Lübeck – Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat bei der Handball-Weltmeisterschaft 2025 (WM 2025) ihr Auftaktspiel in der Hauptrunde gegen den dreifachen Weltmeister Dänemark deutlich verloren. Nun hieß es sich gegen Italien schadlos zu halten, um das Viertelfinale zu erreichen. Dieses gelang der Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason nach anfänglich erneuten Startschwierigkeiten am Ende noch deutlich. Da die Schweiz im letzten Spiel des Tages gegen den Überflieger Dänemark verlor, steht Deutschland bereits als Gruppenzweiter und Teilnehmer am Viertelfinale hinter Dänemark fest. Da im Falle einer noch möglichen Punktgleichheit mit Italien der direkte Vergleich zu Gunsten des DHB-Teams ausfiel ist daran nichts mehr zu rütteln.
Italien – Deutschland 27:34 (13:15)
Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason legte zwar das 1:0 in der 3. Minute vor, hatte aber vorher drucklos im Angriff gespielt. Hier machte sich anfangs das krankheitsbedingte Fehlen von Juri Knorr bemerkbar. Nach Ballverlust im Angriff gelang Italien, die zuvor ausgeglichen hatten, der Treffer zum 2:1 (4.) per Gegenstoß. In dieser Phase kaufte Torwart Ebner Deutschland zwei Bälle ab. Die offensive 5:1-Deckung der Italiener, die nahtlos in eine 3:2:1-Deckung überging, machte der deutschen Nationalmannschaft zu schaffen. Es war zu wenig Bewegung im Angriff, es wurde viel klein-klein gespielt, was den Azzurri zu Ballgewinnen verhalf. In Unterzahl kassierte Deutschland das 2:4 ins leere Tor. Timo Kastening per Siebenmeter und Renars Uscins glichen zum 4:4 (10.) aus. Unsichere Angriffsaktionen und zu statisches Abwehrverhalten ließen Italien einen 3:0-Lauf hinlegen und mit 7:4 (13.) die Führung übernehmen.
Langsam fing sich die Abwehr, dass auch Deutschland dreifach einnetzte und beim 7:7 (14.) ausglich. Italien legte erneut vor und das DHB-Team glich aus, bis Julian Köster nach einem Doppelschlag die 10:9-Führung für seine Farben erzielte. Erneute Unterzahl ließ den Ausgleich folgen. Die anschließende doppelte Unterzahl, durch einen Wechselfehler, überstand Deutschland ohne Gegentreffer und zog mit 13:10 (25.) davon. In die Kabinen verabschiedeten sich beide Mannschaften mit einem 15:13 für Deutschland.
Italien machte mit der offensiven Deckung weiter, doch langsam fand der Angriff bessere Lösungen sich dagegen zu behaupten. So wurde binnen weniger Minuten aus einem 16:14 ein 20:14 (39.), dabei traf Franz Semper dreifach und Kastening von der Siebenmeterlinie. Mit der Auszeit von Italien wurde der Spielfluss unterbrochen und die Italiener verkürzten wieder auf 17:20 (43.). Hier parierte Andreas Wolff einen Siebenmeter, musste aber den Nachwurf passieren lassen. Die Abwehr arbeitete sehr beweglich und Wolff – hatte insgesamt 18 Paraden – zeigte sein Können, was einen vorentscheidenden 5:1-Lauf zum 25:18 (49.) zur Folge hatte. In dieser Phase vergaben die Italiener zwei Siebenmeter, einen parierte Wolff, der andere ging als Aufsetzer an die Latte und ins Toraus. In der Schlussphase gab es noch einen offenen Schlagabtausch, der aber am deutlichen 34:27-Erfolg des DHB-Teams nichts mehr änderte.
Torhüter Andreas Wolff wurde erneut zum „Player oft he Match“ gewählt. Mit diesem Erfolg steht Deutschland vorzeitig im Viertelfinale, da Dänemark im abschließenden Spiel des Tages die Schweiz mit 39:28 (18:11) besiegte und somit als Gruppensieger ebenfalls vorzeitig feststand.
Deutschland spielte in folgender Aufstellung
David Späth, Andreas Wolff – Nils Lichtlein (4), Johannes Golla (2), Luka Witzke, Lukas Zerbe (1), Julian Köster (5), Renars Uscins (2), Franz Semper (5), Rune Dahmke, Lukas Mertens (4), Lukas Stutzke, Christoph Steinert, Justus Fischer (1), Marko Grgic (4/1), Timo Kastening (6/3)
Die aktuelle Tabelle
1 | Dänemark | 8 | : | 0 | 150 | : | 99 | 51 | |||
2 | Deutschland | 6 | : | 2 | 124 | : | 118 | 6 | |||
3 | Italien | 4 | : | 4 | 104 | : | 116 | -12 | |||
4 | Schweiz | 3 | : | 5 | 111 | : | 113 | -2 | |||
5 | Tschechien | 3 | : | 5 | 89 | : | 97 | -8 | |||
6 | Tunesien | 0 | : | 8 | 98 | : | 133 | -35 |
Bereits morgen (25.1.) um 20.30 Uhr trifft die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason im letzten Hauptrundenspiel auf Tunesien, die bisher ohne jeden Punkt blieben. Auch wenn dieses Spiel für ein Weiterkommen als Gruppenzweiter nicht mehr von Bedeutung ist, will die deutsche Handball-Nationalmannschaft die Hauptrunde mit einem Sieg beenden.
Bildquellen
- Franz Semper gegen Italien: Ingrid Anderson-Jensen
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