Foto: DHB
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Lübeck – Der Deutsche Handballbund (DHB) hat gestern (21.4.) bekannt gegeben, dass der Spielbetrieb der Handball-Bundesliga (HBL) in der ersten und zweiten Liga sowie in den vier dritten Ligen abgebrochen wurde. Die Abschlusstabellen wurden nach der Quotienten-Regelung erstellt, die besagt, dass die Pluspunkte durch die Anzahl der absolvierten Spiele – zum Stichtag 12. März – dividiert werden. Der ermittelte Wert ist mit 100 zu multiplizieren und auf eine Stelle nach dem Komma gerundet. Sollte dieses einen gleichen Quotienten ergeben, folgt eine weitere Quotienten-Regelung bei der Tordifferenz. Es wird in allen Ligen keine sportlichen Absteiger geben.

Da in der 2. Handball-Bundesliga (2. HBL) alle 18 Mannschaften 24 Spiele absolviert haben, ist die letzte gültige Tabelle auch die Abschlusstabelle. Somit ist der HSC 2000 Coburg Meister und steigt mit dem Tabellenzweiten TuSEM Essen in die erste Liga auf. Weiter werden der Handball Sport Verein Hamburg auf Platz 8 und der VfL Lübeck-Schwartau als Tabellenzwölfter die Saison beenden. Da es keinen sportlichen Absteiger geben wird, muss nur der HC Krefeld die Liga verlassen, er bekam keine neue Lizenz. Somit startet die zweite Liga in die kommende Saison mit 19 statt 18 Mannschaften, da die vier Meister der jeweiligen dritten Liga aufsteigen. Dieses sind der Dessau-Rosslauer HV 06 (Nord-Ost), der Wilhelmshavener HV (Nord-West), der TV Großwallstadt (Mitte) und der TuS Fürstenfeldbruck (Süd).

In der 3. Liga profitierte die HSG Ostsee Neustadt/Grömitz vom Saisonabbruch. Als bereits abgeschlagener Tabellenletzter hatte die HSG wenig Aussicht die Klasse in den verbleibenden Spielen noch zu halten. Durch die Regelung, dass es keine sportlichen Absteiger gibt, bekommen die Ostholsteiner eine zweite Chance in der 3. Liga.

HSV Hamburg sieht Abbruch alternativlos – Klarheit wie es weiter geht

„Leider war dieser Abbruch alternativlos. Wir haben alle Szenarien durchgespielt und haben aufgrund der aktuellen Einschränkungen keinen Weg gefunden, der für uns und für die gesamte Liga funktionieren könnte. So traurig uns diese Entscheidung auch macht, immerhin wissen wir jetzt, woran wir sind und haben endlich Klarheit über das weitere Vorgehen“, erklärte HSVH-Geschäftsführer Sebastian Frecke. „Jetzt wollen, können und müssen wir nach vorne schauen! Wir waren vor Corona sportlich und wirtschaftlich auf einem richtig guten Weg und werden jetzt alles tun, um uns nicht von diesem Kurs abbringen zu lassen und nächste Saison wieder anzugreifen.“

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Für VfL Lübeck-Schwartau ist Hängepartie beendet – Planungssicherheit vorhanden

„Nach gut einer guten Stunde Telefonkonferenz wurde das sehr deutliche Abstimmungsergebnis bekannt. Obwohl der Umlaufbeschluss noch bis Freitag lief, hatten sich schon so viele zurück gemeldet, dass das Ergebnis bereits verkündet wurde. Ich bin froh, dass diese Hängepartie nun zu Ende ist“, berichtete VfL-Geschäftsführer Daniel Pankofer gegenüber HL-SPORTS. „Die Spieler und der Verein haben jetzt Planungssicherheit. Zurzeit planen wir, dass es am 1. September mit der neuen Saison starten kann, auch wenn es noch politischer Entscheidungen bedarf und der Rahmenspielplan noch überarbeitet werden muss, da eine Mannschaft mehr in der Liga spielen wird.“

HSG Ostsee großer Gewinner – Klassenerhalt und zweite Chance für die 3. Liga

Wir freuen uns, dass es so gekommen ist, wie es ja auch bereits absehbar war. Auf der einen Seite ist die Freude auf die zweite Chance in der 3. Liga da, aber wir wollen das auch seriös prüfen, wie das wirtschaftlich aussieht. Das wollen wir vernünftig abarbeiten und haben dafür bis zum 15. Mai Zeit, diese Einreichfrist hat der DHB vom April verlängert“, stellte Frank Barthel als sportlicher Leiter der HSG Ostsee gegenüber HL-SPORTS da. „Diese Zeit werden wir auch in Anspruch nehmen, um zu sehen, wie wir Unterstützung von unseren jetzigen und auch vielleicht zukünftig neuen Sponsoren bekommen. Davon hängt es letztendlich ab, in welcher Liga wir nächste Saison spielen. Ich bin da aber sehr zuversichtlich, dass es dir Dritte sein wird.“

Für alle Vereine heißt es nun die Saison 2019/20 abhaken und den Blick nach vorne richten auf die Zeit nach der heftigen Corona-Krise.Es sind noch viele Fragen zu klären und jede Menge Hausaufgaben zu machen.

(PM/kbi)

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