Skopje/Mazedonien – Für das U17-Team des Deutschen Handballbundes (DHB) endete die Europameisterschaft versöhnlich. Gegen Spanien gelang die Revanche für das bittere 26:29 aus der Vorrunde. Auch beim gestrigen 30:29 (13:15) lief längst nicht alles rund, bis zur Schlusssekunde musste um den Sieg gezittert werden. Erst die allerletzte Parade Celina Meißners vom VfL Bad Schwartau (SV Henstedt/Ulzburg) bescherte Deutschland Platz neun dieser EM. Bad Schwartaus „Fuchs“ bestätigte nicht nur mit dieser Parade die starke Leistung aus dem entscheidenden Sieg über Norwegen. Dabei war ein Einsatz gar nicht selbstverständlich, wie uns die 17-Jährige verriet: „Ich durfte in der letzten Viertelstunde ran. Im letzten Spiel gegen Norwegen habe ich mir leider eine Zerrung im Oberschenkel zugezogen. Wir haben uns heute wieder sehr schwer getan, aber am Ende hat es zum Glück gereicht.“ In diesen knapp 15 Minuten wartete „Fuchs“ mit insgesamt fünf Paraden aus neun Würfen auf, auch einen Siebenmeter parierte sie wieder.
Bis zum 4:4 antwortete Deutschland auf die jeweilige spanische Führung postwendend mit dem Ausgleich, um durch Jennifer Kämpf in der achten Minute erstmals selbst vorne zu liegen. In einer in vielen Phasen zerfahrenen Partie behielten die Spanierinnen bis zur Pause den besseren Überblick und gingen mit einem Zweitore-Vorsprung in die Kabinen.
Dank dreier blitzschneller Treffer Isabell Hursts (2) sowie Jennifer Souzas stand es kurz nach Wiederbeginn 16:15 für die DHB-Auswahl. Als erneut Isabell Hurst in der 36. Minute zum 19:16 traf, deutete Vieles auf eine glückende, deutsche Revanche hin. Dem war aber noch lange nicht so, denn gut zehn Minuten später hieß es durch Stephania Oliveira de Almeida wieder 25:22 für die Südeuropäerinnen. Erst jetzt folgte der wichtige Zwischenspurt mit sechs Treffern in Folge. Das kam einer Entscheidung allerdings immer noch nicht gleich. Das letzte deutsche Tor zum 30:28 erzielte Amelie Bayer, die nach dem Spiel zur besten Spielerin gekürt wurde. Der Gonzales-Treffer zum 29:30 brachte einen letzten Schub an Spannung in diese Begegnung. Spanien kam gegen die unverständlich offene Abwehr zu einem letzten Abschluss, der fast zur Verlängerung geführt hätte. Doch auf dem Weg dahin hieß die Endstation Celina „Fuchs“ Meißner. Diese freut sich schon auf heute Nachmittag, wenn sie sich mit dem gesamten DHB-Team plus Anhang das Finale zwischen Russland und Dänemark ansehen wird.
Deutschland spielte mit (Quelle DHB/EHF): Lea Rühter (Buxtehuder SV), Celina Meißner (VfL Bad Schwartau/SV Henstedt-Ulzburg) – Jennifer Souza (TSV Bayer 04 Leverkusen/4 Tore), Vildana Halilovic (SV Remshalden/SC Korb/3), Mia Zschocke (TSV Bayer 04 Leverkusen), Amelie Bayerl (HCD Gröbenzell/4), Emely Theilig (HC Leipzig/3), Annika Lott (SV Henstedt-Ulzburg), Franziska Peter (HC Leipzig/6/2), Jana Scheib (TV Metterzimmern), Nina Fischer (TSV Heinigen/TV Holzheim), Amelie Berger (TSV Bayer 04 Leverkusen/4), Jennifer Kämpf (Füchse Berlin/Berliner TSC/2), Isabell Hurst, (HC Leipzig/4), Rebecca Brecht (TuS Heiligenstein/TSV Kandel), Leonie Kockel (Borussia Dortmund).