WM 2025: Gala-Show von Wolff im Tor reicht am Ende nicht zum Sieg

Bewegliche Portugiesen spielen Deutschland streckenweise schwindlig

Auch 21 Paraden von Andreas Wolff (# 33) reichten für Deutschland nicht
Foto: Ingrid Anderson-Jensen
Anzeige
Kanzlei Proff

Lübeck – Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat bei der Handball-Weltmeisterschaft 2025 (WM 2025) gestern im Viertelfinale, nachdem sie die ersten 30 Minuten verschlafen haben, gegen die beweglichen Portugiesen den Kürzeren gezogen. Nach Verlängerung unterlag die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason, trotz 21 Paraden von Andreas Wolff, Portugal, die damit weiter ungeschlagen blieben und gegen Dänemark in das Halbfinale einzogen. Für das DHB-Team ist die WM beendet.

Ist Euch der Erhalt des Eissport- und Tenniscentrums Timmendorfer Strand wichtig?

Anzeige
AOK

View Results

Wird geladen ... Wird geladen ...

Portugal – Deutschland 31:30 n.V. 26:26 (13:9)

Für die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason hieß es von Beginn an wach zu sein und sich gegen Portugal – die bisher im Turnier noch ohne Niederlage sind (lediglich 37:37-Unentschieden in der Hauptrunde gegen Schweden) – keine Schwächephase in der Anfangsphase zu leisten. Dieses misslang völlig, nur Andreas Wolff hielt Deutschland bis zur Pause noch einigermaßen im Spiel.
Deutschland startet unterirdisch in das Spiel, zeigte sich in der Abwehr – Andreas Wolff ausgenommen – nicht präsent genug, im Angriff zu zahm und unbeweglich. So gelang Renars Uscins der erste Treffer für das DHB-Team zum 1:2 erst in der 7. Minute durch einen Schlagwurf aus dem Lauf als Einzelaktion. Portugal zeigte keinen Respekt und legte drei Treffer nach zum 5:1 (10.), was Bundestrainer Gislason die erste Auszeit nehmen ließ. Im Anschluss kam Juri Knorr ins Spiel. Beim 2:5 hielt Wolff einen Siebenmeter als kleinen Weckruf. Zwei Treffer von Knorr und zwei – davon ein Siebenmeter – von Lukas Zerbe brachten Deutschland in Schlagdistanz beim 6:7 (19.). Portugal zeigte sich weiter in der Abwehr sehr beweglich, was zu Fehlern bei Deutschland führte und erneut einen 3:0-Lauf für die Portugiesen zum 11:7 (24.) auslöste. In die Pause ging es mit 9:13 für das DHB-Team, ohne Wolff wäre es bereits ein Debakel gewesen wäre. Gislason wechselte streckenweise drei Spieler zwischen Abwehr und Angriff, was dem Spielfluss nicht förderlich war.

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft kam mit einer ganz anderen Körpersprache zur zweiten Halbzeit zurück auf die Platte. Gestützt auf einen weiterhin in Höchstform spielenden Wolff im Tor kämpfte sich die DHB-Auswahl Tor um Tor heran und erzielte durch den vierten Treffer von Johannes Golla den Anschlusstreffer zum 16:17 (41.). Anschließend war es Knorr, der erneut den Anschluss beim 17:18 herstellte, bevor Zerbe mit seinem vierten verwandelten Siebenmeter der Ausgleich zum 18:18 (45.) gelang. Alles war auf null gestellt.
In doppelter Überzahl gelang die erste Führung für Deutschland durch zwei weitere Tore von Zerbe. Das erste erneut als Siebenmeter und zum 20:18 (48.) per Gegenstoß nach einer Parade von Wolff. Doch die Abwehr bekam die portugiesischen Angreifer nicht unter Kontrolle, allen voran die Costa-Brüder. So gelang den Iberern während einer doppelten Unterzahl Deutschlands der Ausgleich zum 22:22 (53.), was Trainer Gislason die Auszeit nehmen ließ. Deutschland legte vor und Portugal glich aus, so ging es bis zum 26:26 als die Schlusssirene ertönte.
Zweimal fünf Minuten Verlängerung folgten.
Hier gelang Knorr in der 61. Minute die 27:26-Führung, doch im Anschluss brachte Portugal einen 3:0-Lauf zum 29:27 (64.) durch. Kurz vor Schluss der ersten Hälfte der Verlängerung war es erneut Zerbe mit einem Strafwurf, der das 28:29 markierte. Nach dem Seitenwechsel erneut Zerbe von der Siebenmeterlinie zum 29:29-Ausgleich und Wolff blieb weiterhin der ruhende Pol in der Hintermannschaft mit seinen Paraden, es wurden insgesamt 21 in der Partie. Nachdem der Wurf des glücklosen Renars Uscins im Block landete, fiel im Anschluss das 30:29 für Portugal, als noch 55 Sekunden Restspielzeit waren. Lukas Mertens netzte zum 30:30 und Portugal bekam für die verbleibenden 30 Sekunden den Ball. Kurz vor der Schlusssirene traf Martin Costa zum alles entscheidenden 31:30. Deutschland war ausgeschieden und Portugal stand gegen Dänemark im Halbfinale.

Fazit: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft fand immer erst in der zweiten Halbzeit zu ihrem Spiel, was sich im Viertelfinale rächte. Allerdings, wäre Torhüter Andreas Wolff nicht zur Höchstform (21 Paraden) aufgelaufen, das DHB-Team wäre bereits während der regulären Spielzeit auf der Strecke geblieben. Es fehlte dieses Mal das Quäntchen Glück, auch weil dem Rückraum die gewohnte Durchschlagskraft, vor allem in der ersten Halbzeit, fehlte.

Deutschland spielte in folgender Aufstellung
David Späth, Andreas Wolff – Nils Lichtlein, Johannes Golla (5), Luka Witzke, Juri Knorr (7), Lukas Zerbe (9/7), Julian Köster (3), Marian Michalczik, Renars Uscins (4), Rune Dahmke, Lukas Mertens (1), Christoph Steinert, Justus Fischer, Marko Grgic (1), Timo Kastening

Bildquellen

  • Andreas Wolff (# 33): Ingrid Anderson-Jensen
Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein