdisziplin zu finden. Dieses Ziel verfolgt die HSG sicherlich auch in Lübeck. VfL-Coach Piotr Przybecki über den Gegner: „Konstanz ist ein guter Aufsteiger, der gerade zu Hause sehr gefährlich ist. Das haben auch wir im Hinspiel erfahren müssen. Sie sind aggressiv in der Deckung und versuchen, über 60 Minuten hohes Tempo zu gehen. Darüber hinaus haben sie auch einige starke Individualisten und in der Winterpause mit Markus Dangers am Kreis auch noch eine weitere Verstärkung erhalten.“
Aber der VfL will unbedingt zwei Punkte holen, um den Abstand zur Abstiegszone zu vergrößern und sich für die Niederlage im Hinspiel (28:29) zu revanchieren. In diesem mussten die Schwartauer ebenfalls mit einem extrem ausgedünnten Kader antreten: Potic, Hansen, Glabisch und Ranke konnten nicht mitwirken. Der Trainer des VfL erinnert sich: „Wir haben das Spiel in der Schlussphase verloren, in der Konstanz immer wieder zu leichten Toren im Gegenstoß gekommen ist. Ein Grund dafür war, dass uns die erfahrenen Spieler auf dem Feld gefehlt haben und viel Verantwortung auf sehr jungen Schultern lastete.“

Nur ein Sieg zählt

Befragt zur Strategie für das Rückspiel antwortet der Coach: „Wir bereiten uns wie immer akribisch vor. Wir werden am kommenden Wochenende versuchen, das Tempospiel von Konstanz zu unterbinden. Dafür ist ein erster Baustein, unsere Fehlerzahl im Angriff zu reduzieren. Auch wenn die Verunsicherung ob des Tabellenstandes sichtbar und nachzuvollziehen ist, müssen wir uns stärker auf die unmittelbar anstehenden Aufgaben konzentrieren, also die jeweils nächste Spielsituation. Unsere Abwehrleistung haben wir wieder stabilisiert. Damit bin ich zuletzt ganz zufrieden. Und dann haben wir ja auch noch unsere Fans im Rücken.
Wenn also alle drei Faktoren zusammenspielen – effiziente Angriffe, stabile Abwehr und eine stimmungsvolle Halle -, dann sehe ich eine gute Chance auf zwei Punkte.“ (PM)

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